Go Mauritius – Tag 9

The last trip – oder die Tour zur Trauminsel Isle aux Cerf

Pünktlich um 8 Uhr steht mein Fahrer Sahin mit seinem Toyota Kleinbus vor der Hoteleinfahrt. Sahin ist ein sehr schick gekeideter junger Mann mit Vollbart und Sonnenbrille, groß gewachsen und durchtrainiert. Wir fahren bis zum Pointe du Diablo die gleiche Strecke die ich gestern gefahren bin und dann weiter bis Trou d´Eau Douce. Während der Fahrt wird er eine oder andere small talk auf englisch geführt. In Trou´d Eau Douce fährt Sahin bis zum Hafen.Hier ist das absolute Chaos, parkende Auto, die die Fahrbahn  blockieren, Taxis die sich in jede Lücke drängeln, dazwischen Unmengen von Fussgängern. Sahin bittet mich auszusteigen und zu warten bis er einen Parkplatz gefunden hat. Das ungefähr 5-6 Minuten. Dann kommt er zurück und bringt mich zu Fuß an den Pier wo die Abfahrt zum Katamaran erfolgen soll. Ich werde von Sahin bei einem provisorischen Stand angemeldet und bekomme einen Zettel auf dem mein Name steht. Dann verabschiedet sich Sahin und sagt noch dass er nach dem Ende der Tour an der Hafeneinfahrt warten würde. Am Pier steht schon eine kleine Gruppe, ich vernehme englische Worte, französische und deutsche. Ein junges Pärchen aus Deutschland steht etwas ratlos neben den anderen Teilnehmern. Wir sind gut 10 Leute… Dann kommt eine Motorbarkasse und Mann mit Sonnenbrille sagt uns dass wir in das Boot einsteigen sollen. Als alle im Boot sitzen schippert uns der Sonnenbrillenmann zu einem der wartenden Katamarane. Dort werden von der Crew herzlich empfangen und bekommen die ersten Anweisungen. Wir sollen Handtücher, Sonnencreme und was wir sonst noch brauchen aus den Taschen nehmen und uns einen Platz auf dem Katamaran suchen. Schuhe sind auszuziehen und werden in einer Kiste unter Deck verstaut. Rucksäcke und Taschen kommen in seperate Boxen unter Deck. Jeder sucht sich ein Plätzchen auf dem Katamaran. Dann gehts los, zunächst noch mit Motorkraft. Der Skipper stellt die 4 köpfige Crew vor und gibt Hinweise zur Tour. Zunächst werden wir einen Wasserfall anfahren, danach geht es auf das offene Meer hinaus wo dann geankert wird und Zeit zum Schwimmen und Schnorcheln ist. In der Zwischenzeit bereit der Smutje das Dinner vor. Gegessen wird nämlich an Bord. Anschließend geht die Tour weiter zur Isle aux Cerf. Dort bleiben wir 2Stunden. In der Zeit kann jeder machen was er möchte. Nachdem alle Infos verkündet sind, werden die ersten Getränke verteilt. Alle Getränke sind kostenlos. Vom Wasser bis zum Rum. Ich nehme erstmal eine eiskalte Coke Zero…Dann ertönt Karibik Sound und der Katamaran nimmt Fahrt auf…

Isle aux Cerf

Östlich von Mauritius gelegen, soll sie die Trauminsel schlechthin sein. Es wird viel Werbung betrieben mit tollen bunten Bildern von fast schneeweißen Stränden, azurblauem Wasser, weißen Segelbooten und Palmen die sich im Wind wiegen. Bacardi-Feeling eben. Die Bewertungen im Internet bestätigen die Werbeanzeigen. Na denn…

Nach einer halben Stunde Fahrt werden die Segel gesetzt, jetzt fahren wir nur mit Windkraft und der Katamaran gleitet über die sanften Wellen des indischen Ozeans. Es ist nicht stürmisch, die See ist ruhig und es weht ein angenehmer Fahrtwind.Da es bewölkt ist, brennt die Sonne nicht und das ist auch mal ganz gut. Mit 29 Grad ist trotzdem schwül-warm.

Bei der zweiten Getränkerunde gönne ich mir ein Phoenix Bier. Das schmeckt very good. Mein Nachbar linkerseits ist ein dunkelhäutiger Herr dessen Alter man schlecht schätzen kann. Vermutlich so um 35. Er kommt aus Südafrika und ist ein ganz lustiger Typ. Wir unterhalten uns über jede Menge blödsinniges und haben unseren Spaß. Vor uns auf den Netzen rekelt sich eine Französin etwa 40 Jahre alt mit ihrer 3-4 jährigen Tochter und die beiden Deutschen.Die Skipper wollen immer wieder neue Getränke anbieten. Wenn ich da jedesmal was alkoholisches trinken würde, wäre ich blitze blau.

