
Tag 9: Auf zum Pazifik oder die Tour des Wahnsinns
Ich stehe heute schon 6:00 Uhr auf um noch den Rest einzupacken und zu verstauen.Einen Teil meines Gepäcks bringe ich schon mal zum Auto. Ab 07:00 Uhr gibt es Frühstück. Um 08:00 Uhr werde ich zur dritten Monteverdedschungeltour abgeholt.Das Frühstück ist heute in Buffettform, im Grunde so wie gestern . Pünktlich um 8 Uhr werde ich abgeholt. Im Shuttlevan des Veranstalters sitzt noch ein asiatisches Pärchen älteren Semesters. Die Fahrt dauert etwa 25 min.., dann sind wir am Ziel. Ein modernes Empfangsgebäude mit einem Souvenirladen, Cafeteria, Toiletten usw. ist der Ausgangspunkt.Hier beginnen auch die canopy.Touren. Die Asiaten wollen offenbar die Ziplines probieren und deshalb bin ich wieder allein für mich zuständig. Ich bekomme noch eine Art Eintrittskarte und mache mich auf den Weg zur Tram.
Dort muss ich ein paar min. warten und ich bekomme wieder einen Guide. Der erklärt mir auf was ich achten muss und dann öffnet er eine der Gondeln so dass ich einsteigen kann. Fast lautlos gleitet die Tram über den Dschungel bis auf 1.700m Höhe. Der Blick aus der Gondel ist atemberaubend.
Das Weiter spielt auch wieder mit uns so kann ich ein paar tolle Fotos machen.Oben angekommen, kann man einen kleinen Trail(Rundweg) machen und einen Aussichtsturm besteigen. Nach ungefähr 30…40min. gibt es nichts weiterführendes mehr für mich zu sehen und es ging wieder abwärts mit der Tram. I
ch war die ganze Zeit allein dort oben, der Guide hat sich ein wenig abseits gehalten was ich gut fand. Mit dem Shuttle ging es dann auch gleich wieder zum Hotel zurück…Hier räumte ich den Rest ins Auto machte den Check-out an der Rezeption und startete wie geplant 10:00Uhr. Laut Mapsme sind es 156Km die in 2,5h geschafft sein sollten. ich fahre erstmal die Straße 606 gen Westen….Unterwegs will ich noch tanken und etwas zu trinken und essen für unterwegs einkaufen.
An der gut ausgebauten Straße 606 gibt es in der Gegend um den Ort Monteverde und in Santa Elena viele Tankstellen auch ganz neue. ich tanke bei einer JsM Tanke für ca.60 Dollar. Der Preis ist etwas zu teuer aber ich werde hier nicht wegen 3….4 Dollar rumdiskutieren. Gegenüber ist auch ein Imperial-Einkaufsmarkt wo ich meinen Reiseproviant für 10Dollar auffrische. Dann kann es losgehen…
Um diese Zeit ist nicht viel los , daher komme ich gut voran.Hier oben in den Bergen kann man auch mal etwas schneller fahren als die erlaubten 40!!! Nach gut einer Stunde muss ich in einem kleinen Dorf auf die 605 abbiegen.Die ist deutlich schlechter zu fahren.Riesen Schlaglöcher und immer wieder Schotterpisten statt Asphalt lassen nur Schrittempo zu. Kurz vordem nächsten Dorf ein Stau … Der Fahrer des vor mir stehenden PKW steigt Ausbund kommt auf mich zu und sagt wild mit den Händen fuchtelnd etwas auf spanisch.Vor dem PKW steht ein LKW, so ein riesiger Ami-Truck dessen Trailer in den Graben gerutsch ist und nun nicht mehr da rauskommt. Der Fahrer des LKW steigt aus und deutet an, dass wir umkehren müssen. Halleluja! Das ist eine schmale und enge Gebirgsstrasse mit diversen Schlaglöchern.Umdrehen ist hier nicht…Der PKW -Fahrer macht’s vor und ich ihm dann nach: rückwärts fahren! Bis zu einer Wendemöglickeit im nächsten Dorf waren das etwa 4(!) Km.What a feeling…So und nun? i
ch fahre einfach die 606 weiter, die fuhr sich ja eh viel besser. Nach einer Weile hört Maps me auf mich ständig aufzufordern umzudrehen und zeigt mir eine neue Strecke an.Nur 7 Km Umweg, das passt! Eine weitere Stunde später die nächste Hiobsbotschaft.Auf Grund eines Erdrutsches ist die Straße unpassierbar.Keine Weiterfahrt möglich.Bagger stehen zwar schon da, aber das dauert sicher einige Stunden…Ach Nö..Ich versuche einige Einheimische die dort stehen und diskutieren nach einem anderen Weg zu fragen. Mit viel Mimik und Gestik erfahre ich, dass im nächsten Ort eine Straße existiert, die aber in einem schlechten Zustand aber noch befahrbar ist. Ich mache mich auf den Weg dorthin.
