Tag 18: Last Day of the trip in San Jose

Nun ist es soweit. Der letzte Tag des Urlaubstrips 2024 ist angebrochen. Die 17 Tage sind wie im Flug vergangen und es lief alles besser als ich es vorher angenommen hatte. Ein ausführliches Fazit folgt dann wenn ich wieder zu Hause bin.

Der heutige Tag war im Vergleich zu den anderen Tagen sehr unspektakulär. Ich habe nach dem Frühstück einen Stadtrundgang gemacht und mir die Altstadt , sofern man diese überhaupt so bezeichnen kann, angeschaut und war eher erschüttert als positiv überrascht. Ich habe ja schon viele Städte gesehen und vor allem Hauptstädte und da waren auch weniger ansehnliche Städte dabei. Aber San Jose übertrifft alles. Ich weiß gar nicht wo man anfangen soll. Erstmal gibt es so gut wie keine Sehenswürdigkeiten ,
ja okay, es gibt diverse Parks die ganz schön angelegt sind, aber mehr auch nicht. Die hatten auch schon bessere Tage gesehen. Das Nationalmuseum ist so was wie ein historisches Gebäude, da ist aber auch mal dringend eine Renovierung erforderlich. Es gibt noch einige andere denen man die koloniale Vergangenheit ansehen kann , die man aber erstens suchen muss und 2. ist deren Verfall sehr sichtbar. Die Stadt hat auch ein paar Hochhäuser , die wie Trutzburgen wirken und einem Hochsilo ähnlich sind. Es gibt zwei Hochhäuser moderner Architektur , davon eines aus Glas , natürlich eine Bank und das andere auch sehr schick ist das Marriot Grand Hotel. Ebenfalls schön anzusehen, die argentinische Botschaft nahe dem Hotel. Die Stadt hat mehrere Plätze auf denen sich Menschen tummeln … Aber die Plätze sind betoniert und haben keinen Farbtupfer , keine Blumen oder irgendwas schönes , nur der reine helle Beton. Es gibt unzählige nette kleine Geschäfte und Boutiquen. Aber auch größere Einkaufszentren, allerdings anders als man sie aus den westeuropäischen Städten kennt , nicht so schick. Markensachen werden hier aber auch angeboten, dazwischen Restaurants, Sodas, Eiscafes, Imbissbuden, Souvenirläden  und jede Menge Koffer ,Taschen -und Schuhläden. Alles wirkt ziemlich heruntergekommen und bedrückend. Ehrlich gesagt, man fühlt sich nicht wirklich wohl. Auf den Bürgersteigen muss man aufpassen dass man nicht in ein tiefes Loch fällt ( die sind aber meistens mit Müll zugepflastert), über rausstehende Strassensteine stolpert oder aus Versehen auf einen Obdachlosen tritt, der mitten auf dem Bürgersteig liegt.

Ich habe dann irgendwann genug gesehen und begebe mich ins Hotel zurück. Es ist schwül heiss und da die Strassen bergauf und bergab gehen, macht das irgendwann keine Freude mehr und ich will auf`s Zimmer. Dort angekommen mache ich erst mal Siesta…

Ich gehe später noch mal los, will noch etwas zum essen besorgen. Ich wähle mir einen Taco Bell unweit vom Hotel und bestelle mir einen lecker Taco spezial mit Salat zum mitnehmen. An einer der vielen kleinen Backwarengeschäfte habe ich dann noch zwei Kuchenbrötchen und zwei dieser kleinen belegten Brötchen mitgenommen. Die sind so lecker , hm. Auf dem Zimmer lass ich mir mein Abendbrot schmecken , Cola und Bier habe ich auch noch … Dann gehts ans packen. 2h später ist alles soweit verstaut. Übers Internet mache ich gleich noch den Check In und die Einreiseanmeldung für Panama. Das muss man dort auch machen , wenn man nur wie ich Transitreisender ist. Ist so ähnlich wie in den USA früher. Für die KLM-Flüge kann ich auch gleich die Check -In`s machen. Leider gibt es kein Upgrade -Angebot für die Business-Class. Aber ich fliege ja schon Premium-Economy und habe lt. KLM auch Priority Status wie in der business class. Das ist cool. Copa Airline hat mir ein business class Angebot gemacht. Die wollen statt 214 ,- Doller Aufpreis nur noch 120,-Dollar.- Ich kann aber auch ein Angebot machen und habe das niedrigste nämlich 75,-Dollar abgegeben. Bisher kam noch keine Reaktion … Die Bordkarten habe ich so oder so schon…

Als letztes wollte ich de Strecke zur Mietwagenstation vor-programmieren, da ich kein Netz mehr habe. Das waren mal ein paar Schreckminuten, da auf den Unterlagen keine Adresse stand und Costa Rental Car nicht bei maps me bekannt ist. So ein Murks wie soll ich denn die jemals finden ? Maps me will mich irgendwo mit 4h Fahrzeit hinführen. Never ever. Der Airport ist 18Km weg und nicht 180 Km ! Auch Waze findet keine Costa Rental Cars Adresse. Das gute alte google maps findet es schließlich.Jetzt muss ich nur noch sicherstellen, dass ich die Fahrtroute morgen offline zur Verfügung habe. Ich finde einen Hinweis im Mietvertrag , da steht „… sie finden uns 200m hinter der T.T. Rental Car Vermietung auf der linken Seite an der Ruta Primeria 3 , 500m rechts vom Casino Fiesta. “ Ich vergleiche die Routenangabe von google maps mit dem Hinweis. Und ja, da kommt man lt. gmaps tatsächlich vorbei. Nun gebe ich die Adresse dieser T.T.Rental Car-Vermietung in maps me ein und siehe da , die Adresse findet maps me. Ich speichere die Route ab und habe nun 2 offline Routen zur Verfügung. Das sollte nun funktionieren. Hoffe ich doch…

Den Schuss der Geschichte samt Epilog gibt es dann von daheim. Bis dahin, bleibt senkrecht!

So long , bye bye und adios oder wie man hier sagt : Pura Vida !

Tag 17: The last trip. Back to San Jose.

Zeitig stehe ich auf. Es ist glaube ich noch nicht mal 7 Uhr. Da ich noch nicht alles gepackt habe, muss ich noch den Rest verstauen. Das dauert so seine Zeit. Die gestern neu angekommenen Amis nebenan, sitzen schon auf ihrer Terrasse und erzählen so laut miteinander als ob sie das ganze Hotel daran teilhaben lassen wollen. Mein Gott, …

Endlich ist Ruhe. Wahrscheinlich sind sie zum Frühstücken losgezogen. Das werde ich auch gleich tun. Gegen 09:00 Uhr bin ich startklar und fahre den Chevi zum Parkplatz am Eingang. Beim Frühstücken lasse ich mir Zeit und gehe noch einmal die Strecke durch. Laut maps me wäre ich gegen 14:00 Uhr in San Jose .Da Einchecken erst ab 16:00 Uhr möglich ist, könnte ich noch zum Vulkan Ignazu fahren. Der ist mit seinen 3500m Höhe der zweithöchste aktive Vulkan Süd-und Nordamerikas und liegt halbwegs an der Strecke. Das passt!

Also auf gehts , die Rücktour beginnt. Ich bin auf dem Karibikhighway zu dem Zeitpunkt fast der einzige. Ab und zu halte ich mal an und  mache Fotos. Kurz vor Limon der erste Zwangsstopp. Ein Truck ist offenbar aus der Kurve in den Straßengraben gerutscht und hat seinen Container verloren. Diese liegt quer über der Strasse und macht ein Weiterfahren unmöglich. Ein Kran und ein anderer Truck sind aber schon zur Stelle. Die brauchen nur wenige Min. um den Truck rauszuziehen und den Container wieder drauf zu setzen. Unglaublich! Polizei war übrigens nicht vor Ort ... Weiter geht`s. In Puerto Limon ist wieder bei der Hinfahrt alles sehr chaotisch. Es dauert ewig ehe man durch das Gewusel durch ist. Hinter Puerto Limon geht es auf die Autobahn nach Siquerres, die zur Zeit eine Großbaustelle ist. Einzelne Abschnitte sind schon fertig und fahren sich sau gut. Das bekommen wir Deutsche nicht so hin! Aber immer schön über die schrecklichen Strassen in Costa Rica lästern. Ich sag mal so, die meisten Strassen die ich hier in Costa Rica gefahren bin  sind besser als die Strassen in unserem Landkreis zu Hause!!! Ab Siquerres geht es auf die Nationalstrasse 23 Richtung Cartago. Cartago? Ja ja, jetzt fehlt nur noch das siebentorige Theben…:-) Also ich bin hier mehrmal durch Los Angeles gefahren,. außerdem durch San Francisco, Turtle Creek, Beverly , Westfalia (?) …

Die Strasse nach Cartago geht fast nur aufwärts. Es herrscht dichter Verkehr (Viele Busse und Trucks) und der Chevi läuft auf der letzten Rille. Das geht so ungefähr 2 h und dann bin ich auf etwa 2000m Höhe dann versagt maps me mir den Dienst. Die angezeigte Strasse zum Vulkan hoch, wäre für den Chevi nicht zu machen. Ob es einen anderen Weg gibt, lässt sich schwer sagen. Maps me will dass ich diese unfahrbahre Strasse nehme. Ich gebe auf. Lasse mich auf die 32 zurückrollen und folge der Strasse weiter durch das Oriosi-Gebirge. Nach einiger Zeit lichten sich die Wolken und es fängt an zu regnen. Der Regen hält an bis Cartago. Dann scheint wieder die Sonne. Der Verkehr ist enorm,. es geht nur im Schritttempo vorwärts. Ich versuche in die Atstadt zu kommen, was mir auch gelingt , muss aber auf einem Taxiparkplatz parken. Ich steig aus um schnell ein paar Fotos zu machen u.a. von der Kathedrale. Mehr Zeit ist nicht , dann muss ich weiter. Ich drängle mich in die Karawane der Autos, Busse und LKW`s die sich Richtung San Jose wälzt. Maps me kommuniziert wieder mit mir und zeigt an, dass ich nach etwa 20 Km vor mir hab, dafür aber knapp 1,5 Stunden brauchen werde.

Es geht dann doch zügiger. Außerhalb der Stadtgrenzen von Cartago geht es dann gut auf der mautfreien Autobaghn vorwärts. Die nahende Hauptstadt lässt sich nicht mehr verkennen… Obwohl hier der Verkehr noch dichter als in Cartago ist, bin ich sehr schnell am Hotel. Ich checke ein und mache es mir auf dem Zimmer bequem. Für heute soll es das dann gewesen sein. Morgen ist auch noch ein Tag, der letzte.

Tag 16: A beautiful day in beautiful surroundings oder Strandtag auf karibisch

Da das Ende des Urlaubs mit grossen Schritten näher kommt, muss der Tag noch mal ausgiebig genutzt werden um die Umgebung zu erkunden. Vorsichtig öffne ich die Fensterläden und … yes, yes, yes. Sonnenschein , juhu!!!

Eines muss man der Regenzeit lassen, wenn es regnet und stürmt dann richtig und vor allem ausgiebig.Aber danach ist alles so als wenn gar nix gewesen wäre. Mir soll es recht sein.

Ich packe meinen Rucksack. Verstaue Badesachen, Klamotten zum Wechseln, Handtücher und das Schnorchelzeug und verstaue alles im Auto. Dann fahre ich vor zum Parkplatz am Hoteleingang und stelle den Chevi dort ab. Erst einmal wird gefrühstückt. Ich nehme mir etwas vom Buffet : Müsli, dazu Joghurt und frisches Obst (Mangos, Bananen,Ananas,Guaven…). Kaffee und Saft kann man sich unbegrenzt dazu nehmen. Der Rest wird serviert. Man hat 3 Optionen, das opulente costaricanische Frühstück mit Gallo Pinto (Reis mit Bohnen und Ei), das amerikanische Frühstück (Pancaks, Waffeln usw.) oder Sandwiches. Ich nehme die Sandwiches . Die sind einfach lecker. Gallo Pinto ist mir morgens zu trocken…

Während ich auf die Sandwiches warte, versuche ich rauszufinden warum mein Internet über das Handy nicht mehr geht. Aha, mein 10GB-Limit ist erreicht. ThreeUK hat mir den Hahn abgedreht. Ich kann aber gerne GB dazu kaufen…  Nö, das will ich jetzt für die paar Tage auch nicht mehr. Im Hotel hab ich wlan und in den Restaurants unterwegs auch. Damit komme ich bis zum Rückflug hin. No problem.

Nachdem ich gefrühstückt und die Karte studiert habe, beschliesse ich Richtung Grenze zu Panama an der Küste lang zu fahren. Der letzte Ort vor der Grenze heißt Manzanillo und soll einen traumhaften Strand haben.

Playa Manzanillo

Die Strasse fährt sich gut, um die Zeit ist fast kein Verkehr und die meisten Touris sind gerade beim Frühstück. Die Umgebung ist traumhaft , wie im Garten Eden.Bananenpflanzen,Mangos,Kokospalmen u.a. säumen die Strasse. Es macht einfach Spass hier zu fahren. 30min. später bin ich schon in Manzanillo. Der Ort ist ein verschlafenes Karibikdorf mit den typisch bunten Holzhäusern. Neben ein paar radfahrenden Touris sieht man kaum Einheimische. Man kann hier fast direkt am Strand parken. In einem Streifen aus Phoenix-und Kokospalmen sind Tische und Sitzgelegenheiten aus Stein angeordnet wie in einem Park. Gegenüber der Kirche (ein grünes Holzhaus) parke ich den Chevi und erobere den Strand. Diesen Abschnitt habe ich für mich alleine. Das Wasser ist wunderbar , nicht zu kalt , nicht zu warm. Ich schätze so 28 Grad. Die Brandung ist nicht heftig, so dass man auch gut schwimmen kann. Hier soll es Korallenriffe geben. Ich lege die Schnorchelausrüstung an und begebe mich auf die Suche. Leider habe ich die GoPro vergessen und kann daher nicht unter Wasser filmen. Fuck! It`s the he old mans curse! Ein kleines Riff kann ich finden und beobachte ein wenig das Treiben der Fische im Riff. Nach dem auftauchen suche ich die Küste nach dem Wrack ab. Hier soll auch das Wrack eines vor Jahren gestrandeten kleinen panamesischen Frachters liegen. Und dann habe ich ihn im Visier. Etwa 2Km nördlich liegt das Wrack… Also nix wie hin. Ich pack alles zusammen und fahre mit dem Chevi ein Stück die Strasse rauf. Den Rest laufe ich am Strand lang.

