Schiff ahoi… Bootstour zu den Komodo Islands

Tage 12, 13 und 14: 25.08.2023-27.08.23

Tag 1 der Bootstour (Labuan Bajo – Kalong Islands)

Das Highlight der Reise nimmt seinen Beginn mit einem guten Frühstück im Hotel. Wir checken aus und laufen samt Koffer zum Hafen. Dort heisst es warten. Niko telefoniert wieder und wieder mit seinem Ansprechpartner. Er hat alles übers Internet organisiert. Dann endlich nach einiger Zeit kommt ein netter , breit grinsender ,junger, gut aussehender Einheimischer auf uns zu und teilt mit, dass er uns zum Boot bringen würde und sich für die Dauer der Tour um uns kümmern wird. Er heißt im übrigen Viktor… Wir werden schnell warm mit ihm. Es dauerte noch ein paar Minuten dann legte ein kleines Beiboot mit Motor an, um uns samt Gepäck zum Boot zu bringen. Die Boote müssen weiter draußen ankern , können nicht den Hafen anlaufen. Unsere Nussschale liegt tief im Wasser , es hoppelt über die Wellen, Gischt spritzt auf uns. Viktor macht Späße und ist irgendwie permanent am Lachen, ein richtiger Gute-Laune-Typ. Wenig später docken wir an unserem Boot an. Die Crew hievt uns samt Gepäck an Bord. Wir beziehen unsere Kajüten. Viktor gibt uns zu verstehen, dass wir uns auf dem Oberdeck in ein paar Minuten versammeln wollen. Auf dem Oberdeck gibt es erstmal einen leckeren Willkommenstrunk und Obst. Viktor gibt dann Instruktionen für das Verhalten an Bord und erläutert den Tourverlauf in allen Einzelheiten. Heute haben wir noch zwei Stationen: Schnorcheln und die Flughunde beim Sonnenuntergang . Der Anker wird gelichtet , unser Boot verlässt mit zunehmender Geschwindigkeit die Bucht. Die See ist ruhig, so dass das Schlingern des Bootes kaum auffällt. Wir sitzen auf dem Oberdeck und blicken nach Labuan Bajo zurück, was immer kleiner wird und dann ganz am Horizont verschwindet. Die Sonne scheint und es ist toll hier zu sein. Viktor sagt, dass wir in einer knappen Stunde am Schnorchelpunkt sind. Dieser soll in einer Bucht unweit einer Insel liegen. Wir machen uns fertig , bekommen noch Schwimmflossen und die Schnorchelausrüstung.

Angels Island Bay

Dann stoppt das Boot. Wir steigen ins Beiboot und werden ein Stück Richtung Insel (Kelso-Island) gefahren. Auf halber Strecke heisst es dann , ab ins Wasser. Mit einem beherzten Sprung springe ich rein. Die anderen folgen. Der Guide vorneweg, dann dicht dahinter Niko und Sarah u. Ramona. Ich „hinke“ hinterher. Meine Schwimmweste hat sich geöffnet und klemmt mir unter den Achseln. Ich komme kaum vorwärts. Der Wellengang ist beachtlich und ich kämpfe dagegen wie ein Bär an. Viktor git immer wieder Zeichen, dass wir zusammenbleiben sollen. Das Tempo was er vorgibt ,ist aber für mich nicht zu halten. An Schnorcheln ist so nicht zu denken. Ich drehe mich auf den Rücken und komme so besser vorwärts. In etwa 70…100 m Entfernung ist ein langer hölzener Bootssteg. Ramona gibt auf und steuert den Steg an. Die anderen drei sehe ich kaum noch. Alter , was die für ein Tempo vorgeben. Mich nervt das Gezerre der Weste , ein wenig kann ich die Unterwasserwelt beobachten, dann geht gar nix mehr. Ich will raus , es sind noch 30…40m bis zum Steg. Ich gebe „Gas“ , mit letzter Kraft komme ich zum Steg, komme kaum die Hühnerleiter rauf, Ramona hilft mir. Ich bin völlig aus der Puste, ärgere mich wie das gelaufen ist. Der Skipper zeigt auf das Beiboot am Steg und meint wir könnten doch mit dem Boot den anderen hinterher fahren. Gute Idee. Gesagt getan. Irgendwann haben wir die drei erreicht , sie wollen nun auch raus. Gut dass wir mit dem Boot zur Stelle sind. Es geht zurück zum Boot. Wir gehen auf unsere Kajüten und ziehen uns um. Das Schiff schaukelt ein wenig , man hört leise den Schiffsdiesel tuckern. Ich liege auf meinem Bett in der Kajüte und träume vor mich hin. Es klopft, Viktor sagt dass es bald Abendbrot gibt. Ich mache mich fertig zum dinieren und gehe auf das Oberdeck. Die Crew hat bereits den Tisch gedeckt. Wow. Was für ein Anblick. Alles so lecker. Es gibt reichlich Reis, Huhn, Gemüse, Meeresfrüchte, Tintenfischringe, Obst … Wir sind überwältigt. wer soll das bloß alles essen ?Wir lassen uns das Essen schmecken. Satt und zufrieden begeben wir uns danach zur Chilloutecke auf dem Vordeck. Viktor erzählt uns , dass wir jetzt zu einer Bay fahren, von welcher wir aus zum Sonnenuntergang die „Flughunde“ beobachten können . Mit uns fahren dutzende Boote in die gleiche Richtung …