Ca. 30min.später erreichen wir eine Art Flusseinfahrt. Jetzt ankert der Katamaran und wir müssen auf die Barkasse umsteigen, die die ganze Zeit mitgefahren ist. Es geht flussaufwärts, die Coastguard begleitet uns ein Stückchen, mehre Barkassen und kleinere Katamarane kommen uns entgegen. An einem riesigen Tropenbaum halten wir an, da der Baum voller Affen ist , die scheinbar schon auf uns warten.Der Skipper verteilt Bananenstückchen und schon sind wir umringt von der Affenhorde. Das erinnert mich sehr an die Bootstour in Panama im letzten Jahr. Dann geht es weiter flussaufwärts bis wir an den Wasserfall kommen. Er ist nicht besonders hoch, da gibt es bestimmt auf dem Festland beeindruckendere Wasserfälle, aber die Wassermenge die da runtergespült wird ist schon enorm. Ein paar Fotos später tuckert die Barkasse dem Katamaran entgegen. Mit halber Kraft fahren wir nun auf das offene Meer raus. An einer Untiefe ankert der Katamaran. Der Smutje schmeißt den Grill an. Einige der Mitfahrer gehen ins Wasser. Meine deutschen Begleiter sprechen mich an, na kommste mit ins Wasser ? Ja , komme gleich nach. Ich hole meine Taucherbrille und Schnorchel  und mit einem beherzten Sprung geht es ins Wasser. Das Wasser ist sehr klar und ich suche mir ein Korallenriff in der Nähe und schaue mir die Unterwasserwelt an. Beim Schnorcheln merkt man weder wie die Zeit vergeht noch wo man sich befindet. Ich bin einiges vom Boot abgetrieben und die meisten sind schon wieder an Bord. Der Skipper winkt, Essen ist fertig. Jetzt merke ich die Strömung und den Widerstand beim Schwimmen. Der Katamaran kommt einfach nicht näher. Ich muss eine Schippe drauf legen und mit großer Kraftanstrengung erreiche ich den Katamaran. Gut dass die Treppe über eine kleine Badeplattform tief ins Wasser geht.  Das Mittag duftet gut. Es gibt gegrillten Fisch, Hähnchenspieße und Grillwürste. Dazu Rokostgemüse, Nudelsalat, Reis und Knoblauchbrote. Ein Segen! Der Smutje hat was drauf denn es schmeckt alles sehr gut. Vier Sterne würde ich sagen .Nachdem alle gesättigt sind, ankern wir vor der Isle aux Cerf. Die Barkasse bringt uns an den Strand. Genau in diesem Moment regnet es in Strömen. Kein Problem, habe ja eh Badesachen an und warm ist es trotzdem. Ich beschließe einen kleinen Inselrundgang zu machen. Breche aber nach einer Weile ab, die Insel ist einfach zu groß. Es hat aufgehört zu regnen, und ich will erstmal ins Wasser gehen. Da ist die erste Enttäuschung: der schneeweiße Strand ist zwar fast schneeweiß, aber ohne Badeschuhe ist das hier wie Hindernis laufen. Seeigel über Seeigel, Muscheln, Korallenreste usw. Mit einiger Mühe komme ich in tiefere Stellen. Natürlich habe ich keine Badeschuhe dabei.Ein Mist ist das…Dann die zweite Enttäuschung, hier an dieser Stelle gibt es gar keine Palmen nur Nadelbäume die wie Kiefern aussehen. Wäre das Meer nicht könnte man meinen man befindet sich an einem einheimischen Badesee in Deutschland. Kiesgrubenfeeling. Ich suche mir einen anderen Weg. Es muss doch noch was anderes geben hier. 500m weiter im Inneren der Insel dann der Anblick den man sich erhofft: Palmen, Hütten und eine blaufarbene Lagune mit kleinen Booten. Na also geht doch ! Es regnet noch ein- zweimal  dann kommt die Sonne mit voller Kraft durch. Ich suche mir unter einer Palme ein schattiges Plätzchen. Bei den Hütten kan man sich mit Essen und Trinken versorgen. Ich ordere einen Capuccino und 3 Kugeln Eis (Pistazie,Kokos und Vanille).Für das Eis zahle ich umgerechnet 9,-EUR. Das sind schon eher karibische Preise. So what. Immer im Schatten bleibend fotografiere abwechselnd mit der Kamera und mit dem Handy.Kurz vor halb 3 marschiere ich zum Abholpunkt. Pünktlich 3 Uhr sammelt uns der Skipper ein und schippert uns zum Katamaran. Es werden zur Begrüßung erstmal Getränke gereicht. Wie aufmerksam. Nee kein Bier, ich nehme ne Coke. Das deutsche Pärchen trifft als letztes ein. Sie offenbar noch geflasht vom eben erlebten spricht mich an, musstet ihr lange auf uns warten ? Ich sagen , nö , nur 5 Min. Sie sieht total happy aus und ich frage sie ob sie nun Paragliding gemacht haben wie geplant. Ja doch. Sie erzählt voller Freude wie es war, als wenn sie auf meine Frage gewartet hatte. Sie fragt mich ob ich mit rauf komme auf das Oberdeck, aber ich möchte lieber hier unten bleiben, geschützt vor der Sonne.Hinten am Heck wo die beiden Motoren sind, stehe ich auf einer Plattform mit Überdach, schön schattig. Hier bleibe ich und trinke noch ein Phoenix Bier.Ein Mann der frappierend echt aussieht wie der spanische König danced vor sich hin nach den Karibikrhythmen. Er findet alles cool und freut sich ständig darüber, dass das Wasser im Meer so schön klar ist. Seine Frau sieht übrigens nicht aus wie Letitia. Sie ist ungefähr doppelt so breit..Unter Deck sitzt noch in junges chinesisches Pärchen. Sie reden nicht sehr viel. Sie ist sehr zierlich und sehr zurückhaltend. Er sucht zwar auch nicht den Kontakt zu den anderen, scheint aber Gefallen am Bier gefunden zu haben… Einige Zeit später sind wir wieder im Hafen wo die Tour begonnen hat. Am Pier treffe ich die beiden Landsleute. Sahin wartet schon mit dem Van. Die beiden fahren bis zu ihrem Hotel bei mir mit. Es stellt sich heraus, dass wir im doppelten Sinne Landsleute sind. Sie kommen aus Sachsen-Anhalt, aus Magdeburg. Was für ein Zufall.Ihr Hotel ist nicht so weit weg. Wir verabschieden uns und dann bringt Sahin mich zum Hotel zurück. Für heute reicht es dann auch. Ich dusche mich noch und haue mich aufs Bett.

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