Da liegt der Frachter. Mitten auf einer Sandbank, 100m vor der eigentlichen Küste. Mittlerweile stark verrostet aber mit bunten Sprayerschriftzügen verziert. Ich habe keine Strandschuhe an, daher verzichte ich auf das Raufklettern. Es sind einige scharfkantige Metallstücken zu sehen, ich will mir da keine Verletzung holen. Der Frachter wirkt sehr mystisch wie er da so liegt. Die Wellen schlagen über den Bug und ich kann tolle Fotos machen. Ein richtiger Abenteuerspielplatz für Erwachsene… Dumpfes Grollen in der Ferne aus Richtung Panama und aufziehende dunkle Wolken erinnern daran, dass hier Regenzeit ist und sich das alltägliche Prozedere mit Starkregen, Gewitter und Sturm ankündigt. Eiligst mache ich mich zum Auto und fahre zum nächsten Strand.

Playa Cocles

10min. später bin ich am Cocles Beach oder der Playa Cocles. Der Strand ist wildromantisch, Palmen bis ans azurblaue Wasser, rumtollende Affen in den Palmen… Aber die Strömung im Meer ist hier nicht zu verachten. Der Strand ist auch relativ schmal hier. Überall weisen Warnschilder auf die Gefahren beim Baden hin… Ein paar Fotos gemacht und schon geht`s weiter.

Playa Uvita

Mittlerweile strahlt wieder Sonne. Der nächste Strand, die Uvita Beach oder Playa Uvita wird in den Reisebeschreibungen als der schönste Strand gepriesen. Ich bin neugierig darauf und halte auch hier direkt am Strand. Es ist auffällig, das schon mal mehr Autos parken. Der Strand ist deutlich belebter und es gibt neben einigen Restaurants , Imbissbuden und Händler die alles mögliche anbieten. Der goldgelbe Strand ist wie Strand sein sollte und auch riesig groß , gefällt mir aber insgesamt weniger, weil hier kein Schatten weiter ist und die Sonne hier extrem stark vom Himmel runterbrennt. Strömung ist fast keine vorhanden, daher ist baden easy. Man sieht hier auch einige Familien mit kleineren Kindern. Verwundert bin ich über die vielen Surfbretter die hier einschl.Surflehrer und Kurs angeboten werden. Wie soll man denn bei der Strömung und ohne Wellen surfen ? Es wird schon einen Grund haben, klären kann ich das heute jedenfalls nicht.

Puerto Viejo

Der nächste Halt ist direkt in der kleinen Stadt Puerto Viejo de Talamanca. Oft auch nur Talamanca. Der Ort ist durch und durch touristisch erschlossen. Es gibt hier auch die typischen bunten Holzhäuser mit Blechdach und daneben Hotels. Boutiquen. Imbisse , Restaurants, Souvenirgeschäfte , Supermärkte usw. Auf der Hauptstrasse schieben sich Autos und Busse Stoßstange an Stoßstange weiter. Puerto Viejo ist aktuell eine Baustelle. An mehreren Stellen im Ort wird die Strasse erneuert. Umleitungen und Ampeln gibt es nicht. Die Engstellen in der Baustelle befährt man nach Gefühl und mit viel Hupen. Regulieren ist purer Luxus…

Der Ort ist an und für sich uninteressant. Es gibt hier nix historisch wertvolles. Aber auch hier gibt es einen schönen Strand. Die Playa Puerto Viejo.

Playa Puerto Viejo

Durchaus mit Romantikfaktor, weniger romantisch die felsigen Abschnitte. Der Strand ist offenbar Lieblingstreffpunkt der Einheimischen, viele Familien mit Kindern tummeln sich hier, keine Touris. Da der Strand kein wirkliches Postkartenfeeling vermittelt, sind offenbar weniger Touristen vor Ort. Der Strand ist gut ausgelastet und da er nicht sehr breit ist, sind freie Stelle relativ selten. Unmittelbar an den Strand grenzt ein großer unbefestigter Parkplatz und viele Geschäfte.  Ich parke den Chevi auf diesen Parkplatz und schlendere durch die Strassen. Mache ein paar Fotos und suche mir ein einheimisches Restaurant da ich Hunger verspüre. Ich muss da auch nicht lange suchen und bin froh das das Restaurant klimatisiert ist, denn es ist in der Mittagssonne extrem heiß geworden.Ich bestelle mir ein Komibangebot aus Taco con Pollo mit Salat und einer Pepsi. Es schmeckt vorzüglich und kostet halb so viel wie in einem der Tourirestaurants. Satt und zufrieden mache ich mich auf den Weg zum Auto.

Playa Grande

Die letzte Station für heute soll die Playa Grande sein, der längste zusammenhängende Strand der Karibik. Auf dem Weg dorthin will ich noch einen Abstecher zu den Cataracten (= Wasserfälle) zu machen. Eine steile Gebirgsstraße hinauffahrend bin ich nach etwa 20min. am „Parpkplatz“. Dieser entpuppt sich als schmaler Randstreifen. Da stehen aber schon drei Autos, für den Chevi ist da kein Platz mehr. Dann sehe ich auch die steile Treppe nach oben und den Hinwis „400m“… Wie da soll man 400m hockraxeln ?  Nö, niende, nicht schon wieder. Ich fahre die Serpentinenstrasse weiter und lande im Städtchen Biribiri. Kein verschlafener Gebirgsort sondern emsiges touristisches Treiben und starker Verkehr. ist hier angesagt.Ich drehe um und fahre Richtung Küste zurück.

Die Playa Grande liegt an der Strasse nach Puerto Limon und ist touristisch nicht erschlossen. Es gibt hier keine Restaurants, keine Souvenirläden o.ä. allenfalls Händler die Obst anbieten. Parkplätze gibt es auch nicht, man kann aber auf dem breiten Sandstreifen neben der Strasse gut parken. Der Strand ist nur durch einen schmalen Palmenstreifen getrennt. Die Playa Grande hat riesige Ausmaße. Mit 11 Km Länge ist das fast schon „unendlich“. Ich war ca. 30min. vor Ort. Die ganze Zeit war kein Mensch zu sehen, auch nicht mit dem Fernglas. Der Strand ist schön, hin und wieder liegt Treibgut (altes Holz usw.) da. Die Wellen sind ziemlich hoch, daher muss auch mit einer ordentlichen Strömung gerechnet werden. Ins Wasser bin ich aber nicht gegangen.Der riesige Strand wirkt wie eine vergessene Welt.

Aufziehende dunkle Wolken erinnern an das tägliche Regenzeitinferno. Gerade noch rechtzeitig erreiche ich meine Lodge. Als ich alles ausgeladen habe, geht es los. Es brasselt was das Zeug hält. Erst tief in der Nacht wird es ruhiger, da bin ich schon weit weg im Nimmerland.

Tag 15: chilling day – ein Regentag an der Playa Negra

Der Tag war heute zum relaxen gedacht. Nach dem Frühstück , wofür ich mir sehr viel Zeit ließ und den Schildkröten beim Treiben zusah, bin ich zum Strand und hab den ganzen Vormittag dort verbracht. Ab 13:00 Uhr hat es angefangen zu regnen und nicht wieder aufgehört. Die Zeit habe ich mir dann mit Lesen und Serien anschauen (Netflix) in meiner Lodge vertrieben. Das hatte auch mal seinen Charme…

Morgen dann weder mehr.

Tag 14: Kurs Südost oder the long way to Puerto Viejo de Talamanca

The same procedere as every day… Die Sonne lacht durchs Bungalowfenster. Es ist Zeit aufzustehen, obwohl es erst 06:30 Uhr morgens ist. Ich muss noch alles einpacken ( soviel habe ich aber gar nicht ausgepackt, deswegen geht es nat. wesentlich schneller), duschen und auschecken. Als sich damit fertig bin, laufe ich noch mal die Strasse runter zu dem netten breakfast – Diner. Die Kellnerin erkennt mich sofort und bringt mir gleich den leckeren americano con letche (Milchkaffee). Heute leiste ich mir das continentale Frühstück mit viel Obst ( Mangos, Bananen, Ananas) , Toast mit Tropic Jam und einen leckeren Joghurt. Ich zahle mit Karte und gehe zum Hotel zurück. Es ist heute sehr heiss. Das Gepäck bis zum Auto zu bringen und dort rein zu hieven ist sehr schweißtreibend. An der Rezeption zahle ich noch den Hotelpreis (138 Dollar) in Bar ( die nehmen da keine Karten, only cash). Ich schließe mein Handy ans car play an , aktiviere maps me und den web-Zugriff , stelle im car play Radio Brocken an (die bringen dort gerade das 80er Jahre Nachtprogramm) und starte. Laut maps me fahre ich über 200 Km und benötige 4,5h für die Strecke. Es ist damit der längste Trip auf dieser Tour.  Lets go to the Caribbean Sea!

Der Tank vom Chevi ist noch gut dreiviertel voll ,damit kann ich noch ne Weile fahren. Die Strasse ist in einem guten Zustand, allerdings ist jede Menge Verkehr und so fährt auch mal ein voll beladener Ananastransporter vor mir oder ein Trecker, den ich Km-lang nicht überholen kann. Die Landschaft die an mir vorbeizieht ist typisch costa-ricanisch, viel grünes, viel Regenwald , Palmen , kaum Landwirtschaft… Es ist schön anzusehen und so macht das Fahren Spass. Radio Brocken spielt unterdessen die NDW-Hits…

Etwa nach 1,5h fahre ich auf die Autobahn die zur Atlantikküste führt. Vorher mache ich einen Stopp und kaufe mir 2 Kg von diesen leckeren Rambutan-Früchten die hier an der Strasse durch Händler angeboten werden. Es ist gefühlt noch heisser geworden , also schnell zurück ins klimatisierte Auto und ab auf die Autobahn. Man sieht , dass hier viel erneuert wurde. Die Autobahn ist zweispurig in jede Richtung ( das ist sonst gar nicht so üblich in Costa Rica) und hat einen spiegelglatten Bitumenbelag. Es muss keine Mautgebühr bezahlt werden, was mich schon ein wenig wundert. Immerhin kosten ja solche Sanierungen Milliarden… Und es gibt ja in Costa Rica z.B. an der Westküste einige mautpflichtige Autobahnen, die das Wort Autobahn eigentlich gar nicht verdienen… Auf der Atlantikautobahn (Highway Nr.32) geht es zügig voran, teilweise mit 90 oder sogar 100 Sachen. Das grenzt in Costa Rica schon fast an Raserei. Je näher der Atlantik kommt desto schlechter wird das Wetter und leider auch die Autobahn. Nach fast 2,5Std. Fahrt erreiche ich bei strömenden Regen die Hafenstadt Puerto Limon am Atlantik.       Puerto Limon ist durch den Hochseehafen und den den Flugplatz ein Verkehrsknotenpunkt, was man sofort bemerkt. Es scheint auch noch rush hour zu sein, denn es geht nur im Schritttempo vorwärts und immer wieder entsteht ein Stau. Sehr zäh geht es so durch die Stadt gen Südwesten. Das Stop and Go-Gefahre und die Tatsache, dass offenbar die gesamte Stadt eine einzige Baustelle ist, nervt unheimlich. Nach Ewigkeiten geht es endlich wieder raus aus der Stadt. Die Strassenverhältnisse sind relativ gut, der Verkehr ist sehr stark. Das Wetter kann sich wohl noch nicht so richtig entscheiden, so regnet es mal mehr mal weniger oder es scheint auch mal die Sonne. Laut maps me müsste 100m neben mir auf der linke Seite der Atlantik sein. Ich sehe aber nichts, da es immer wieder stark regnet…

Einige Zeit später lichtet sich der Verkehr und der Regen hört auf. Die Strasse wurde offenbar auch erst saniert, denn sie fährt sich so ganz gut. Nervig ist nur dieses ständige 80-60-40-60-80 Gefahre. Alle 50m ändert sich die Geschwindigkeitsvorgabe. Aufpassen muss man auch in den Orten an den Schulen. Dort sind nur 25 km/h erlaubt , wenn Schulkinder sich an der Strasse zumeist an den Bushaltestellen vor den Schulen aufhalten.

Je weiter es nach Süden geht, desto deutlicher merkt man das karibische Flair. Es gibt mehr Pheoenix -und Kokospalmen am Strassenrand und vor allem riesige Bananen und Mangostrauch bzw.-Baumansammlungen. Etwas so wie bei uns zu Hause Kiefern -oder Laubwälder. Die Orte entlang der Strasse werden touristischer und bunter… Etwa ein 1h vor dem Ziel macht die Strasse einen kleinen Schlenker und ich fahre direkt am Atlantik entlang. Dummerweise habe ich ca. 20Km lang eine Polizeistreife direkt hinter mir und das bei den sich ständig abwechselnden Geschwindigkeitsschildern, wo man als Ausländer überhaupt nicht mehr durchblickt. Aber die Cops nehmen von mir scheinbar keine Notiz und irgendwann biegen sie ab. Schweißgebadet trotz Klimaanlage fahre ich weiter. Vor Puerte Viejo nimmt der Verkehr zu. Auch hier ist wieder Schritttempo angesagt. Eine Baustelle nach der nächsten, auch im Ort. Die Orientierung ist dadurch erschwert, zumal Ortshinweisschilder in Costa Rica Mangelware sind und wenn, dann sind sie kaum lesbar. Dank maps me finde ich aber die richtige Strasse. An einer offenbar neuen Tanke halte ich und lasse den Wagen volltanken. Ich kann mit Karte zahlen, was nicht immer üblich ist in Costa Rica. Am nächsten Supermarkt ( einem Maxi Pali) kaufe ich noch Getränke und etwas zum Essen ein. Käse und Wurstwaren sind teuer (eine Packung Scheibenkäse kostet etwa 5 Euro). Brotwaren und Obst sind dagegen billig. Getränke wie Cola und Wasser ungefähr wie bei uns, einheimisches Bier auch, ausl. Bier kann schon mal bis 7 EUR die Büchse oder Flasche kosten. Ich bezahle auch problemlos mit meiner Mastercard von der schwedischen TF-Bank und gehe zum Auto. Mir stockt der Atem, alle Fenster sind offen… Wie geht das denn? Ob da jemand dran war ? Nö, alles noch da, wahrscheinlich bin ich beim Aussteigen an die Fensterverriegelung der Fernbedienung gekommen und habe diese versehentlich entriegelt und nicht bemerkt… so what. Weiter geht es das letzte Stückchen. Es hat sich leider mittlerweile eingeregnet. Dann bin ich am Banana Azul angekommen.