Kalong-Island & die fliegenden „Füchse“

Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir an der Bay von Kalong Island. Schon der Sonnenuntergang ist ein herrliches Schauspiel und dann kommen sie: Tausende und Abertausende „flying foxes“ kommen auf uns zu . Ein schaurig schöner Anblick , wir bekommen den Mund nicht wieder zu und die Kameras knipsen unaufhörlich… Nach dem das Schauspiel vorbei ist , sitzen wir noch ein Weile zusammen bevor wir in unsere Kajüten verschwinden. Nach kurzer Zeit bin ich eingeschlafen. In der Nacht wache ich auf, das Boot stampft und schlingert . Ich versuche aufzustehen falle aber wieder um auf mein Bett.Gut das es ein Doppelbett ist und ich nicht auf dem Boden der Kajüte lande. Ich hangle mich bis zur Tür vor und öffne sie. Pechschwarze Nacht empfängt mich und ein heulender Wind. Wellen schlagen über die Reling und die Gischt mir ins Gesicht. Was für ein Sturm ! Das ganze Boot schwankt hin und her. Es ist bis auf den Wind total ruhig, der Schiffsdiesel tuckert vertrauensvoll vor sich hin , bald so als wenn er sagen will „hau dich hin , es ist alles okay“. Das mache ich dann auch und kuschle mich in mein Bettzeug , der Sturm wiegt mich in den Schlaf.

26.08.2023 :

Tag 2 der Bootstour , (Kalong Islands – Taka Makassar)

