Tag 4 : Auf zu den San Blas Inseln

Es ist 4:30 Uhr. Gähn. Ich hab keine Lust zum aufstehen. Ist gerade schön kuschelig.Hilft nix, ich muss in die Senkrechte. Der Rucksack ist ja schon gepackt. Ich mache mir schnell noch einen Kaffe auf dem Zimmer, dusche mich und bin abmarschbereit. In der Hotellobby warte ich auf den Fahrer der mich abholt.05:20 Uhr ist er dann da. Eindeutig ein Idigener, ein Kuna.

Die Kuna sind (Wikipedia) „eine indigene Ethnie in Panama. Sie besiedeln das Territorium Guna Yala“ – das ist zumeist ein Gebiet entlang der Atlankküste einschl. der San Blas Inseln. Die Kuna sind in Panama autonom, haben eine eigene Fahne (rot-gelb-rot mit Hakenkreuz!) und sind bewaffnet! Es gibt sowas wie eine Grenzkontrolle wenn man das autonome Gebiet betreten oder befahren will. Die Grenzer treten martialisch auf mit Sonnenbrillen,militärischer Bekleidung und sind schwer bewaffnet! Den politischen Hintergrund kenne ich nict so genau, aber das „no Panama“-Schild im Auto des Fahrers sagt einiges. Offenbar duldet man sich gegenseitig ohne sich zu mögen, so meine vorsichtige Einschätzung.

Ich bin der erste der abgeholt wird und darf im sehr bequemen , weil großen, Mitsubishi -SUV vorn sitzen. Das wird sich die gesamte Fahrt sehr bezahlt machen !!! Am exclusiven Marriot-Hotel steigt ein Pärchen in meinem Alter dazu. Claudia und Miguel aus Kolumbien wie es sich später herausstellt. Claudia bietet sich als Übersetzerin an, da sie sehr gut englisch spricht und merkt, dass ich kein Wort verstehe von dem was unser Kuna-Fahrer da von sich gibt. Das zahlt sich aus…

Wir müssen noch ein weiteres Pärchen abholen. Die sind aber nicht am vereinbarten Treffpunkt. Nach einem Telefonat und viel Gefluche fährt unser Kuna-Driver zum Frühstückstreffpunkt. Claudia übersetzt, dass das Pärchen nicht erreichbar wäre und das Büro des Veranstalters versucht die Leute zu erreichen, dass die dann zum Treffpunkt auf eigene Regie nachkommen.

Der Treffpunkt liegt mitten in einem Gewerbegebiet weit außerhalb der Stadt und wirkt nicht sehr vertrauenserweckend. Claudia beruhigt mich und meint, das wäre so üblich. Miguel spricht zwar kein englisch ,sein Gesichtsausdruck sagt aber in etwa das aus was ich denke. In diesem Gewerbegebiet befindet sich ein riesiger Einkaufsmarkt mit einer Bäckerei u.a. Hier frühstücken wir sehr preiswert (2 warme frische sandwiches mit Spiegelei und capucchino , für nicht mal 6 Dollar !)

Irgendwann trudelt Pärchen Nr.2 ein.Beide sprechen spanisch , sind aber nicht von hier. Die Fahrt geht nun endlich los. Mr. Kuna-Driver legt spanische Popsongs auf und dann gibt er Gas. Eine Weile geht es noch auf der Autobahn Richtung Nordosten, dann über Landstraßen immer weiter rauf ins Gebirge. Nach ca.3h Serpentinenfahrt sind wir am Grenzkontrollpunkt der Kuna. Die „Einreise“ kostet 25 Dollar pro Person. Eine Frau trägt jeden Namen einzeln in eine Liste ein und hakt ab wer bezahlt hat. Ein Uniformierter sammelt die Pässe ein und verschwindet damit kurz. Mir ist doch etwas mulmig. Mr. Kuna-Driver lacht und klopft sich auf die Schenkel. Ein anderer Uniformierter bringt die Pässe zurück. Es ist wohl alles in Ordnung, wir können weiterfahren. Zugegen, das hatte schon was gespenstisches , die Uniformen, Waffen und Fahnen mit Hakenkreuzen…

Nach einer Weile sind wir in einem Dorf der Kuna mitten am Meer angekommen. Hier sind schon einige Tourigruppen vor Ort und warten auf den Bootstransfer. Wir bekommen ein neongrünes Armband und sollen auf unseren Guide warten, Der kommt dann auch und will von jedem wissen was er gerne zum Mittag essen möchte, was die Kuna für uns zubereiten werden. Zu Auswahl steht Hähnchen oder Fisch. Ich nehme Hähnchen…

Dann werden wir mit weiteren ca. 20 Leuten einem Boot zugeordnet. Das einsteigen in das Boot gestaltet sich etwas tricky, doch mit gegenseitiger Hilfe kommen wir alle unbeschadet an Bord. Zur Sicherheit sind Warnwesten anzulegen. Das Boot hat zwei 150 PS-Motoren und mit ordentlich „Dampf unterm Kessel“ hüpft das Boot über die Karibikwellen zur ersten Insel. Nach 30min.Fahrt sind wir am Ziel.

San Blas

Nun hat jeder2,5 Stunden für sich…Die Insel ist wunderschön, es gibt sogar eine Strandbar …Ich mache erstmal eine ausgiebige Fototour bevor ich mich in das azurblaue Wasser stürze …

San Blas

Die 2,5h sind relativ schnell um und wir fahren zum nächsten highlight, einem Atoll mit extrem klaren Wasser und schönem weissen Sandstrand. Hier kann man sich einfach ins flache Wasser legen und die Situation geniessen.

kristallklares Wasser 

Es ist wunderbares Wetter, Sonne pur, blauer Himmel und dann diese Inseln. Traumhaft! Der nächste Stopp ist dann auf einer Insel wo wir unser Mittag bekommen. Ich bekomme mein Hähnchen mit Reis und einem einheimischen Krautsalat plus einem Gratisgetränk. Es schmeckt alles sehr lecker. Als Nachtisch gibt es für jeden noch Ananas und Melonen. Rundherum zufrieden steuern wir die letzte der vier Inseln an. Hier bleiben wir noch einmal etwa 1,5 h. Die Zeit reicht völlig aus um ausgiebig zu schnorcheln.

Dann geht es wieder mit dem Boot Richtung Kuna-Dorf , wo unser Fahrer wartet. Die Fahrt dauert ca.3,5h und ist sehr ermüdend. Als ich aufwache sind wir in Panama-City. Am Marriot-Hotel verabschieden sich Claudia und Miguel noch von mir und wünschen mir noch eine tolle Zeit in Costa Rica. Sehr sympathisch die beiden… Im Hotelzimmer erwartet mich ein kleines Chaos, ich muss packen, morgen gehts ja weiter nach Costa Rica. Alles ich alles wieder verstaut habe, gehe ich noch mal schnell ins Hard Rock Cafe um ein T-Shirt zu kaufen und esse noch eine Kleinigkeit im Restaurant.

Mein Fazit: Die San Blas Inseln und Panama-City sind ein Muss. Einfach traumhaft und eben auch ein Stück really-Panama. Es gibt sicher noch viel mehr zu entdecken in Panama aber in 5 Tagen und ohne Mietwagen, ist das schon okay.

 

 

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