Ich stelle das Auto erstmal auf dem Parkplatz ab und gehe zur Rezeption. Es gibt einen sehr ausführlichen Check In , den ein freundlicher junger Hotelangestellter macht. Er gibt einige Infos zum Hotel und ich bekomme eine Kokosnuss mit Strohhalm als welcome-drink.

Dann führt er mich zu meiner etwas abgelegenen Colibri-Lodge ( einem kleinen Holzhaus keine 20m weg vom Meer) .

Ich bin angekommen. Angekommen an der Karibikküste von Costa Rica. Der letzten Station vor meinem Abflug am Donnerstag von San Jose. Während ich darüber nachdenke , höre ich das Tosen der karibischen Brandung gleich um die Ecke.

Pura Vida Costa Rica!

Tag 13: Was der Arenal, der Regenwald und die heissen Quellen von Hot Springs gemeinsam haben

Heute ist wieder ein Trail-Tag. Eigentlich wollte ich nichts mehr in dieser Richtung machen, aber bei dem Preis (38,- EUR) konnte ich nicht nein sagen. Außerdem versprachen die Rezessionen zur Tour Wahnsinns-Aussichten, viele Informationen und red eye frogs und endlich auch mal die Chance Faultiere oder Sloths wie sie hier genannt werden zu sehen. Costa Rica ohne je ein Faultier gesehen zu haben ist ein no go !

Nach dem extremen Regen und Gewitter gestern Nacht, zeigt sich der neue Tag als wenn nichts gewesen wäre. Die Sonne scheint und ich werde durch Vogelgezwitscher, was hier sehr intensiv ist, geweckt. Ich mache mich fertig und schaue mal an der Rezeption vorbei um in Erfahrung zu bringen wie das nun ist mit dem Frühstück. Heute leider nicht, meinte das Mädel an der Rezeption. Das ist nicht schön, aber ich habe noch jede Menge Zeit und beschliesse ein Frühstückslokal zu suchen. Die Strasse runter sind ja einige Restaurants, da sollte das auch nicht schwer fallen. Ein paar m weiter wurde ich fündig und bestellte mir ein Omelett mit Ham and Eggs und einen großen Pott Kaffee. Zu dieser war ich der einzige , das machte mir aber gar nichts. Es dauerte nicht lange, dann hatte ich mein Frühstück. Ich ließ mir ausgiebig Zeit und schlenderte dann langsam zurück zum Hotel. Ich traute meinen Augen nicht, der Arenal war nicht mehr in Wolken verhüllt und präsentierte sich in voller Pracht. Gut dass ich das Handy dabei habe…

Im Hotel verstaute ich noch Bade-und Wechselsachen, Badetuch , Trinkflasche und die GoPro. Zwischen 10:30 Uhr und 10:40 Uhr war die vereinbarte Abholzeit. Ich ging ein bisschen früher zum Eingang. Die Hoteleinfahrt ist trotz des imposanten tropischen Gartens oder sollte man schon Park sagen, eher unscheinbar. Das hängt damit zusammen, das wenige m neben der Strasse ein grosses Tor den Blick und den Zugang versperrt. Erst hinter dem Tor beginnt die eigentliche Zufahrt zur Rezeption und den Parkplätzen. Das Tor ist zudem kameraüberwacht und vermittelt so ein wenig den Eindruck von Fort Knox. Sesam öffnet sich nur mit einer Zahlenkombination, die ich mir dann gemerkt habe.

Vorne an der Strasse warte ich etwa 10min. dann hält ein weisser Mitsubishi Pajero 7-Sitzer. En Mann mittleren Alters steigt aus uns spricht mich auf englisch an : are you reener? Yes , I am sage ich brav. Dann öffnet er die Schiebetüre und ich darf Platz.nehmen. Auf der hinteren Sitzbank sitzen zwei weitere Männer , ein jüngerer und ein älterer, beides Holländer wie sich herausstellt. Der ältere von den beiden spricht perfekt deutsch und so kann ich nach fast zwei Wochen wieder ein paar deutsche Worte austauschen. Das fühlt sich ganz gut an. Der Guide, gibt zu verstehen, dass er auch ein „wennig deitsch“ spricht. Das ist ja putzig… Mit den Holländern verstehe ich mich auf Anhieb und das verspricht ein guter Tag zu werden. Nach 25min. halten wir an auf einem Parkplatz. bekommen wir unsere ersten Instruktionen. Der Trail ist insgesamt 6 Km lang . Er führt zunächst durch den Regenwald wo uns der Guide die Fauna und Flora erläutern wird. Dann werden wir zu den Lava-Feldern des Vulkanausbruchs von 1968 aufsteigen. Auf dem Rückweg wird uns der Fahrer von einem anderen Parkplatz wieder einsammeln und zu einem Restaurant fahren wo wir ein typisch costa ricanisches Mittagessen zu uns nehmen werden. Anschließend können wir die Tour in den Thermalquellen von Hot Springs ausklingen lassen.

Los geht`s. Es ist subtropisch heiss und schwül. Die Sonne gibt alles … Ich bin froh, dass wir gleich im Regenwald sind. Hier ist es schattig und deutlich angenehmer als in der Sonne. Der Weg ist nicht schwierig zu laufen, ab und an gibt es Stein -oder Holztreppen, die aber zum Ende sehr zu nehmen und den Trail schweißtreibend machen. Zwischendurch erklärt uns Errol, so heisst der Guide, viele interessante Sachen zur Fauna und Flora im Regenwald. Er lässt uns an Blättern und Früchten riechen, Pflanzen fühlen, gibt immer wieder Hinweise und Informationen. Es ist sehr kurzweilig und die Zeit vergeht im Flug. Leider sichten wir ausser diversen Insekten keine Tiere. Bis ich einen Roteaugenlaubfrosch entdecke. Toll, endlich habe ich einen im Kasten. Errol erklärt, dass das Gift dieses Frosches bei Weitem nicht so extrem wirkt wie bei einem Pfeilgift – oder auch einem Baumsteigerfrosch. Deren Gifte sind ohne Gegengift absolut tödlich. Das Gift des kleinen redeyefrogs bringt keinen Menschen um. Es sind Kontaktgifte die bei Berührung des Tieres freigesetzt werde. Die Frösche nehmen das Gift bei der Verzehr von giftigen Ameisen auf die hier in unzähligen Mengen auftreten. Um die Giftwirkung abzuschwächen benetzt Errol eine Hand mit Wasser und greift behutsam den kleinen grünen Kerl und setzt ihn auf seinen Finger. Das Gift, so erläutert Errol ,reagiert auf die Körperwärme.Durch das Benetzen der Haut mit dem Wasser wird es quasi ausgetrickst. Tolle Erfahrung. Nach ein paar Km verlassen wir den Dschungel uns sind auf einer Art Wiese. Hier haben wir tolle Ausblicke auf den Arenal, der schon wieder in Wolken verhüllt ist. Bei einer Rastpause erläutert uns Errol anhand eines Buches mit Fotos den Vulkanausbruch von 1968 und 2012. Die Lava ist damals 3Km weit geflossen. Tausende Häuser , Tiere und auch Menschen fielen der Katastrophe zum Opfer. 2012 war es weitaus weniger schlimm ausgegangen.Man hatte aus der Katastrophe von damals gelernt. Trotzdem explodierte 2012 der Vulkan am hellichten Tage und völlig unerwartet in einem Nebenkrater der sich in windeseile gebildt und erhoben hatte. Aus diesem Nebenkrater schoss stundenlang ein Gasgemisch mit ohrenbetäubenden Lärm in den Himmel bis es zur Explosion kam.Das muss furchterregend gewesen sein , wenn diese Naturgewalten losbrechen. Der Arenal ist immer noch aktiv. An manchen Tagen wirft er sehr spektakulär glühende Erdbestandteile um sich. Gefährlich wird s aber erst , wenn das Gas ausströmt und Schwefeldämpfe vom nahenden Unheil künden. Kurz vor dem eigentlichen Ausbruch, tritt eine absolute Stille ein und Asche rieselt vom Himmel…

Wow !Tief beeindruckt und mit dem Wunsch beseelt, der Arenal möge heute friedlich bleiben wandern wir weiter. Das Grün der Wiese weicht immer mehr Steinen, Felsen und Geröll. Wir haben die Lava-Felder erreicht. Es geht nur noch aufwärts und ich habe meine Mühe Schritt zu halten. Die gnadenlose Sonne, die schwülheisse Luft und der steinige Weg kosten enorm viel Kraft. Mein T-Shirt ist klitschnass. Auch die anderen haben zu tun, nur Errol scheint seine Laufgeschwindigkeit stets zu steigern. How long is the distance ? höre ich mich fragen. Any metres ist die Antwort. Angesichts meiner zur Neige gehenden Wasservorräte und dem noch bevorstehenden Rückweg und der Gefahr zu kollabieren, beschliesse ich hier zu warten. Errol und die Holländer versichern mir, dass sie mich nicht vergessen werden. Es dauerte eine Weile dann kamen sie und wir gingen gemeinsam den Rückweg zum Jeep. Die Pause tat mir gut, problemlos konnte ich den anderen wieder folgen. In einer Art Minidschungel entdeckten wir plötzlich eine Faultiermama mit ihrem Baby. Was für ein Anblick! Faultiere leben sehr zurück gezogen und sind eher scheu , insbesondere wenn ein Baby mit dabei ist. Ganz dicht schleichen wir uns an den beiden vorbei uns schiessen immer wieder Fotos. Dann erreichen wir den Jeep. Wir müssen noch drei weitere Leute mitnehmen. Platz haben wir ja. Das Essen nehmen wir in einem Restaurant in der Nähe ein. Es ist reichlich und man kann zwischen mehreren Fleischsorten wählen. Ich nehme Chicken, dazu Reis nach einheimischer Machart , mit den typischen schwarzen Bohnen (traditionell in Costa Rica , morgends, mittags und abends!) , Gemüse in Rohkostform und gegrillte Auberginen. Das Essen schmeckt ganz gut, will mir aber nicht so recht runtergehen, da ich eigentlich noch gar keinen Hunger habe und es ein wenig trocken zubereitet ist. Gut dass es zu jedem Essen ein kostenloses Getränk gibt, eine Art Cocktail aus Mangos und anderen Früchten, was extrem lecker schmeckt. Davon könnte ich 2 Liter trinken…Es steht aber reichlich Wasser in Karaffen zur Verfügung, so so dass ich meinen Durst fürs erste stillen kann.

Nach dem Essen geht es zu den heissen Quellen von Hot Springs. Das ist quasi um die Ecke, wir können da hinlaufen. Hier macht man sich die heissen sprudelnden Quellen vulkanischen Ursprungs zu Nutze und hat überall auf dem Gelände was wie ein Park angelegt ist, kleine Pools um die Quellen gebaut. Man kann wählen zwischen eiskaltem klaren Quellwasser und richtig heissem Vulkanwasser. Natürlich auch mit den typischen Beimengungen von Salzen, Schwefel, Phosphaten usw. Eben alles was so im Inneren eines Vulkans vor sich hin wabert. Man könnte sagen, das hat was Heilkur ähnliches. Auf jeden Fall ist es schön entspannend. Ich probiere mehrere Pools aus , auch den ganz heissen. Mein durch die Wandertour gepeinigter Körper jauchzt vor Freude…

Insgesamt haben wir 2h Zeit die Quellen zu geniessen.

Die Anlage ist natürlich kommerziell ausgerichtet. Ähnlich angelegt wie ein Schwimmbad mit Umkleidekabinen , Duschen usw. Durch den großen Park mit Palmen und tropischen Gewächsen drumherum wirkt es aber nicht so. Der Eintritt kostet hier normalerweise 18 Dollar für einen ganzen Tag.. bei uns ist es inklusive. Es gib hier mehrere solcher Thermalanlagen. Die wohl bekannteste und exclusivste ist die Anlage von Tabacon. Dort koset der Eintritt 80 Dollar für zwei Stunden!

Ich lasse es mir gut gehen in den Pools und hole mir noch eine eiskalte coke on the rocks von der Bar dazu. So könnte ich stundenlang zu bringen…

Errol zeigt dann das Ende des gemütlichen Badetreibens an und gebietet uns umzuziehen. Folgsam tun wir dies auch und werden zu unseren Hotels zurückgefahren. Ein wirklich toller Tag mit tollen Leuten und einem richtig netten und guten Guide geht zu Ende. Thank you for all!

Als ich an meinem Bungalow ankomme, bricht wieder die Gewitterhölle los. Es kracht und blitzt und regnet extrem. Die ganze Nacht durch. Ich dusche mich noch mal und trinke ein kaltes Pils, dann übermannt mich die Müdigkeit. Abendbrot fällt heute aus. Good night.

Morgen geht es an die Karibik..

