
Going To Mauritius – Tag 4
Die große Südwest/Süd-Tour
Bevor ich das alles selber abklappere habe ich kurzfristig über Get your Guide eine Tour gebucht mit eigenem Guide u. Fahrer. Pünktlich 08:30 Uhr holt mich der junge Mann namens Richie mit seinem neuen aufgemotzten Mazda ab. Er spricht gut englisch und wir verstehen uns bestens. Er ist lustig und wir müssen immer wieder lachen. Zunächst fahren zur größten Hinduanlage außerhalb von Indien.
Grand Bassin Tempel
Es ist der größte Tempel auf Mauritius. Er befindet sich am heiligen See Ganga Talao. Hier findet jedes Jahr am 19.02. eines der weltweit größten Hinduanhängertreffen statt. Aus der ganzen Welt pilgern hier 10 Tausende Pilger her und ehren die hinduistischen Gottheiten. Die mehre 1000Ha große Anlage wird hergerichtet wie ein Rockfestival. Überall werden Bühnen, Gebetszelte, Verpflegungszelte, Toiletten usw. aufgebaut. Das Tempelgelände hat eine eigene dreispurige kerzengerade Zufahrtsstraße . Von weitem sichtbar erheben sich der Obergott Shiva und seine Gemahlin Parvati (auch Kali genannt).Alles wirkt sehr beeindruckend … Richie bleibt im Auto auf dem Parkplatz und gibt mir genügend Zeit die Anlage anzuschauen. Ich ziehe mir die Schuhe aus und nehme mein Cap ab. Einige Deutsche die ich an der Sprache erkenne , tun dies nicht und latschen einfach weiter… Die Hinduisten sind sehr gläubige Menschen und das sollte man akzeptieren wenn man hier ist. Ich schaue einigen Gebetszeremonien zu.,das ist interessant. Schade dass ich es nicht deuten kann.
Der Chamaral Wasserfall und die siebenfarbige Erde
Auf dem Weg zum nächsten Ziel hält Richie am Kratersee des ehemaligen Vulkans Trou aux Cerfs. Ich schaue mir von einer kleinen Erhebung den See von oben an und mache ein paar Fotos. Dann gehts weiter zum größten Wasserfall auf Mauritius , dem Chamaral Wasserfall. Dieser wurde benannt nach dem Franzosen Charles Antoine de Chazal de Chamaral und ist 100m hoch. Es gibt zwei Möglichkeiten um dort hinzukommen. Die eine Möglichkeit ist eine etwa 20 minütige Wanderung direkt zum Fuß des Wasserfalls vom Parkplatz aus oder direkt gegenüber auf einem größeren Parkplatz anzuhalten, wo sonst Busse halten. Hier kann man von einem Ausguck tolle Fotos machen. Leider geht die erste Variante heute nicht, da der Weg zu klitschig ist wegen der Regenfälle gestern und daher hat die Polizei den Zugang gesperrt. Vom Ausguck mache ich Fotos vom Wasserfall und dann fahren wir zum Geopark der siebenfarbigen Erde. Her lässt mich mein Fahrer wieder alleine laufen. Weit muss man aber nicht gehen. Der Eintritt kostet 600 Rupien und ein paar m hinter dem Kassenhäuschen beginnt dann auch der Park. Und tatsächlich leuchtet hier die Erde in verschiedenen Farben, ob es 7 sind kann ich nicht sagen. Es sieht jedenfalls toll aus und bietet richtige gute Fotomotive. Auf Tafeln steht mehrsprachig erklärt warum die Erde hier so bunt leuchtet. So sorgen verschiedene Metalloxide die sich aus Erzen bilden für diese unterschiedlichen Farben. Deshalb auch der Name Geopark… Als nette Zugabe krabbeln hier noch Riesenschildkröten herum.