Padar-Island

Es klopft leise an meiner Tür. Es ist noch dunkel draußen und ich vernehme „Rainer, bist du wach“. Nein , bin ich definitiv nicht. Das klopfen hört nicht auf. Mano, was soll denn das. Ich will nicht aus dem Bett krabbeln, da meine Tür abgeschlossen ist muss ich es wohl oder übel, weil das Klopfen auch nicht aufhört. Ich mach die Tür auf, Ramona schaut mich an und fragt ob ich verpennt habe. Ich weiß in dem Moment gar nicht um was es geht. Dann kommt Viktor und sagt, dass wir uns fertig machen sollen, es geht gleich los. Ein Ausflug steht an, mit dem Beiboot wollen wir auf eine Insel fahren. Ein Hotspot der Tour , wir werden es nicht bereuen. Ich greife meine sieben Sachen und begebe mich mit den anderen zum Beiboot. Alle sind noch verpennt, außer Viktor ,der sprüht vor Energie und grinst uns an. Der Sturm hat sich inzwischen gelegt, die See ist ganz glatt, fast keine Wellen. Wir fahren Richtung Ufer, da es noch dunkel ist sieht man fast gar nichts. Schemenhaft taucht ein riesiger Fels oder so was ähnliches auf , er wird immer größer. Vor dem Anlegesteg herrscht Andrang, aus allen Richtungen kommen Beiboote und bringen Touris von den anderen Booten an Land, die genau das gleiche machen wollen wie wir. Nachdem wir festen Boden unter den Füßen haben gibt uns Viktor letzte Instruktionen. Wir sollen hier den Obolus für den Eintritt im Komodo-Nationalpark zahlen. Der gilt für alle Inseln , auch für die Dragons und beträgt 500.000 Rp. pro Person. Dann sollen wir den Stufen folgen. Viktor kommt aber nicht mit, er will unten warten. Wir stapfen der Menschenmenge hinterher. Es geht Stufe um Stufe steil bergauf . Das Treppensteigen hört gar nicht mehr auf. Ich muss alle paar Meter anhalten, es ist verdammt anstrengend. Dann sind wir endlich oben. Wie in einem Kino sucht sich jeder der den Aufstieg gewagt hat ein Plätzchen zum gucken, denn gleich geht die Sonne auf. Dann wird es heller und heller und die Insel unter uns zeigt sich in einem fantastischen Lichtspiel, es ist wie in anderen Welt. Es ist so faszinierend , so atemberaubend schön, mir bleibt fast der Atem weg. Kamera und beide Handys sind im Daueransatz, vertikal, horizontal, mit und ohne Weitwinkel. Plötzlich taucht Viktor neben mir auf. „should i make a photo from you? “ Klar doch, und schon wird gepost was das Zeug hält. (Die Fotos sind auch richtig gut geworden).Nachdem ist hell geworden ist und die Sonne mit uns um die Wette strahlt verlassen wir unseren „Ausguck“ und steigen die Treppen zum Bootssteg hinab. Unser Beiboot steht schon bereit und wir fahren zum Boot zurück. Dort angekommen ist der Frühstückstisch bereits gedeckt. Wir müssen nur noch essen … Nachdem die Bäuche gefüllt sind, gibt uns Viktor Hinweise zu den nächsten tour-highlights. Wir steuern als nächstes Pink-Beach an. Dort können wir schnorcheln, schwimmen oder einfach nur chillen.

Pink-Beach

Wir sind die ersten Touris die dort angekommen und geniessen das in vollen Zügen. Der Strand ist tatsächlich pinkfarben und das Wasser hellblau bis azurblau und fast durchsichtig. Wir schwimmen, machen Fotos , sind ausgelassen , und schnorcheln in einer fantastischen Unterwasserwelt. Es ist als ob man durch ein Aquarium schwimmt. Die Sicht unter Wasser ist hervorragend , man kann bis auf den Grund schauen. Korallen und Anemonen in dutzenden Farben … Fischschwärme ohne Ende. Anemonen,-Falter, -Kaiser ,-Wimpel,-Halfter und Drückerfische. Dazu Muränen, Seegurken und Seesterne. Es ist alles so schön anzuschauen. Da es keine Wellen gibt , kann das schnorcheln unendlich andauern… Irgendwann kommt das Zeichen zum Aufbruch , unser Skipper macht das Beiboot klar und wir fahren zum Boot zurück. Ein wenig Zeit zum Chillen verbleibt bis zum nächsten Hotspot .