Tag 12 : Der Vulkan ruft oder the way to La Fortuna

Das Gepäck ist bereits im Auto und ich habe noch Zeit. Also beschliesse ich noch einmal im breaking bread zu frühstücken. Nach dem lecker Frühstück schlendere ich zum Hotel zurück. Es ist schon wieder sehr heiss um diese Zeit. Ich checke aus und verabschiede mich mit einem small talk bei dem netten Hotelbesitzer und seiner Riesendogge. Der ist das allerdings ziemlich egal… Punkt 10:00 Uhr fahre ich los. Es sind noch nicht viele Touris auf den Beinen und so komme ich gut voran. Maps me will mich über Liberia fahren lassen… Gut. Warum nicht. Nach etwa einer halben Stunde Fahrzeit Stau. Zunächst sieht es gar nicht gut aus, doch dann geht es relativ zügig weiter. Nur eine kleine Baustelle ! Auf einer ziemlich gut ausgebauten Strasse fahre ich zunächst am Pazifik entlang und dann ins Hinterland der Halbinsel Nicoya. Nach etwa einer Stunde erreiche ich Liberia. Die zweitgrößte Stadt Costa Ricas. Hier ist ziemlich viel Betrieb insbesondere um die UNi herum. Quer durch die knapp 70.000 Einwohner zählende Stadt fahrend gelange ich auf die Autobahn 1 nach Süden.  Es ist der sogenannte Interamericana Highway (Inreramericana Norte – Ruta Nacional Primeria 1) Richtung Puntarenas. Die Autobahn ist sehr gut ausgebaut und verläuft hier zweispurig in beide Richtungen. Die Autobahn durch die Provinz Guancaste ist kpl. mautfrei. Es ist kaum jemand unterwegs und ich habe die Autobahn abschnittsweise total für mich alleine. Besonderes highlight : man darf hier 90 fahren. Ich suche über Internet deutsche Radiosender und streame die auf das Apple Car Play System meines Chevis. Das geht auch ganz gut während der Fahrt und dann höre ich Radio energy, Bayern 3 oder Radio Brocken. Internet ist schon was feines…  In Canas fahre ich von der Autobahn runter auf die Strasse 142 ( Ruta Nacional Secundaria 142) Richtung Lake Arenal. Durch Canas geht es etwas schleppend da dort viel Verkehr herrscht aber nach dem Ortsausgang bin ich wieder alone on the road. Die Strasse fährt sich super, da diese neu asphaltiert wurde. Da es ins Gebirge hoch geht, reihen sich Serpentinen an Serpentinen, immer höher und höher… Die Sicht ist toll, das Wetter auch. Es macht Riesenspass die Strasse zu fahren. Statt Buchen , Linden oder Eichen stehen hier Palmen am Strassenrand. Nach 2 Stunden ist der lake Arenal in Sichtweite. Der größte See Costa Ricas (80 Quadrat-Km groß) befindet sich unterhalb des Vulkans Arenal welcher trotz schönen Wetters leider in Wolken gehüllt ist. Entlang der 142 hat man immer wieder grandiose Ausblicke auf den See und den wolkenverschleierten Vulkan. Leider hat man kaum Stellen zum anhalten und parken, so muss ich Fotos aus dem (langsam) fahrenden Auto machen. Ziemlich planmäßig komme ich dann in La Fortuna an. An dem Hotel fahre ich zweimal vorbei , da es recht abgeschottet durch einen parkähnlichen Garten zur Straße liegt und der Zugang durch ein großes Tor verriegelt ist. Ich stelle mein Auto an einer nahe liegenden Kakaofarm ab und laufe die Strasse bis zur Hoteleinfahrt zurück… Aha Sesam öffnet sich durch klingeln. Fein. Ich gehe zum Auto zurück und fahre zum Tor. Einmal beherzt geklingelt und schon öffnet sich tatsächlich Sesam. Wahsinn, der Garten ist wie ein Park angelegt. Wunderschön… 50…60m hinter der Einfahrt erwartet mich die Gastgeberin vor der Rezeption. Sie begrüsst mich sehr herzlich und hört gar nicht wieder auf zu reden. Da sie sehr schnell spricht, merke ich erst nach einer Weile, dass sie englisch mit spanischem Unterton spricht. An der Rezeption erklärt sie mir die Hotelregeln und macht im Anschluss einen kleinen Rundgang. Das Hotel besteht aus Doppelbungalows mit seperaten Eingängen. Ich habe Bungalow Nr.5 . Nach der Einweisung und Schlüsselübergabe schleppe ich meine Klamotten zum Bungalow und packe erst mal aus. Dann schlägt plötzlich das Wetter um und es beginnt in Strömen zu regnen. Das sollte dann auch nicht wieder aufhören bis zum nächstn Morgen …

Ich ordere noch im Internet eine Vulkan-Dschungeltour und mache es mir im Schaukelsessel auf der Terrasse bequem. Essen und Trinken habe ich noch reichlich dabei… Und so klingt der Tag auf der Terrasse am Bungalow Nr.5 im Hotel Roca Negra in La Fortuna aus.

 

Tage 10 u.11: chill out time in Tamarindo

Tamarindo zeigt sich wie man es von einem Urlauberhotspot erwartet. Quirlig, lebendig, bunt, international und das bei schönstem Wetter. Die Sonne scheint tagsüber mit Temperaturen bis 40 Grad .Lange hält man es da nicht aus, gerade um die Mittagszeit. Siesta time. Sobald es dunkel wird regnet es in strömen und gewittert was das Zeug hält.

Apropos Siesta: ich habe keine Touren gemacht, nichts abenteuerliches oder so , denn ich wollte einfach nur relaxen. Und das habe ich gemacht, ausgiebig !!! Das tut übrigens einfach nur gut…

Am Strand spazieren gehen, baden, durch den Ort tingeln, mal ein Eiskaffee trinken, mal ein kühles Bierchen geniessen , oder die Zeit am Pool im Hotel vertreiben. Mal was lesen, am blog schreiben oder eine Serie übers Internet schauen…

Zugegeben da gibt es jetzt nicht soviel zum erzählen, aber das muss ja auch mal sein , ist ja schliesslich Urlaub!

Tamarindo ist genauso wie andere Urlaubsdestinationen auf der Welt. Egal ob Bali, Thailand, Südafrika oder sonstwo… Es ist irgenwie immer das gleiche Schema. Restaurants reihen sich an Restaurants , Hotels an Hotels, Souvenirläden, Boutiqen, Cafes, Tourenanbieter, einheimische Händler., Märkte… Mich stört es überhaupt nicht, wenn ich mal ein paar Tage dieses Treiben mitmache oder miterlebe. Das gehört irgendwie auch dazu. Schließlich sind es immer nur ein paar Tage und ich fahre ja dann zum nächsten Ort, der auch mal das absolute Gegenteil davon sein kann.

Beeindruckt hat mich hier der riesige Strand, der die Urlauber wegschluckt, so dass man das Gefühl hat man wäre alleine am Meer. Okay, es ist keine Hauptsaison , trotzdem sind die Orte ja nicht leer. Hier gibt es keine 4 Jahreszeiten. Nur eben Regenzeit von Mai bis November. Trotzdem scheint die Sonne und es sind auch über 30 Grad.

 

Dazu ist Tamarindo eines der Surfereldorados von Costa Rica und hier gibt es die schönsten Sonnenuntergänge zu sehen…

Mir hat es hier echt gut gefallen und ich würde auch wieder herkommen. so what…

Achtung update (04.09.2024)!

Die Beiträge ab den San Blas Inseln wurden von mir überarbeitet und Fotos eingefügt. Alle Beiträge können über das Menü /Blog/Reiseblogs (Auswahlmöglichkeit auf der rechten Seite /Auswahl Panama/Costa Rica Tour 2024) abgerufen werden. Über die Info Blog-Seite werden immer nur die letzten 3 Blogs angezeigt! Weiterhin Viel Spaß beim Lesen !

Tag 9: Auf zum Pazifik oder die Tour des Wahnsinns

Ich stehe heute schon 6:00 Uhr auf um noch den Rest einzupacken und zu verstauen.Einen Teil meines Gepäcks bringe ich schon mal zum Auto. Ab 07:00 Uhr gibt es Frühstück. Um 08:00 Uhr werde ich zur dritten Monteverdedschungeltour abgeholt.Das Frühstück ist heute in Buffettform, im Grunde so wie gestern . Pünktlich um 8 Uhr werde ich abgeholt. Im Shuttlevan des Veranstalters sitzt noch ein asiatisches Pärchen älteren Semesters. Die Fahrt dauert etwa 25 min.., dann sind wir am Ziel. Ein modernes Empfangsgebäude mit einem Souvenirladen, Cafeteria, Toiletten usw. ist der Ausgangspunkt.Hier beginnen auch die canopy.Touren. Die Asiaten wollen offenbar die Ziplines probieren und deshalb bin ich wieder allein für mich zuständig. Ich bekomme noch eine Art Eintrittskarte und mache mich auf den Weg zur Tram. Dort muss ich ein paar min. warten und ich bekomme wieder einen Guide. Der erklärt mir auf was ich achten muss und dann öffnet er eine der Gondeln so dass ich einsteigen kann. Fast lautlos gleitet die Tram über den Dschungel bis auf 1.700m Höhe. Der Blick aus der Gondel ist atemberaubend.Das Weiter spielt auch wieder mit uns so kann ich ein paar tolle Fotos machen.Oben angekommen, kann man einen kleinen Trail(Rundweg)  machen und einen Aussichtsturm besteigen.  Nach ungefähr 30…40min. gibt es nichts weiterführendes mehr für mich zu sehen und es ging wieder abwärts mit der Tram. Ich war die ganze Zeit allein dort oben, der Guide hat sich ein wenig abseits gehalten was ich gut fand. Mit dem Shuttle ging es dann auch gleich wieder zum Hotel zurück…Hier räumte ich den Rest ins Auto machte den Check-out an der Rezeption und startete wie geplant 10:00Uhr. Laut Mapsme sind es 156Km die in 2,5h geschafft sein sollten. ich fahre erstmal die Straße 606 gen Westen….Unterwegs will ich noch tanken und etwas zu trinken und essen für unterwegs einkaufen.

An der gut ausgebauten Straße 606 gibt es in der Gegend um den Ort Monteverde und in Santa Elena viele Tankstellen auch ganz neue. ich tanke bei einer JsM Tanke für ca.60 Dollar. Der Preis ist etwas zu teuer aber ich werde hier nicht wegen 3….4 Dollar rumdiskutieren. Gegenüber ist auch ein Imperial-Einkaufsmarkt wo ich meinen Reiseproviant für 10Dollar auffrische. Dann kann es losgehen…

Um diese Zeit ist nicht viel los , daher komme ich gut voran.Hier oben in den Bergen kann man auch mal etwas schneller fahren als die erlaubten 40!!! Nach gut einer Stunde muss ich in einem kleinen Dorf auf die 605 abbiegen.Die ist deutlich schlechter zu fahren.Riesen Schlaglöcher und immer wieder Schotterpisten statt Asphalt lassen nur Schrittempo zu. Kurz vordem nächsten Dorf ein Stau … Der Fahrer des vor mir stehenden PKW steigt Ausbund kommt auf mich zu und sagt wild mit den Händen fuchtelnd etwas auf spanisch.Vor dem PKW steht ein LKW, so ein riesiger Ami-Truck dessen Trailer in den Graben gerutsch ist und nun nicht mehr da rauskommt. Der Fahrer des LKW steigt aus und deutet an, dass wir umkehren müssen. Halleluja! Das ist eine schmale und enge Gebirgsstrasse mit diversen Schlaglöchern.Umdrehen ist hier nicht…Der PKW -Fahrer macht’s vor und ich ihm dann nach: rückwärts fahren! Bis zu einer Wendemöglickeit im nächsten Dorf waren das etwa 4(!) Km.What a feeling…So und nun? ich fahre einfach die 606 weiter, die fuhr sich ja eh viel besser. Nach einer Weile hört Maps me auf mich ständig aufzufordern umzudrehen und zeigt mir eine neue Strecke an.Nur 7 Km Umweg, das passt! Eine weitere Stunde später die nächste Hiobsbotschaft.Auf Grund eines Erdrutsches ist die Straße unpassierbar.Keine Weiterfahrt möglich.Bagger stehen zwar schon da, aber das dauert sicher einige Stunden…Ach Nö..Ich versuche einige Einheimische die dort stehen und diskutieren nach einem anderen Weg zu fragen. Mit viel Mimik und Gestik erfahre ich, dass im nächsten Ort eine Straße existiert, die aber in einem schlechten Zustand aber noch befahrbar ist. Ich mache mich auf den Weg dorthin. 20min.später finde ich diese ominöse Straße.Ja, schlecht ist kein Ausdruck und befahrbar? Na ja, jeder normale Mensch hätte sich geweigert da lang zu fahren, aber ich vertraute auf meinen Allrad-SUV. Es ist kaum zu glauben, aber auch diese Straße war dann nicht mehr passierbar weil dort riesige Felsbrocken die Weiterfahrt unmöglich machten.In einem waghalsigen Wendemanöver drehte ich meinen SUV und fuhr die Strecke retour bis zu dem Dorf.Nun hatte ich keinen Plan mehr wie ich jetzt fahren sollte.Ich beschloss nach Santa Elena zurück zu fahren.Es muss doch eine andere Möglickeit geben hier noch weg zu kommen… Nun hatte ich schon 2h 0durch die sinnlose Kurverei verloren. Meine gute Laune war dahin…Kurz vor Santa Elena zeigt mir Maps me eine Lösung, die ich prompt nutze. Eine Verbindungsstraße die auf die 605 führte. Der Horrar nahm nun seinen Anfang …

Das war hardcore vom Feinsten.Trotz Allradantrieb rutschte ich auf den Schottersteinen nur hin und her , musste aufpassen dass ich mit dem Antrieb nicht auf einem Felsbrocken auftreffe und nicht zu dicht an den Abhang komme.Bergauf hat es der Chevi nur mit Müh und Not geschafft …Irgendwann war ich dann auf der 605. Doch die war keinen Deut besser. Hier kam aber noch reger Verkehr dazu…Stress pur und die Zeit rannte und rannte…Laut Maps me verlängerte sich die Strecke um weitere 70 Kilometer…Diese Höllenstrasse hatte Schlaglöcher so groß wie ein Kleinwagen und immer ist man stets und ständig gerutscht. Hinter einer Biegung wieder ein Hindernis. Ein älteres Pärchen saß mit ihrem SUV mit dem linken Vorderrad in einer Strassenspalte fest und kam nicht mehr raus.Die beiden schienen sehr verzweifelt … Ich gab dem älteren Herren Anweisung wie er Gas geben  und die Räder einlenken sollte.Dann habe ich mich vor das eingesackte Vorderrad gestellt und mit einem starken Stück Ast eine Art Hebel gebildet.Der SUV hatte Allrad und konnte die Hinterräder gesondert zu schalten.Das passte und dank meines Hebels war der SUV wieder auf der Straße. Die Lady widmete mir noch drei Kruzifixe und dann konnte ich weiter.