Black River Gebirge
Der nächste Stopp vorm Mittag ist im Black River Gebirge. Die Fahrt führt mitten durch das saftig grüne Gebirge , was fast wie ein Hochgebirge wirkt. An einem größeren Parkplatz hält Richie und ich gehe wieder los , Richtung Aussichtspunkt. Nach etwa 200m kommt mir ein Horde Makaken entgegen. Einer von denen fletscht mich mit seinen Zähnen an . Ich gehe schnell weiter.Kurze Zeit später bin ich am Aussichtspunkt, was für ein Panorama! Ich kann bis zur Westküste schauen und blicke in der Ferne auf den majestätischen Piton de la Petite Riviere Noire, den mit 823m höchsten Berg der Insel Mauritius. Ich könnte hier stundenlang stehen und staunen…Ich gehe einen Wanderpfad entlang, der mich vom Aussichtspunkt wegführt. Der Weg führt über Stock und Stein durch einen Dschungel der dem von Costa Rica ähnelt. Gut dass es hier keine giftigen Tiere gibt… Ich muss umkehren als der Weg unpassierbar wird. Safety first… Anschließend fahren wir zum kleinen Ort Chamaral der wie der Wasserfall heißt, zu einem kreolischen Restaurant. Ich lasse mir mein Mittagessen (ein kreolisches Menü) schmecken, Richie bleibt im Auto. Daran kann ich leider nichts ändern.
Rhumerie de Chamarel
Zum Abschluss der Tour geht es zu einer Rumverkostung in der Nähe. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ob das gut geht bei der Hitze werde ich dann sehen. Ein paar Minuten später setzt mich Richie am Eingang ab. Hier warten schon einige Leute. Ich melde mich an der Rezeption und bezahle meinen Eintritt. Es dauert ca.20min. dann werden wir von einer jungen Frau abgeholt , die sich als Guide vorstellt und perfekt englisch spricht. Ich befinde mich ein einem Rudel polnischer Touristen. Die schon ordentlich vorgeglüht hatten und singend aus ihrem Bus ausstiegen. Na das kann ja heiter werden. Die Polen sind sehr laut und lachen und flaxen rum. Offenbar betrachten Sie mich als einen von ihnen. Denn ich bin ungewollt auf allen Fotos mit drauf und werde ob ich will oder nicht mit einbezogen. Uns wird erzählt wie der Rum hergestellt wird, es werden auch Maschinen gezeigt, die aussehen als wären sie mehr als 100 Jahre alt. Mauritius exportiert Rum in zig Länder und ist einer der größten Zuckerrohranbauer weltweit. Am Ende steht die Verkostung an. In einem separaten Raum stehen wir im Halbkreis und erhalten jeder ein Schnapsglas. Are you ready? Los gehts. Rum Nr.1 ist ein Mix aus weißen Rum, Lemon, Vanille und Schoko. Der schmeckt gut … Es folgt der nächste. Einige der Polen beschweren sich , dass das Schnapsglas nur eine kleinen shot enthält. Und schon werden die Gläser randvoll gemacht. Jeder shot hat jetzt mindestens 4cl! 5 shots schaffe ich, dann wird mir etwas flau, es sind hier gefühlte 40 Grad im Raum (keine Klima!). Ich flüchte, kaufe mir im Store noch einen originalen Rum mit Vanille für umgerechnet 30 Euro und stolpere zum Auto. Richie lacht und fragt wie es mir geht. Noch gut… Er hat noch eine eiskalte Falsche Wasser. Die haucht mir wieder Leben ein. Auf dem Weg zum Hotel halte wir noch an einem Viewpoint wo man einen grandiosen Ausblick auf die Westküste bei Tamarin hat. 30min. später bin ich auf dem Zimmer. Ich haue mich auf mein Bett und schlafe ein bisschen. Zu Abend esse ich heute nebenan im Le Bois Noir. Hähnchen Curry und ein kühles Tafel-Bräu (Eigenmarke auf Mauritius). Nach dem Essen schaue ich nochmal am Strand vorbei und betrachte den Sonnenuntergang. Dann gehts aufs Zimmer. ich bin platt für heute…