Da das Ende des Urlaubs mit grossen Schritten näher kommt, muss der Tag noch mal ausgiebig genutzt werden um die Umgebung zu erkunden. Vorsichtig öffne ich die Fensterläden und … yes, yes, yes. Sonnenschein , juhu!!!
Eines muss man der Regenzeit lassen, wenn es regnet und stürmt dann richtig und vor allem ausgiebig.Aber danach ist alles so als wenn gar nix gewesen wäre. Mir soll es recht sein.
Ich packe meinen Rucksack. Verstaue Badesachen, Klamotten zum Wechseln, Handtücher und das Schnorchelzeug und verstaue alles im Auto. Dann fahre ich vor zum Parkplatz am Hoteleingang und stelle den Chevi dort ab. Erst einmal wird gefrühstückt. Ich nehme mir etwas vom Buffet : Müsli, dazu Joghurt und frisches Obst (Mangos, Bananen,Ananas,Guaven…). Kaffee und Saft kann man sich unbegrenzt dazu nehmen. Der Rest wird serviert. Man hat 3 Optionen, das opulente costaricanische Frühstück mit Gallo Pinto (Reis mit Bohnen und Ei), das amerikanische Frühstück (Pancaks, Waffeln usw.) oder Sandwiches. Ich nehme die Sandwiches . Die sind einfach lecker. Gallo Pinto ist mir morgens zu trocken…
Während ich auf die Sandwiches warte, versuche ich rauszufinden warum mein Internet über das Handy nicht mehr geht. Aha, mein 10GB-Limit ist erreicht. ThreeUK hat mir den Hahn abgedreht. Ich kann aber gerne GB dazu kaufen… Nö, das will ich jetzt für die paar Tage auch nicht mehr. Im Hotel hab ich wlan und in den Restaurants unterwegs auch. Damit komme ich bis zum Rückflug hin. No problem.
Nachdem ich gefrühstückt und die Karte studiert habe, beschliesse ich Richtung Grenze zu Panama an der Küste lang zu fahren. Der letzte Ort vor der Grenze heißt Manzanillo und soll einen traumhaften Strand haben.
Playa Manzanillo
Die Strasse fährt sich gut, um die Zeit ist fast kein Verkehr und die meisten Touris sind gerade beim Frühstück. Die Umgebung ist traumhaft , wie im Garten Eden.Bananenpflanzen,Mangos,Kokospalmen u.a. säumen die Strasse. Es macht einfach Spass hier zu fahren. 30min. später bin ich schon in Manzanillo. Der Ort ist ein verschlafenes Karibikdorf mit den typisch bunten Holzhäusern. Neben ein paar radfahrenden Touris sieht man kaum Einheimische. Man kann hier fast direkt am Strand parken. In einem Streifen aus Phoenix-und Kokospalmen sind Tische und Sitzgelegenheiten aus Stein angeordnet wie in einem Park.
Gegenüber der Kirche (ein grünes Holzhaus) parke ich den Chevi und erobere den Strand. Diesen Abschnitt habe ich für mich alleine.
Das Wasser ist wunderbar , nicht zu kalt , nicht zu warm. Ich schätze so 28 Grad. Die Brandung ist nicht heftig, so dass man auch gut schwimmen kann. Hier soll es Korallenriffe geben. Ich lege die Schnorchelausrüstung an und begebe mich auf die Suche. Leider habe ich die GoPro vergessen und kann daher nicht unter Wasser filmen. Fuck! It`s the he old mans curse! Ein kleines Riff kann ich finden und beobachte ein wenig das Treiben der Fische im Riff. Nach dem auftauchen suche ich die Küste nach dem Wrack ab. Hier soll auch das Wrack eines vor Jahren gestrandeten kleinen panamesischen Frachters liegen. Und dann habe ich ihn im Visier. Etwa 2Km nördlich liegt das Wrack…
Also nix wie hin. Ich pack alles zusammen und fahre mit dem Chevi ein Stück die Strasse rauf. Den Rest laufe ich am Strand lang.
Da liegt der Frachter. Mitten auf einer Sandbank, 100m vor der eigentlichen Küste. Mittlerweile stark verrostet aber mit bunten Sprayerschriftzügen verziert. Ich habe keine Strandschuhe an, daher verzichte ich auf das Raufklettern. Es sind einige scharfkantige Metallstücken zu sehen, ich will mir da keine Verletzung holen. Der Frachter wirkt sehr mystisch wie er da so liegt. Die Wellen schlagen über den Bug und ich kann tolle Fotos machen. Ein richtiger Abenteuerspielplatz für Erwachsene… Dumpfes Grollen in der Ferne aus Richtung Panama und aufziehende dunkle Wolken erinnern daran, dass hier Regenzeit ist und sich das alltägliche Prozedere mit Starkregen, Gewitter und Sturm ankündigt. Eiligst mache ich mich zum Auto und fahre zum nächsten Strand.
Playa Cocles
10min.
später bin ich am Cocles Beach oder der Playa Cocles. Der Strand ist wildromantisch, Palmen bis ans azurblaue Wasser, rumtollende Affen in den Palmen… Aber die Strömung im Meer ist hier nicht zu verachten. Der Strand ist auch relativ schmal hier. Überall weisen Warnschilder auf die Gefahren beim Baden hin… Ein paar Fotos gemacht und schon geht`s weiter.