Nach 2 Stunden offroad-Abenteur war ich endlich, endlich auf der Interamericana N/Ruta Nacional Primaria 1.Toller Name für eine Strasse auf der man gerade mal 80 fahren darf….

Nach einiger Zeit biege ich auf die Nationalstrasse 18 ab und überquere  die relativ neue Brücke (Baujahr 2003) mit dem klangvollen Namen Puente La Amistad de Taiwán über den Fluss Tempisque auf die Halbinsel Nicoya. Kurz vor dem Ziel kam ich noch in einen Megastau. Mich kann nun nichts mehr schocken! Man muss wissen die Orte Nicoya, Tamarindo und Santa Cruz sind absolute Urlauberhochburgen in Costa Rica und das bekam man jetzt zu spüren und dann habe ich es wirklich endlich geschafft. Jubel !!!

 

* * *

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 8 : Im Monteverde Nationalpark

Der neue Tag beginnt mit schönsten Sonnenschein, das ist cool habe ich doch gestern noch insgesamt 3 Touren gebucht. Wenn schon denn schon ….
Zunächst frühstücke ich im Hotel. Ich kann wählen zwischen dem süssen amerikanischen oder dem herzhaften amerikanischem Frühstück. Ich nehme letzteres , bekomme aber trotzdem pancakes dazu. Es gibt Omelette mit Reis und Bohnen, dazu Toast ,Marmelade aus Ananas und Mango , Käse und Pancakes. Kaffee und O‘Saft kann man sich selber nehmen.Der Kaffee schmeckt fantastisch hier! Ich lasse mir viel Zeit beim frühstücken und packe dann meinen Rucksack für die erste der drei Touren, die hanging-bridges-Tour. Im Monteverde NP kann man sehr viele Dinge machen, die Stadt ist voll von Touristen, Abenteurern und Backpackern.Vor allem junge Leute zieht es hier her. Neben dem berühmt.berüchtigten canopy (es gibt hier dutzende Ziplines , mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Höhen) dazu kann man Quadtouren buchen, Klettertouren, halsbrecherische Abfahrten mit dem Mountainbike durchführen oder eben wandern: z.B. über die hängenden Brücken. Ich bevorzuge die Wanderung, für die man ca.3;5h einplanen muss.Der Wandertrail ist ca. 4 Km lang. Es ist kein ebener Weg , der Monteverde NP liegt im Gebirge, da kann es schon mal steil zur Sache gehen.
Die Sonne scheint heute sehr stark und es ist bereits sehr warm… Zum Treffpunkt muss ich selber fahren. Dieser ist direkt beim Veranstalter. Nur gut, dass die die GPS-Daten mitgegeben haben. Aus gutem Grund, wie sich dann herausstellte. Mit google maps kommt man halbwegs gut voran. Nach 15min.Fahrt auf einer sich unentwegt nach oben schlängelnden Straße bin ich bei einem Ableger meines Veranstalters gelandet.Nee, die Bridges-Touren gehen von woanders los. Und von wo? 800 m die „Straße“ weiter, dann rechts halten. Die „Straße“ist eine Geröllpiste mit fetten Schlaglöchern.Der Chevi quält Sich die Piste hoch. Kein Veranstalter in Sicht.Nach mehreren Anläufen habe ich dann endlich den Treffpunkt gefunden. Um 10:45 Uhr beginnt die Tour. Ich bin der einzige Teilnehmer und so bekomme ich ungewollt eine Privatführung mit Sergeji, so heißt der Guide. Sergeji erzählt viel Interessantes über den Park und klärt über Dinge im Rgenwald auf, die ich entweder nicht wusste oder nicht kannte oder beides. Er hört den Begriff Regenwald nicht so gerne, da der Monteverdedschungel kein Regenwald im eigentlichen Sinne ist.Typisch für einen Regenwald ist das feucht-heiße Klima was es so in Monteverde nicht gibt.Da hier die Temperaturen um mind.5 Grad kälter sind , spricht man hier von einem Nebelwald, ein Phänomen was nur hier in Monteverde gibt. Die Tour vergeht wie immer Pflug, wir können einige Tiere beobachten, aber am schönsten ist es bei den Kolibris.So viele auf einen Fleck und mir gelingen dabei tolle Aufnahmen. Sergeji erklärt, dass Kolibris extrem aggressiv untereinander sind und ständig irgendwelche Kämpfe ausfechten. Und tatsächlich können wir so einen Kampf beobachten.Das ist faszinierend…Nachdem alle 6 hängenden Brücken passiert sind, endet die Tour.Ich habe gar nicht gemerkt, dass 3 Stunden vergangen sind. Die Tour ist sehr empfehlenswert, obwohl ich nicht weiß, wie es wäre ,wenn hier eine Gruppe von 20 Leuten den Trail geht…Ich verabschiede mich von meinem Guide und fahre die Holperpiste zum Hotel zurück.Hier chille ich erst einmal , es jst ja noch Zeit bis zur nächsten Tour.

17:45 Uhr ist Abholzeit zum nightwalk im Dschungel, also zur Dschungelnachtwanderung. Davies ab 18:00 Uhr stockdunkeln Costa Rica ist, geht die Zeit für eine Nachtwanderung in Ordnung. Später wäre auch gegangen, wollte ich aber nicht. Fast pünktlich kommt ein Van und holt mich ab. Der ist schon voll besetzt, ich höre auch deutsche Worte… Nach 15min.Fahrt , auch wieder über abenteuerliche Holperpisten, sind wir am Treffpunkt. Hier stehen schon mehrere Gruppen … Wir müssen uns im Büro anmelden und werden dann auf die Guides aufgeteilt. Ich werde Alex zugeteilt.Mit mir sind noch zwei Jungs aus der Schweiz, eine Kanadierin, zwei Mädels aus der Slowakei und eine Amerikanerin. Alle sind deutlich jünger als ich , viel jünger.Alex macht eine Art Sicherheitsbelehrung die wir auch unterschreiben müssen.Er gibt Instruktionen wie wir uns im Dschungel bei Dunkelheit verhalten sollen, das kann auch u.U. lebenswichtig sein.Dann bekommen wir Taschenlampen und es geht los. Im Gänsemarsch trappeln wir Alex hinterher bis wir im Dschungel sind. Es ist schwül-warm und anders als ich vermutet habe total still.Alex erzählt viel über die Flora und Fauna und macht das auf eine witzige Art und Weise, die mir gut gefällt. Im Unterholz und an den Bäumen knackt es und wir können Dank Alex einen Kinkajou sehen. Dann gehievte immer tiefer rein in den Dschungel und Alex mahnt uns aufzupassen, da es mitunter steil bergab geht und nur ab und zu Halteseile angebracht sind. Auf Geheiß von Alex machen wir das Licht der Taschenlampen aus und sollen mali innehalten um den Dschungel wirken zu lassen.Eine tolle Erfahrung, dann weist Alex darauf hin, dass es hier giftige Skorpione gibt, die auch gerne mal von den Bäumen fallen und somit ist es dahin mit dem innehalten. Kaum hat er das gesagt, zeigt er einen dieser Skorpione, Die hängen zumeist an den Bäumen und lumineszieren in blauen Neonfarben. Das sieht toll aus…Ungefähr 2 Stunden klettern, stolpern und laufen wir auf schmalen Pfaden durch den Dschungel.Dank Alex sehen wir eine grüne Viper, mehrere andere Schlangen, einen winzigen Blattfrosch, einen sehr seltenen roten Tukan, Quetzdals, ein Gürteltier, eine große Tarantel , mehrere kleinere Vogelspinnen und eine Armee der berüchtigten bullet Ant. Ein Biss dieser 2cm grossen Ameise soll sehr schmerzhaft sein und zu Lähmungen bis hin zum Tod führen. Immer wieder hat man die Angewohnheit sich an Bäumen festzuhalten.Alex meint, wir sollen das lieber lassen.Gerade die Baumstämme  sind Tummelplätze allerlei Getier mit unangenehmen Eigenschaften. Schell sind die Hände von den Ästen und Bäumen weg…Die Tour geht auch viel zu schnell zu Ende.Alle sind begeistert.Alex bringt uns noch zu den Shuttlefahrzeugen. Ich habe Glück, da mein Hotel als erstes angefahren wird.

Jetzt heißt es zusammenpacken, denn morgen geht es wieder auf die Straße…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 7: On the road again .Going to Monteverde.

Jo, ausgerechnet am Abreisetag scheint hier die Sonne und es regnet nicht.Na toll. Egal.Ich verstaue mein Zeug so gut es geht und schleppe alles zum Chevi. Da ich nichts ganz genau verpacken und verstauen muss, kann ich die Sache großzügig angehen. Schließlich ist im Auto jede Menge Platz.Die Klamotten von gestern sind halbwegs trocken; meine Puma-Sneaker sind noch Quatsch nass und muffeln eigenartig.Ich brauche unbedingt ein paar neue Sneaker.Gut,kann unterwegs irgendwo anhalten.10:00 Uhr starte ich.Adios Manuel Antonio.Adios Quepos.

Der Verkehr ist kaum zu merken, es geht gut voran. Nach kurzer Zeit bin ich auf der „Autobahn“ ,hier sind max.80 erlaubt…ruhig Brauner, muss mich immer mal zwangsabbremsen, wenn mich jeder klapprige LKW überholt. Egal,Tempomat rein und schon wird es entspannter. Nach ca. 1h bin ich in Jacó , das ist eine größere Touri-Stadt,wo es auch sowas wie ein Einkaufszentrum geben soll..Bevor ich in die Stadt reinfahre mache ich noch einen Stopp an einem View-Point mit Blick auf das Meer und Jacó.Natürlich finde ich kein Einkaufszentrum und ich habe auch keine Lust danach zu suchen. In und um Jacó staut es sich und es geht zeitweilig nur im Schritttempo weiter. Ich liege aber gut in der Zeit und habe kein Problem damit. Einige Zeit später rollt es wieder…So fahre ich immer weiter nach Norden entlang der Pazifikküste.Es ist bestes Wetter und es gibt auch keine nennenswerten „Störungen“. In einem kleinen Ort, dessen Namen ich nicht mehr weiß ist plötzlich ein Kreisel und in die Richtung in die ich muss, ist die Abfahrt gesperrt. Google Maps kommt mal wieder an seine Grenzen.Von wegen offlinemodus. Bitte melden sie sich bei ihrem Account an. Klar unterwegs, im Auto und ohne Internet.Ganz coole Idee.Nachdem ich 5x den Kreisel umrundet habe, entschließe ich mich wieder nach dem Prinzip Himmelsrichtung zu fahren.Und yeah, es war wieder goldrichtig.

Tja, was so‘n Alter Trapper noch hinkriegt😜. Die „Autobahn“ war etwas befahrener , ich kam aber trotzdem gut voran.Google hat dann noch mal ein Einsehen gehabt und mir dann doch den richtigen Weg gewiesen. Ab Puntarenas geht es ostwärts die Berge rauf. Ich halte noch mal kurz an und mache am Strand neben der“Autobahn“ noch ein paar Fotos vom Meer und dem Hafen von Puntarenas.Nun geht es bergauf, die Straße ist noch ganz gut , aber ziemlich schmal und kurvig.Es geht immer weiter hoch , dann kommt eine kleine Stadt und es staut sich.Soviel kann ich schon mal abkürzen , für die nächsten 5Km habe ich fast 2h gebraucht. Und das weil das zuständige Strassenbaukommando an einer Brücke ein 2x2m großes Schlagloch zu asphaltiert hat. Nun komme ich doch nicht mehr im hellen an. Schlagartig ist es dunkel.Und da ich nicht umsonst in den Monteverde-Nebelwald fahre, ist es auch noch neblig.Und weil das so was von klar ist, habe ich auch keine Navigation mehr.I love it!!!

Es ist mittlerweile so nebelig und dunkel dass ich gar keine Orientierung mehr habe. Ich folge dem vor mir fahrenden PKW blind hinterher.Irgendwo wird der ja auch hinfahren.Ein Ort kommt zum Vorschein, welcher dass wohl sein wird? Es ist Monteverde! Hm, da muss ich noch etwas weiter fahren. Ich muss nach Santa Elena…Endlich mal ein Schild mit Sta. Elena.Der vor mir fährt da anscheinend auch hin, bleib ich also dran. He, Sta. Elena ist gar nicht so klein.Ich sehe ein großes Einkaufszentrum hell erleuchtet.Das ist ja ne richtige Offenbarung! Nix wie hin da, die haben mit Sicherheit wlan. Genauso ist es, ich muss nicht mal vom Parkplatz runter. Schnell noch mal die offline Karte in gmapps aktualisiert, damit ich mein Hotel finde. Vorher gehe ich hier gleich noch shoppen, kaufe mir ein paar einfache aber qualitätsmässig ganz gute no name Sneaker (für Adidas Sneaker wollten die dort gleich mal 94,-Dollar kassieren, das war mir dann doch zu fett) und ein paar Sandalen.Im Supermercado hole noch was zu trinken und was zum Essen. Dann geht’s zum Hotel.5min.später bin ich endlich da. Der Empfang ist sehr freundlich, das einchecken geht schnell.Ich bekomme noch Infomaterial mit, falls ich im Monteverde was anschauen möchte, Logo, dass möchte ich natürlich, sonst hätte ich ja nicht herfahren brauchen! Auf dem Zimmer packe ich die nötigsten Sachen aus und beschäftige mich mit den Tourangeboten. Ich buche alle drei über Get Your Guide. Die sind mind um die Hälfte günstiger als hier im Hotel. Außerdem bieten die zu einigen Touren eine kostenlose Abholung an, im Hotel zahlt man dafür immer 11,- Dollar.