20min.später finde ich diese ominöse Straße.Ja, schlecht ist kein Ausdruck und befahrbar? Na ja, jeder normale Mensch hätte sich geweigert da lang zu fahren, aber ich vertraute auf meinen Allrad-SUV. Es ist kaum zu glauben, aber auch diese Straße war dann nicht mehr passierbar weil dort riesige Felsbrocken die Weiterfahrt unmöglich machten.In einem waghalsigen Wendemanöver drehte ich meinen SUV und fuhr die Strecke retour bis zu dem Dorf.Nun hatte ich keinen Plan mehr wie ich jetzt fahren sollte.Ich beschloss nach Santa Elena zurück zu fahren.Es muss doch eine andere Möglickeit geben hier noch weg zu kommen… Nun hatte ich schon 2h 0durch die sinnlose Kurverei verloren. Meine gute Laune war dahin…Kurz vor Santa Elena zeigt mir Maps me eine Lösung, die ich prompt nutze. Eine Verbindungsstraße die auf die 605 führte. Der Horrar nahm nun seinen Anfang …
Das war hardcore vom Feinsten.Trotz Allradantrieb rutschte ich auf den Schottersteinen nur hin und her , musste aufpassen dass ich mit dem Antrieb nicht auf einem Felsbrocken auftreffe und nicht zu dicht an den Abhang komme.Bergauf hat es der Chevi nur mit Müh und Not geschafft …Irgendwann war ich dann auf der 605. Doch die war keinen Deut besser. Hier kam aber noch reger Verkehr dazu…Stress pur und die Zeit rannte und rannte…Laut Maps me verlängerte sich die Strecke um weitere 70 Kilometer…Diese Höllenstrasse hatte Schlaglöcher so groß wie ein Kleinwagen und immer ist man stets und ständig gerutscht. Hinter einer Biegung wieder ein Hindernis. Ein älteres Pärchen saß mit ihrem SUV mit dem linken Vorderrad in einer Strassenspalte fest und kam nicht mehr raus.Die beiden schienen sehr verzweifelt … Ich gab dem älteren Herren Anweisung wie er Gas geben und die Räder einlenken sollte.Dann habe ich mich vor das eingesackte Vorderrad gestellt und mit einem starken Stück Ast eine Art Hebel gebildet.Der SUV hatte Allrad und konnte die Hinterräder gesondert zu schalten.Das passte und dank meines Hebels war der SUV wieder auf der Straße. Die Lady widmete mir noch drei Kruzifixe und dann konnte ich weiter.
Nach 2 Stunden offroad-Abenteur war ich endlich, endlich auf der Interamericana N/Ruta Nacional Primaria 1.Toller Name für eine Strasse auf der man gerade mal 80 fahren darf….
Nach einiger Zeit biege ich auf die Nationalstrasse 18 ab und überquere die relativ neue Brücke (Baujahr 2003) mit dem klangvollen Namen Puente La Amistad de Taiwán über den Fluss Tempisque auf die Halbinsel Nicoya. Kurz vor dem Ziel kam ich noch in einen Megastau. Mich kann nun nichts mehr schocken! Man muss wissen die Orte Nicoya, Tamarindo und Santa Cruz sind absolute Urlauberhochburgen in Costa Rica und das bekam man jetzt zu spüren und dann habe ich es wirklich endlich geschafft. Jubel !!!
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