Playa Uvita
Mittlerweile strahlt wieder Sonne. Der nächste Strand, die Uvita Beach oder Playa Uvita wird in den Reisebeschreibungen als der schönste Strand gepriesen. Ich bin neugierig darauf und halte auch hier direkt am Strand. Es ist auffällig, das schon mal mehr Autos parken. Der Strand ist deutlich belebter und es gibt neben einigen Restaurants , Imbissbuden und Händler die alles mögliche anbieten. Der goldgelbe Strand ist wie Strand sein sollte und auch riesig groß , gefällt mir aber insgesamt weniger, weil hier kein Schatten weiter ist und die Sonne hier extrem stark vom Himmel runterbrennt. Strömung ist fast keine vorhanden, daher ist baden easy. Man sieht hier auch einige Familien mit kleineren Kindern. Verwundert bin ich über die vielen Surfbretter die hier einschl.Surflehrer und Kurs angeboten werden. Wie soll man denn bei der Strömung und ohne Wellen surfen ? Es wird schon einen Grund haben, klären kann ich das heute jedenfalls nicht.
Puerto Viejo
Der nächste Halt ist direkt in der kleinen Stadt Puerto Viejo de Talamanca. Oft auch nur Talamanca. Der Ort ist durch und durch touristisch erschlossen. Es gibt hier auch die typischen bunten Holzhäuser mit Blechdach und daneben Hotels. Boutiquen. Imbisse , Restaurants,
Souvenirgeschäfte , Supermärkte usw. Auf der Hauptstrasse schieben sich Autos und Busse Stoßstange an Stoßstange weiter. Puerto Viejo ist aktuell eine Baustelle. An mehreren Stellen im Ort wird die Strasse erneuert. Umleitungen und Ampeln gibt es nicht. Die Engstellen in der Baustelle befährt man nach Gefühl und mit viel Hupen. Regulieren ist purer Luxus…
Der Ort ist an und für sich uninteressant. Es gibt hier nix historisch wertvolles. Aber auch hier gibt es einen schönen Strand. Die Playa Puerto Viejo.
Playa Puerto Viejo
Durchaus mit Romantikfaktor, weniger romantisch die felsigen Abschnitte. Der Strand ist offenbar Lieblingstreffpunkt der Einheimischen, viele Familien mit Kindern tummeln sich hier, keine Touris. Da der Strand kein wirkliches Postkartenfeeling vermittelt, sind offenbar weniger Touristen vor Ort.
Der Strand ist gut ausgelastet und da er nicht sehr breit ist, sind freie Stelle relativ selten. Unmittelbar an den Strand grenzt ein großer unbefestigter Parkplatz und viele Geschäfte. Ich parke den Chevi auf diesen Parkplatz und schlendere durch die Strassen. Mache ein paar Fotos und suche mir ein einheimisches Restaurant da ich Hunger verspüre.
Ich muss da auch nicht lange suchen und bin froh das das Restaurant klimatisiert ist, denn es ist in der Mittagssonne extrem heiß geworden.Ich bestelle mir ein Komibangebot aus Taco con Pollo mit Salat und einer Pepsi. Es schmeckt vorzüglich und kostet halb so viel wie in einem der Tourirestaurants. Satt und zufrieden mache ich mich auf den Weg zum Auto.
Playa Grande
Die letzte Station für heute soll die Playa Grande sein, der längste zusammenhängende Strand der Karibik. Auf dem Weg dorthin will ich noch einen Abstecher zu den Cataracten (= Wasserfälle) zu machen. Eine steile Gebirgsstraße hinauffahrend bin ich nach etwa 20min. am „Parpkplatz“. Dieser entpuppt sich als schmaler Randstreifen. Da stehen aber schon drei Autos, für den Chevi ist da kein Platz mehr. Dann sehe ich auch die steile Treppe nach oben und den Hinwis „400m“… Wie da soll man 400m hockraxeln ? Nö, niende, nicht schon wieder. Ich fahre die Serpentinenstrasse weiter und lande im Städtchen Biribiri. Kein verschlafener Gebirgsort sondern emsiges touristisches Treiben und starker Verkehr. ist hier angesagt.Ich drehe um und fahre Richtung Küste zurück.
D
ie Playa Grande liegt an der Strasse nach Puerto Limon und ist touristisch nicht erschlossen. Es gibt hier keine Restaurants, keine Souvenirläden o.ä. allenfalls Händler die Obst anbieten. Parkplätze gibt es auch nicht, man kann aber auf dem breiten Sandstreifen neben der Strasse gut parken. Der Strand ist nur durch einen schmalen Palmenstreifen getrennt. Die Playa Grande hat riesige Ausmaße. Mit 11 Km Länge ist das fast schon „unendlich“. I
ch war ca. 30min. vor Ort. Die ganze Zeit war kein Mensch zu sehen, auch nicht mit dem Fernglas. Der Strand ist schön, hin und wieder liegt Treibgut (altes Holz usw.) da. Die Wellen sind ziemlich hoch, daher muss auch mit einer ordentlichen Strömung gerechnet werden. Ins Wasser bin ich aber nicht gegangen.Der riesige Strand wirkt wie eine vergessene Welt.
Aufziehende dunkle Wolken erinnern an das tägliche Regenzeitinferno. Gerade noch rechtzeitig erreiche ich meine Lodge. Als ich alles ausgeladen habe, geht es los. Es brasselt was das Zeug hält. Erst tief in der Nacht wird es ruhiger, da bin ich schon weit weg im Nimmerland.