Nach einer Dusche, und einem kleinen Imbiss mache ich es mir auf dem riesigen Bett bequem und schlafe ein, bevor ich den TV ausmachen kann.

 

 

 

 

 

 

 

Tag 6: Manuel Antonio und die Regenzeit

Whats fuck s Manuel Antonio? Nun, der Manuel Antonio Nationalpark ist eines der top-highlights in Costa Rica, weil größtenteils unberührter Dschungel, Tiere, einsame Strände …Eintrittskarten kann man nur online buchen. Man bekommt eine Eintrittszeit zugewiesen. Der Eintritt kostet 18 Dollar ohne Guide , mit Guide 55 Dollar. Parkgebühren (mit extrem hohen Abzockfaktor) noch mal mindestens 20-50 Dollar. Deswegen habe ich ein Hotel fast am Parkeingang (400m weg) genommen. Ich habe den Eintritt ohne Guide genommen, weil ich dann „unbegrenzte“ Parkzeit habe , mit Guide nur 2h.

Im Park gibt es mehrere Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Der Park ist aber  sehr gut ausgeschildert, mit vielen mehrsprachigen Erläuterungen (nee , nicht in deutsch) zur Fauna und Flora. Als ich losgehe, scheint die Sonne… Der Einlass am Park ist unkonventionell , ich zeige mein online Ticket ( Tipp:vorher abspeichern in Fotos, da man nicht weiß ob in dem Moment Daten-Empfang übers Internet möglich ist) Grundsätzlich funktioniert das Internet hier sogar im Dschungel deutlich besser als im Top-ausgebauten breitbandverkabelten Internet im Landkreis Wittenerg 🙂

Ich nehme diverse Wanderwege und arbeite mein persönliches Manuel-Antonio-Parkprogramm ab. Leider sehe ich bis auf ein verschüchtertes Kapuzineräffchen und einer Horde Brüllaffen die laut schreiend in den Baumkronen abhängen nur jede Menge bunte Meereskrabben unterhalb der Holzstege.

Mein Ziel sind die einsamen Strandabschnitte, die ich so nach einer Stunde erreiche. Schön sind sie, aber keinewegs einsam. Ich laufe den Strand entlang, bis wirklich nur noch wenige Touris zu sehen sind. Hier packe ich meine sieben Sachen unter eine Palme und gehe ausgiebig baden. Und dann passiert es was ja in der Regenzeit normal ist: es regnet , erst wenig, dann doller und dann schüttet es aus vollen Rohren. Fuck… Ich stürze zu meinen Sachen, verstaue alles im Rucksack so gut es geht und mache mich fast im Laufschritt Richtig Salida (=Ausgang). Dort angekommen bis ich schon so was von durch, mir läuft das Wasser  über und unter den Sachen am Körper entlang. Noch 400 m bis zum Hotel… Dort angekommen, gehts erst einmal unter die Dusche . Dann heisst es Sachen trocken legen …

Kamera, GoPro, Handies sind alle trocken gebieben. Gott sei Dank. Es kracht und rumort draußen. Ich glaub für heute wars das und ich bleib im Zimmer.

Tag 5 : Welcome in Costa Rica

06.00 Uhr stehe ich auf. Schau noch mal in „jeder Ritze“ im Zimmer nach, ob ich etwas vergessen habe. Ich mache mir noch einen Kaffee und versuche so etwas runter zu kommen. 10 min. vor der vereinbarten Zeit schickt mir mein Fahrer eine whatsapp-Nachricht dass er schon da sei und am Hoteleingang auf mich wartet. 5min. später bin ich bei ihm. Kurzer smalltalk dann geht es zum Airport. Der causeway ist um diese Zeit leer, somit sind wir in exakt 20min. am Terminal. Meine airline ist Copa, die wohl die größte einheimische airline in Südamerika ist. Den Check-in hatte ich noch am Vorabend über das Internet gemacht. Dennoch gibt der Terminal-PC zur Gepäckabgabe an, dass ich mich noch mal am Check-in-Schalter melden muss. Am Schalter gibt mir die Mitarbeiterin freundlich zu verstehen, dass mein Pass noch nicht verifiziert ist, was sie gleich nachholte. Ich bekomme meine Bordkarte mit neuem Sitzplatz (nun 7c statt 40c). Reihe 7? Das sind doch comfort-Plätze und das ganz ohne Aufpreis? Wow, großes Kino!

Da noch mehr als 1Std.Zeit bis zum boarding ist, gehe ich in die copa-lounge. Mit meinem priority pass kann ich kostenlos rein. Essenauswahl ist aber eher dürftig, habe jetzt eh keinen Hunger. Kaffee und Getränke gehen in Ordnung… Ich nehme einen Kaffee und mache es mir in einem der lounge-Sessel bequem. Das boarding geht dann ehr ruhig von statten. Die Maschine ist nicht voll ausgelastet, neben mir sitzt keiner. Ich sitze sehr bequem in der offensichtlich neuen 737-800 max. Der Service ist für eine Kurzstrecke top. Snacks und Getränke kostenlos. Das Entertainment sensationell (Filme, TV-Serien usw. wie auf der Langstrecke mehrsprachig und kostenlos!) Der Flug dauert nur 1,5h und ist schnell vorbei.

Die Einreise nach Costa Rica geht schneller als erwartet. Bei der Immigration muss ich Fragen beantworten, z.B. welchen Beruf ich ausübe. Standardantwort:  I`m a agent in a federal agency…Meist geht dann alles noch schneller und da die Beamtin nett ist, habe ich 29sek. später den Einreisestempel. welcome in costa rica!

In der Ankunftshalle muss ich mich erst mal durchfragen, am Ende einer Reihe steht ein Mann mit dem Schild „Reiner Zimmermann“ Schön, dass sie wenigstens meinen Nachnamen richtig geschrieben haben. Dieser Mann, Typ Latino-Macho älteres Semester, fährt mich zur Mietwagenstation von Costa Cars. Während der Fahrt textet mich der Möchtegernmacho mit zumeist weniger bedeutsamen Infos zu. Alter, ich bin keine 13 mehr… Die Mietwagenübergabe ist nur eine Formsache.Eine freundliche Mitarbeiterin (Angie) nimmt sich viel Zeit und erklärt mir alles sehr ausführlich. Das eine meiner Kreditkarten streikt, ist ja schon fast normal. Ist mir aber trotzdem peinlich. Gut das es die Amex gibt. Sobald ich die rauskrame, erhelllen sich die Gesichter.

Dann bekomme ich einen fast neuen chevy groove übergeben und kann losfahren. In der Nähe vom Airport ist ein Wallmart, da will ich hin. Das Schild sehe ich , kann aber nicht dorthin fahren, da ich auf der falschen Spur bin und gerade ein Mörderverkehr ist. Na toll, kein Navi, keine Peilung , nichts, nada , nothing. Ich muss im Verkehr mit schwimmen und hoffe auf eine Parkmöglickheit , die nicht kommt. Aber weiß der Teufel wie und warum, ich sehe plötzlich die Autobahn auf die ich ohnehin rauf wollte. Dann geht es so einigermaßen, da ich immer noch kein Navi (über apple car play) aktivieren konnte, muss ich weiter „blind „fahren und auf die Hinweisschilder achten. Das ist bei dem Verkehr anstrengend ohne Ende. Gut dass es immer wieder zu Staus kommt. Nach weiteren 1,5h bin ich auf der richtigen Autobahn gen Süden. Der Verkehr wird nun auch weniger und damit auch deutlich entspannter. In der Touristen-Stadt Jaco halte ich an einem Supermarkt an. Hier kaufe ich etwa zu essen , Bananen und Getränke ein. Jetzt kann ich endlich auch die Einstellungen für das Navi vornehmen. Ich nehme nicht Waze wie empfohlen wurde, sondern google maps offline. Das geht nämlich über apple car play super, waze geht nicht. Nach weiteren 30min. Fahrt bin ich am Ziel. Je näher man an den Manuel Antonio NP kommt, desto stärker wird wieder der Verkehr . Hotel reiht sich an Hotel, Restaurant an Restaurant , Händler an Händler.

Ich lade mein Auto aus und schau mir die Hotelumgebung an. Als es dann anfängt zu regnen, gehe ich mein Zimmer. Für heute soll reichen.

Tag 4 : Auf zu den San Blas Inseln

Es ist 4:30 Uhr. Gähn. Ich hab keine Lust zum aufstehen. Ist gerade schön kuschelig.Hilft nix, ich muss in die Senkrechte. Der Rucksack ist ja schon gepackt. Ich mache mir schnell noch einen Kaffe auf dem Zimmer, dusche mich und bin abmarschbereit. In der Hotellobby warte ich auf den Fahrer der mich abholt.05:20 Uhr ist er dann da. Eindeutig ein Idigener, ein Kuna.

Die Kuna sind (Wikipedia) „eine indigene Ethnie in Panama. Sie besiedeln das Territorium Guna Yala“ – das ist zumeist ein Gebiet entlang der Atlankküste einschl. der San Blas Inseln. Die Kuna sind in Panama autonom, haben eine eigene Fahne (rot-gelb-rot mit Hakenkreuz!) und sind bewaffnet! Es gibt sowas wie eine Grenzkontrolle wenn man das autonome Gebiet betreten oder befahren will. Die Grenzer treten martialisch auf mit Sonnenbrillen,militärischer Bekleidung und sind schwer bewaffnet! Den politischen Hintergrund kenne ich nict so genau, aber das „no Panama“-Schild im Auto des Fahrers sagt einiges. Offenbar duldet man sich gegenseitig ohne sich zu mögen, so meine vorsichtige Einschätzung.

Ich bin der erste der abgeholt wird und darf im sehr bequemen , weil großen, Mitsubishi -SUV vorn sitzen. Das wird sich die gesamte Fahrt sehr bezahlt machen !!! Am exclusiven Marriot-Hotel steigt ein Pärchen in meinem Alter dazu. Claudia und Miguel aus Kolumbien wie es sich später herausstellt. Claudia bietet sich als Übersetzerin an, da sie sehr gut englisch spricht und merkt, dass ich kein Wort verstehe von dem was unser Kuna-Fahrer da von sich gibt. Das zahlt sich aus…

Wir müssen noch ein weiteres Pärchen abholen. Die sind aber nicht am vereinbarten Treffpunkt. Nach einem Telefonat und viel Gefluche fährt unser Kuna-Driver zum Frühstückstreffpunkt. Claudia übersetzt, dass das Pärchen nicht erreichbar wäre und das Büro des Veranstalters versucht die Leute zu erreichen, dass die dann zum Treffpunkt auf eigene Regie nachkommen.

Der Treffpunkt liegt mitten in einem Gewerbegebiet weit außerhalb der Stadt und wirkt nicht sehr vertrauenserweckend. Claudia beruhigt mich und meint, das wäre so üblich. Miguel spricht zwar kein englisch ,sein Gesichtsausdruck sagt aber in etwa das aus was ich denke. In diesem Gewerbegebiet befindet sich ein riesiger Einkaufsmarkt mit einer Bäckerei u.a. Hier frühstücken wir sehr preiswert (2 warme frische sandwiches mit Spiegelei und capucchino , für nicht mal 6 Dollar !)

Irgendwann trudelt Pärchen Nr.2 ein.Beide sprechen spanisch , sind aber nicht von hier. Die Fahrt geht nun endlich los. Mr. Kuna-Driver legt spanische Popsongs auf und dann gibt er Gas. Eine Weile geht es noch auf der Autobahn Richtung Nordosten, dann über Landstraßen immer weiter rauf ins Gebirge. Nach ca.3h Serpentinenfahrt sind wir am Grenzkontrollpunkt der Kuna. Die „Einreise“ kostet 25 Dollar pro Person. Eine Frau trägt jeden Namen einzeln in eine Liste ein und hakt ab wer bezahlt hat. Ein Uniformierter sammelt die Pässe ein und verschwindet damit kurz. Mir ist doch etwas mulmig. Mr. Kuna-Driver lacht und klopft sich auf die Schenkel. Ein anderer Uniformierter bringt die Pässe zurück. Es ist wohl alles in Ordnung, wir können weiterfahren. Zugegen, das hatte schon was gespenstisches , die Uniformen, Waffen und Fahnen mit Hakenkreuzen…

Nach einer Weile sind wir in einem Dorf der Kuna mitten am Meer angekommen. Hier sind schon einige Tourigruppen vor Ort und warten auf den Bootstransfer. Wir bekommen ein neongrünes Armband und sollen auf unseren Guide warten, Der kommt dann auch und will von jedem wissen was er gerne zum Mittag essen möchte, was die Kuna für uns zubereiten werden. Zu Auswahl steht Hähnchen oder Fisch. Ich nehme Hähnchen…

Dann werden wir mit weiteren ca. 20 Leuten einem Boot zugeordnet. Das einsteigen in das Boot gestaltet sich etwas tricky, doch mit gegenseitiger Hilfe kommen wir alle unbeschadet an Bord. Zur Sicherheit sind Warnwesten anzulegen. Das Boot hat zwei 150 PS-Motoren und mit ordentlich „Dampf unterm Kessel“ hüpft das Boot über die Karibikwellen zur ersten Insel. Nach 30min.Fahrt sind wir am Ziel.

San Blas

Nun hat jeder2,5 Stunden für sich…Die Insel ist wunderschön, es gibt sogar eine Strandbar …Ich mache erstmal eine ausgiebige Fototour bevor ich mich in das azurblaue Wasser stürze …

San Blas

Die 2,5h sind relativ schnell um und wir fahren zum nächsten highlight, einem Atoll mit extrem klaren Wasser und schönem weissen Sandstrand. Hier kann man sich einfach ins flache Wasser legen und die Situation geniessen.

kristallklares Wasser 

Es ist wunderbares Wetter, Sonne pur, blauer Himmel und dann diese Inseln. Traumhaft! Der nächste Stopp ist dann auf einer Insel wo wir unser Mittag bekommen. Ich bekomme mein Hähnchen mit Reis und einem einheimischen Krautsalat plus einem Gratisgetränk. Es schmeckt alles sehr lecker. Als Nachtisch gibt es für jeden noch Ananas und Melonen. Rundherum zufrieden steuern wir die letzte der vier Inseln an. Hier bleiben wir noch einmal etwa 1,5 h. Die Zeit reicht völlig aus um ausgiebig zu schnorcheln.

Dann geht es wieder mit dem Boot Richtung Kuna-Dorf , wo unser Fahrer wartet. Die Fahrt dauert ca.3,5h und ist sehr ermüdend. Als ich aufwache sind wir in Panama-City. Am Marriot-Hotel verabschieden sich Claudia und Miguel noch von mir und wünschen mir noch eine tolle Zeit in Costa Rica. Sehr sympathisch die beiden… Im Hotelzimmer erwartet mich ein kleines Chaos, ich muss packen, morgen gehts ja weiter nach Costa Rica. Alles ich alles wieder verstaut habe, gehe ich noch mal schnell ins Hard Rock Cafe um ein T-Shirt zu kaufen und esse noch eine Kleinigkeit im Restaurant.

Mein Fazit: Die San Blas Inseln und Panama-City sind ein Muss. Einfach traumhaft und eben auch ein Stück really-Panama. Es gibt sicher noch viel mehr zu entdecken in Panama aber in 5 Tagen und ohne Mietwagen, ist das schon okay.

 

 

Tag 3: Auf den Affen gekommen : Der Panamakanal, Gatunsee und Monkey Island

Moin, moin oder so… Man könnte glatt vergessen dass jetzt hier eigentlich fette Regenzeit ist. Zwischen tollen Wolkenbergen (die machen die Fotos immer schön dramatisch) strahlt der blaue Himmel mit der Sonne um die Wette. Ist das nicht geil?… Heute geht`s nun zum Panamakanal der quasi hier um die Ecke ist. 08:15 Uhr holt mich Alex mit einem weißen Toyota-Van ab. Dan nsteigt noch ein englisch sprechendes junges Paar ein, deren Herkunft ich nicht deuten kann. Zuletzt kommt noch eine Familie mit 2 Kindern (8 und 10 oder so) mit ein. Sie ist Luxemburgerin, er ist Pole, wohnen tun sie in Belgien und englisch ist ihre Hauptsprache. Es gibt doch immer wieder interessante Begebenheiten sinniere ich. Viel erzählt wird nicht, man harrt der Dinge die kommen mögen. Ich schau mir die vorbeiziehende Landschaft an. Nun ja, vorbeiziehen ist nicht so wirklich, denn es staut sich immer wieder. Viel Verkehr Richtung Kanal. Unterwegs macht Alex einen Stopp. Affenfutter kaufen, wie er sagt, was die beiden Stippies ganz toll finden. Einige Zeit später sind wir in dem Ort Gamboo. Viel los ist da nichts, aber die indigenen Einwohner dort haben offenbar das Monopol was die Fahrten mit dem Boot zum Gatunsee betrifft.

Die Sonne powert ordentlich. Ich bin froh dass wir zügig in das bereitgestellte Boot dürfen. es hat nämlich ein Sonnendach. Alex fährt auch mit und macht den Guide… Soll er halt machen. Als das Boot ablegt fängt ar mit den Fakten zum Panamakanal an. Neues erzählt er nicht, ich habe mich voher im Internet kundig gemacht. Nach Durchfahrt einer Eisenbahnbrücke (das ist so eine, die so niedrig ist, dass man automatisch den Kopf einzieht) sind wir schon im Panamakanal und es sind schon ein paar Pötte unterwegs. Nichts spektakuläres aber immerhin keine kleinen Schiffe.        Der Kanal ist hier schon sehr breit und hat eher die Ausmaße eines Sees denn eines Kanals. Der Skipper dreht nun auf, das macht Spaß! Wir schießen über die Wellen, die durch die Schiffe und andere Touriboote verursacht werden. Die Gischt spritzt ins Gesicht und der Fahrtwind macht die Fahrt sehr angenehm.Einige Minuten später haben wir einen richtig großen „Dampfer“ vor uns. Die „ever future“ gehört zur Evergreen-Reederei deren Sitz Singapore ist.  Die „ever future“ ist 334m lang und eines der größten Containerschiffe der Welt. Der Skipper fährt uns dicht heran , einmal von links  und eimal von rechts.Das Ding ist so unfassbar riesig , dagegen wirkt der Kanal wie ein Bach. Weitere Minuten später, verästelt sich der Kanal in umzählige Nebenarme. Der Gatunsee ist erreicht.

Gatunsee und Monkey Island

Der See ist ein künstlicher See, vermutlich der größte Binnensee Zentral-und Südamerikas. Mit anderen Booten die uns folgten ,fahren wir in einen der Nebenarme hinein bis an das Ufer des dichten Regenwaldes welcher hier überall bis an das Wasser des Sees reicht. Unberührte Natur pur… Alex versucht mit Geräuschen (Pfeiffen, Ludo-Rufen, komischen Grunzen u.a.) die Affen anzulocken. Unsere Bootsnachbarn sind da besser. Dort springt blitzschnell ein Kapuzineraffe auf das Boot und klaut einer älteren Dame deren Knabberzeug aus der Handtasche. Wir fahren ein Stück weiter und sind endlich mal an einer Stelle wo wir quasi ungstört sind und siehe da plötzlich kommen sie im Rudel diese niedlichen kleinen Biester. Die sind so winzig und putzig und fressen dir aus der Hand! Natürlich Bananenstückchen, unser „Affenfutter“. Die sind ganz flauschig und extrem schnell und das denkt man gar nicht die beißen wenn denen was nicht passt. Da können die ganz schön agro weden… Trotz allem eine tolle Begegnung. Gesehen haben wir außerdem noch Brüllaffen, Iguane, Krokodile und tiefer drin im Regenwald unzählige „Drachenflügler“ eine Art Fledermaus. Gegen Mittag treten wir die Heimreise an. Es ist mächtig heiß geworden und Kaiserwetter !!! Auf der Rückfahrt nach Gamboo durchfahren wir wieder ein Stück den Panamakanal. Es ist jetzt deutlich mehr Betrieb als heute morgen. Ich zähle 14 Schiffe , zumeist mittelgroße und kleinere Schiffe. In Gamboo angekommen steigen wir in den Van und Alex bringt uns in die Hotels zurück. Ich beschließe noch ein paar Dinge für die San-Blas-Tour zu kaufen , Wasser und nat. noch zum Hard Rock Cafe. Das ist ja gleich um die Ecke.Ich laufe zum Chilin Multicentro, das ist die Straße vor dem Hotel 300 m runter, dann über die Fußgängerbrücke und gehe noch 100m bis zum Eingang. Das Chilin Multicentro gehört zu den Megapolis outlets . Die Stadt hatte mal das „Megapolis“ als Zukunftsprojekt in Auftrag gegeben. Es sollte alles in der Superlative erbaut werden. Wurde es auch und es sieht zusammen mit dem Megapolis Hotelhochhaus schon spektakulär aus. Aber anscheinend hat man die Bewirtschaftung nicht voll im Auge gehabt. Nach corona so liest man, hat sich die Megapolis Mall nicht wieder erholt .Nun muss der Betreiber mit Leerständen kämpfen. Es ist mega groß das outlet, 5 mal so groß wie unseres in WB , aber die gleiche Anzahl von Geschäften.Es sind schon bekannte Markenartikelshops da (Calvin Klein, Hilfiger, Boss, Puma, Levis …) aber manchmal sind nur noch 2 Geschäfte auf einer Etage, deren Ende man nicht mehr sehen kann.

In der 4.Etage ist das Hard Rock Cafe. Auch hier ist es leer. Ich kenne das Hard Rock Cafe aus anderen Städten, dort muss man vorreservieren auf Grund der Nachfrage. Ich kaufe eine T-Shirt und verschwinde wieder. Im Chinin-Bistro gönne ich mir noch als Abendbrot mit Hühnchen gefüllte Quesilades. Dann gehts wieder ins Hotel zurück in die heia. Morgen heisst es früh aufstehen…

 

Tag 2 : Die Red-Bus-Stadt-Tour oder sightseeing traditional

Gut geschlafen. Gut gegessen, getrunken , quasi satt und zufrieden. So könnte man den Abschluss des ersten Tages bezeichnen. Der neue Tag beginnt ohne Regen. Auch nicht schlecht. Ich lasse mir Zeit, prüfe Kamera und Handies, aktiviere die Sim-Karten für Panama, poste Fotos , schreibe Blog-Beiträge usw. Kurz nach halb 9 gehe ich frühstücken. Die Kommentare im Internet treffen voll zu. Was für ein Angebot ! Klassisch amerikanisch (muffins, pancakes,kleine steaks, cross gebratene Speckscheiben usw.). mexikanisch (burritos u.a.) , europäisch (Käse, Wurst, Marmelade, Butter), außerdem diverse müsli Sorten, Porridge, ein extra Obst Buffet, eine Saftbar mit außergewöhnlich guten und schmackhaften smoothies und und und…Übrigens der Kaffee ist super lecker. Hm, klar Südamerika ist um die Ecke.Der Kaffeekontinent.Ich frühstücke draußen auf der Terrasse und habe Blick auf das Meer und die Skyline. Mehr geht nicht…

Nach dem Frühstück laufe ich zum Abfahrpunkt der berühmten red busses. Trotz google maps laufe ich natürlich in die verkehrte Richtung und brauche insgesamt drei Anläufe bis ich die 400m zum „headquarter“ geschafft habe . Zum „headquarter“ muss man um seine online-Buchung gegen einen „voucher“ einzutauschen. Warum eigentlich ? Das „Headquarter“ entpuppt sich als Mini-Holzbude und die nette Latino-Chica erklärt mir, das es keinen voucher gibt, dafür hat man ja die online Bestätigung. Ja , mein reden, aber wieso hat man mir ne mail geschickt, dass ich rechtzeitig am „headquarter“ sein soll um den voucher einzulösen. Na gut, eben kein Papier, dafür doch handy. Alles easy. Bis auf mein T-Shirt, dass ist jetzt kpl. nass. Es ist so schwül, dass man wie ein Fisch im trockenen nach Luft hechelt und schwitzt und schwitzt… Fühlt sich eklig an, ist es auch. Ach ja und der Bus ist auch schon weg. Muss den nächsten in einer Stunde nehmen.Läuft. Gegenüber ist eine Art einheimischer starbuck-coffe shop. Ähnlich eingerichtet, ähnliche Angebote.Ich nehme einen white chocolate latte ice coffee.  War seeeehr lecker…Dann sitze ich im Bus und es kann losgehen.

Das tut es dann auch und der Regen füht sich gleich mit angesprochen. Es beginnt zu schütten. Ich sitze im Bus im trocknen , habe einen tollen Ausblick und genieße die Stadtansichten.Viele Stationen sind es nicht. Der Guide erklärt alles zweisprachig und alles frei ohne script. Respekt, dass ist schon großes Kino. Die facts sind alle interessant. Ich mache Fotos und dreh Videos abwechselnd mit der Lumix oder dem Iphone. Der Bus steuert nun zum Panamakanal. Ein highlight der Tour…

Panamakanal zum ersten

Ich hatte es mir so nicht vorgestellt. Der Panamalkanal ist eher eine Art globales technisches System als eine Touriatraktion. Man sieht außer dem Schild das man am Panamalkanal ist, gar nix ausser einem Treiben was eher an einen großen Hafen erinnert denn einem Viewpoint für große Schiffe. Es ist alles da was ein großer Hafen auch hat. Ladekräne, unzählige Container, Trucks, Loks und Güterzüge mit Container Waggons, Piplines , Riesige Tanks für Gas, Diesel, Petroleum, Rohöl usw. Es riecht nach Öl und Treibstoff und das Gewusel erinnert an einen Ameisenhaufen. Der Bus macht einen planmäigen Stopp an der Miraflores Schleuse. Wenn man die big ships sehen will, muss man hier aussteigen. Aber nix mit aussteigen, Platz suchen, Schiffe gucken. Man sieht vor lauter Gebäuden überhaupt nichts. Zunächst muss der Besucher in das IMAX-Kino wo einem der Panamakanal erklärt wird und dann gehts mit einem Guide zum Ausguck. Mehr ist nicht. Hm, das ist nicht das was ich wollte. Außerdem will ich nicht unbedingt 50,-Dollar löhnen.Die machen das schon sehr clever. Anders als gedacht, sieht man von der gut ausgebauten Schnellstrasse entlang des Kanals gar nichts von selbigen. Zwischen Strasse und Kanal liegt nämlich der Dschungel. Undurchdringlicher Regenwald eingezäunt mit Stacheldraht. Das ist sehr enttäuschend für Leute wie mich aber sehr profitabel für die Kanabetreiber. Gut dass ich noch ne Bootstour auf dem Kanal gebucht habe!

Der Bus steuert nun den causeway Richtung Isla Perdico an. Es schüttet wieder. Der Bus ist zwar oben offen aber überdacht. Der Regen und der Fahrtwind sind angenehm… Auf der Isla Perdico macht der Bus einen 20minütigen Zwangsstopp. Zeit um ein bisschen über die Insel zu bummeln., Fotos zu machen usw…. Es nieselt nur noch, ist nicht unangenehm. Auf der Insel gibt es jede Menge Restaurants, Hotels, kleine Läden , Yachthäfen u.a. Der Fotostopp lohnt sich, es gibt ein Panamaschild. Das ist natürlich gut besucht. Ich frage einen Ami und der knipst ein paar Fotos von mir. Passt ! Der Busfahrer hupt dreimal, es geht weiter. Wieder über den causeway zurück zum Festland. Da ich jetzt auf der anderen Seite sitze, kann ich den fantastischen Blick auf die Skyline von P.C. einfangen. Grandios wie sich die Skyline am Meer erhebt. Es hat aufgehört zu regnen. Nach einem Stopp am Biomuseum (echt jetzt?) heisst die nächste Station Altstadt. Ich beschließe kurzfristig auszusteigen. Laut Guide kommt der nächste Bus in einer Stunde… Genug Zeit old town zu inspizieren. Das mache ich auch ausgiebig und bin überrascht wie gepflegt die schöne Altstadt ist. Es macht Spass die Gassen zu erkunden und neues Altes zu entdecken. Die Zeit vergeht, ich muss zurück zum Busstop. Hab noch ein paar Minuten. Jetzt oder nie, ich kaufe einen originalen Panamahut. Kein Chinakram, den gibts auch für 10 Dollar. Nö, ich will einen echten , ab 50 Dollar aufwärts. kann auf 40 runterhandeln. Jetzt habe ich einen… An der Bushaltestelle warte ich ich knapp 40 Minuten, dann kommt der Bus und fährt einfach an mir vorbei…  Was war das denn. Ich komme mir vor wie bestellt und nicht abgeholt. Was nun, der Bus fährt 15:00 Uhr das letzte mal vom Balboa Plaza , das ist der Startpunkt der Tour. 2h später müsste er hier ankommen , aber wenn der wieder nicht hält, wars das. Alternativen : einen Über anfordern oder Taxi fahren, oder laufen… Es regnet nicht mehr, die Sonne kommt auch raus. Lt. google maps sind es 4Km bis zum Hotel, zumeist am Meer entlang. Ich werde laufen… 2h später bin ich am Hotel. Es war ein schöner Fußweg, mit tollen Ansichten und Ausblicken. Es war nicht anstrengend nur sehr schweißtreibend. Eigentlich müsst ich mich dafür bedanken, dass der Bus nicht angehalten hat. Sonst wäre ich hier nicht lag gekommen…

Im Hotel angekommen, trinke ich alle Flüssigreserven leer und lasse mich 30min. vom kalten Wasser in der Dusche auf Normaltemperatur abkühlen.Die Klimanalage im Zimmer unterstützt den Vorgang…Nachdem ich auf Wohlfühlkörpertemperatur schockgefrostet bin, mache ich den üblichen Nachbereitungskrimskrams. Akkus laden, Fotos nachbearbiten, auf die Festplatte beamen, usw. Ich gönne mir ein kleines Urlaubsnickerchen und wach auf als es schon dunkel draußen ist. Zeit zum shoppen. Ich hatte einen neuen 24h-Tante Emma-Laden gleich um die Ecke entdeckt und beschließe dahin zu gehen. Die haben so ziemlich alles was man so benötigt , sind aber teurer als der Chinese gegenüber vom Hotel. Ich kaufe für moderate 12 Dollar Cola, Wasser und ein paar einheimische Tortilla-chips (lecker und preiswert) ein und geh zurück zum Hotel. Auf dem Weg dorthin muss ich an einem Papa Joes Pizza Laden vorbei. Die haben heute im Angebot Pizza Diablo mit irgendwelchen einheimischen „rolls“ (keine Brötchen) und einer Cola für 10 Dollar. Na da sage ich doch nicht nein. Die Pizza ist groß und schön fluffig. Teuflisch scharf ist sie auch und diese einheimischen „rolls“ ( so kleine Röllchen aus krossem Teig mit einer sauleckeren Füllung und Knoblauch-Dip dazu) , unfassbar gut. Satt und zufrieden schleppe ich mich den steilen Anstieg zum Hotel rauf. Im TV schaue ich mir noch eine Folge von „law and order“im Originalton an und penne ein. Meine langsam absterbenden Zehen signalisieren mir, dass die Klimananlage etwas zu kalt eingestellt ist. Ich reguliere sie 2 Grad höher und begebe mich in das Reich der Ruhe. Good night guys ! C U later tomorow.

 

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Der erste Tag. Go West.Die Anreise.

Zunächst mal ganz herzlichen Dank an Ramona, die mich zum BER gekarrt hat und ich somit recht komfortabel die Tour beginnen konnte. Am BER gibt es ja nicht viel spektakuläres, oder doch ?  Die Flughafenmenschen waren deutlich freundlicher, es war angenehm stressfrei, die Leute an der Sicherheitskontrolle tiefenentspannt… cool! Prima Jungs und Mädels weiter so !!! Apropos Thema Sicherheit : bei Flüssigkeiten im Handgepäck macht man wieder einen Gang zurück, nur noch 100ml und dann im durchsichtigen Beutel verpackt. Die gefüllte Trinkflasche mitnehmen wie letztes Jahr ist also nicht mehr. Dafür können die Schuhe anbleiben und der Gürtel auch. Laptop, Tablet und Handies müssen in die Box. Go Pro. Kamera und Zubehör nicht.

Neu am BER : Wer den online Check in wie ich vorher gemacht hat, muss sein Gepäck auch selber einchecken.  Also ran an das PC-Terminal, Reispass einlesen, Ticketnummer eintippen und ratter, ratter , zwei Minuten später kommt ein Gepäckaufkleber raus. Diesen an das Aufgabegepäck dran machen (ist beschrieben wie) und dann zum Gepäckband. Koffer raufwuchten, scanner abnehmen , scanncode vom Aufkleber abscannen und auf weitere Hinweise am Display warten. Wenn alles gut ist, wird die Bestätigung ausgedruckt un der Koffer verschwindet im Schlund.

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Geflogen bin ich mit KLM . Bis Amsterdam mit einer 737-800 im gewohnt guten KLM-Zustand. Sitze mit ordentlichen Abstand. Snacks und Getränke im Ticketpreis inbegriffen. Die hübschen blonden Mädels in den blau weissen Kostümen wie immer sehr freundlich…

Amsterdam-Schiphol ist von den Ausmaßen dreimal so groß wie der BER und man hat große Laufwege zu den Gates. 1 Stunde zum wechseln könnte da knapp werden, ich hatte 2 , das war ausreichend.Cool in Schiphol : keine Sicherheitskontrollen mehr zum Anschlussflug , nur noch eine Self-Pass-Kontrolle ähnlich wie in Frankfurt.

Schiphol bietet viel zum essen und trinken, shops ohne Ende … Preise im normalen Airportsegment. Am Gate gibt es aber nix, nicht mal ein Geränkeautomat 🙁

Habe am Gate noch einen comfort Sitz zugebucht. Aufpreis ca. 80,-EUR. Die habe ich mit 15000 Amex-Punkten bezahlt. Vorteil: bester comfort in der Standdard-economy Holzklasse bei KLM. Sitzabstand +10cm, Sitz-Neigung um 5-10 Grad weiter, abgetrennter Kabinenteil, frühere Fütterung und schnelleres boarding (1.Gruppe nach den priorities). Fazit: Lohnt sich sehr, zumindest bei KLM. Der Flieger: ein Dreamliner von Boeing in der Konstellation der 787-10 in 3-3-3 Bestuhlung. Mein Wunschplatz : Reihe 21 . Mitte links , Gangplatz. Das entertainment mustergültig. Alle(!) Blockbuster auch in deutscher Sprache. Die Filme nach Jahren (2021…2024, und vor 2021) oder wie gewohnt nach Genre geordnet. Kopfhörer gibt es gratis. Ordentliches Niveau der Speisen, zweimal warm, zwei snacks, ein Sandwich ca. 1h vor der Landung. Getränke werden in den ersten 4 Stunden u. in den letzten 2 h, permanent angeboten. Keine Aufpreise. Auch der 5 Sterne whisky muss nicht bezahlt werden. Empfehlenswert: der Rotwein. Hm, lecker…Service verdient trotz kleinerer Pannen 4 Sterne. Die Mädels haben ihre Sache sehr professionell abgewickelt. Netter Gimmick: während der „Ruhephase“, etwa 4h, kann man sich Getränke selber in der bordküche „kredenzen“…

Der Flug sehr ruhig, ein- zweimal kleinere Turbulenzen, die Landung in Panama ungewöhnlich hart mit Vollbremsung, als hätte der Pilot den richtigen Aufsetzmoment verpennt.

Der Airport in Panama City kurz PTY ebenfalls riesige Ausmaße.Man verliert schnell die Orientierung wo man hin muss. Zwei baggage claims auf zwei Terminals verteilt. Anzeigen dazu sehr versteckt, man rennt wie ich als Panama-nerd natürlich in die verkehrte Richtung. Weil ich das gut kann, gleich zweimal. Bevor man an das Gepäckband darf, bording pass zeigen und Passportkontrolle., jeder einzeln. Ist sowas wie in den Staaten die Immigration, auch mit Befragung (Interview). Der Officer hat mich nicht verstanden und ich ihn nicht, den Einreisestempel gab es trotzdem. Fingerabdrücke von beiden Patschehändchen und noch ein schönes Foto fürs Album der Sicherheitsbehörden ist inklusive. Auf meine Mega-Reisetasche der Marke nomads musste ich danach keine 3 Minuten warten. Bevor man endlich den Sicherheitsbereich verlassen darf, ist noch die Zollkontrolle erforderlich. Wieder jeder einzeln , kleines ‚Interview, wieder nichts verstanden , Zolldeklaration abgegeben und auf das Go hoffen. Apropos Zolldeklartion. Wird vor der Landung im Flieger verteilt, muss jeder Reisende ausfüllen. Die Fragen sind in spanisch oder englisch. Alles übliche Standardfragen. Nein ich habe nicht mher als 10K Dollar mit und nein auch keine Drogen. Letzte Hürde : alle sieben Sachen werden noch mal durchleuchtet , also wieder alles auf das Band stellen. Einige Gepäckstücke werden von Kötern beschnüffelt. Da stehen dann mehrere Uniformierte die das Schnüffelkommando haben. Ich wurde verschont, aber die Frau vor mir hatte so einen hässlichen pinkfarbenen Koffer, da hat sich der wauwi drauf gestürzt. Sein Beinchen hat er aber nicht gehoben… In der Empfangshalle angekommen, sehe ich mein Namensschild. Sogar richtig geschrieben alles. Der Fahrer ist ein netter junger Typ. Erzählt mir, dass es seit 4 Tagen regnet. Regenzeit eben…

Nach 20 min . über den causeway am Hotel. Einchecken und ab aufs Zimmer. Endlich da…

 

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Back on the road: Solo in Central America Tour

Prolog oder

What's wrong with the old fart?

Wer hätte das gedacht?  Jetzt ist es nun tatsächlich „passiert“: ich bin das erste mal alleine sozusagen solo unterwegs. Und da ich schon immer mal nach Zentralamerika wollte, war dies nun das erklärte Reiseziel. Ursprünglich als Dreiländertour auf der legendären Panamericana (Panama-Costa Rica-Nicaragua) geplant, habe ich die Tour stark eingekürzt um im Urlaubsdauerlimit (max.21 Tage mit An-und Abreise) zu bleiben.Zunächst fiel Nicaragua dem Rotstift zum Opfer. Warum? Nun, gegenüber Costa Rica und Panama bot sich mir weniger an sehenswertes und dann fand ich die Einreisebestimmungen aus den Nachbarländern kommend etwas zu tricky. Zudem fand ich keinen vernünftigen bezahlbaren Flug von Nicaragua nach Deutschland. Also wurden es Panama und Costa Rica. Auch hier habe ich einiges streichen müssen. Im Ergebnis kam nun das dabei raus : Keine Rundfahrt in Panama , dafür eine knappe Woche in Panama City , ohne Mietwagen dafür mit Tagestouren.

The skyline of Panama City 

Vielleicht werden jetzt einige sagen, ach nö jetzt orgelt der wohlmit dem Seniorentouribus durch die Gegend ? Echt jetzt? What a fuck ist los mit dem alten Sack? Immer schön easy, mein Hauptziel ist Costa Rica. Mit einem Mietwagen kann man leider nicht von Panama nach Costa Rica düsen. Max. bis zur nächsten Stadt vor der Grenze und dann mit dem Bus weiter. Da war mit die Zeit zu schade und ich habe die alter-Sack-Luxus-Variante gewählt, nämlich die mit dem Flieger. Ist unkompliziert, und geht viel schneller...Eben Pura Vida wie die Einheimischen zu sagen pflegen.

Tukan

Die Vorbereitung auf die Tour war eher suboptimal. Irgendwie wollte es nicht so laufen wie gewünscht, am Ende habe ich zwar alles zusammen bekommen, fast wie geplant, aber fauch fast „on limit“… Flüge sind seit Februar stabil geblieben, keine Ausreißer nach oben oder unten. Das gab es noch nie. Schon sehr preiswert (ein Flug kostete 239,-EUR in der Holzklasse , ohne Gepäck versteht sich). Da habe ich mir Aufpreisiges gegönnt. Mit Gepäck natürlich ( echt mal ihr Gauner, kein Reisender macht eine Mehrtagestour in ferne Länder ohne Aufgabegepäck. Oder denkt ihr wirklich, dass man nur mit ein paar Schlüppies und `nem T-Shirt so eine Tour macht? Really ? Verstehe ,geht euch ja nur um die Kohle, nix von wegen Klima retten und so…)

Jedenfalls fliege ich altersgerecht, breitere Sitze bzw. komfortablere Sitzabstände, weiter vorne, damit ich schneller rein und wieder raus kann u. a., das nennt der geneigte Fachmann oder- frau, comfort bzw. premium comfort. Ja ja, Holzklasse ist eben nicht gleich Holzklasse!

And whats fuck, bietet die airline mir ein passables Upgrade auf die business class an, werde ich das bezahlen, den Klimaheinis zum Trotze…So bevor ich hier noch alle mit meinen Platitüden volltexte, weiter zur Tour: in Costa Rica werde ich die nach gewohnter Manier machen!!! In diesem Sinne, bleibt schön Senkrecht und freut euch auf meine blogs. And the tour goes on…