Manta Point

Einige Zeit später erreichen wir eine Bay in der schon einiges an Booten vor Ort ist und jede Menge Leute im Wasser sind. Die Aufregung nimmt zu. Ob wir dieses mal Mantas zu sehen bekommen ? Unser Guide Viktor ist sich sicher, dass es so sein wird. Der Skipper macht das Beiboot klar und bringt uns ein Stück hinaus auf das Meer. Die See ist ziemlich unruhig, die Wellen recht hoch. Dann , aufgeregt zeigt der Skipper nach unten. Große schwarze Schatten huschen unter dem Beiboot durch. Niko ist sofort samt Kameraausrüstung im Wasser und taucht ab in die Tiefe. Sarah kurz danach hinterher, ich hab noch zu tun mit meiner „Ausrüstung“ , dann tauche ich auch in die Fluten ab. Ramona bleibt im Beiboot.  Mir bietet sich ein fantastisches Bild : unter mir gleiten majestetisch zwei ausgewachsene schwarze Mantarochen entlang. Ich verharre haargenau über den Mantas und breite meine Arme aus. Nun gleite ich mit den beiden im Meer , es trennen mich nur ein paar Meter von Ihnen … Ich muss auftauchen, damit ich die Orientierung nicht verliere. Um mich herum dutzende Schnorchler die ebenso nach Mantas Ausschau gehalten haben und mein beide entdeckten. Sie folgen Ihnen … Die Wellen sind sehr hoch , ich kann das Beiboot nicht mehr sehen . Da ist es , Gott sei Dank ! Mit kräftigen Schwimmzügen schwimme ich der Strömung entgegen, bis der Skipper mich bemerkt und mit dem Beiboot entgegenkommt. Mit vereinten Kräften hieve ich mich in das Beiboot. Niko, Sarah und Viktor sind nicht mehr zu sehen. Der Skipper muss Adleraugen haben, er zeigt in eine Richtung , etwa 100m vom Beiboot. Da sind sie…

Taka Makassar oder das weisse Atoll

In der Nähe ist ein wunderbares Korallenatoll , man sieht vom Weiten schon das tolle blaue Wasser und den weissen Sand. Der Skipper will uns dort absetzen und sich dann um die anderen drei kümmern. Wir haben damit kein Problem. Das Wasser am Atoll ist nur hüfttief. Auch hier tummeln sich viele kleine Yachten und vor allem Familien mit Kindern. Es gibt hier de facto keine Strömung. Man kann sich einfach auf den Hintern setzen wie in einer Badewanne und die Augen schließen. I believe I can fly… Es ist so wahnsinnig schön hier, ein paar Stunden ließe es sich hier problemlos aushalten. Das Atoll hat eine recht große Ausdehnung , so kommen sich die Leute nicht in die Quere . Ramona sieht ein Schildkröte schwimmen, fein , das muss ich sehen. Das Wasser ist nicht sehr tief hier, beim Schnorcheln muss man aufpassen , dass man nicht mit dem Bauch die Korallen streift. (Die sind nämlich recht scharf , vor allem wenn mal eine Spitze abbricht. Dann sind die Arme der Korallen spitz wie ein Dolch und sehr scharf). Wieder diese tolle Aquarienwelt:  Korallen, Anemonen in zig Farben  , dazu unendlich viele Fischschwärme. Ich gleite dicht über den Korallen der Schildkröte entgegen. Ich bin allein und kann mich ihr bis auf ca.10cm nähern. Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, frisst mal da etwas und mal dort. Sie interessiert sich überhaupt nicht für mich. Ich folge ihr noch eine Weile , dann tauche ich auf. Wo ist jetzt Ramona? Dann sehe ich jemand winken  und in eine Richtung zeigen. Das soll wohl heißen. dass dort der Rest der Mannschaft ist. Erkennen kann ich zwar nichts, begebe mich aber trotzdem in die Richtung. Mit laufen kommt nicht so gut vorwärts wegen der Korallen. Ich muss noch weiter ins flache Wasser. Hier ist es sandig , da komme ich besser vorwärts. Dann habe ich die „Mannschaft“ erreicht. Der Skipper kommt mit dem Boot , wir klettern rein. Sarah, Niko und Viktor wollen noch ein bisschen im Wasser bleiben. Nach ein paar Minuten kommen sie dann endlich ins Beiboot. Wir fahren zum Boot zurück. An Bord ziehen wir uns um und treffen uns auf dem Oberdeck. Ein Drink wäre nicht schlecht … gesagt getan, der Skipper kommt mit einem Tablett frisch gemachten Mango-Juice und gebratenen Bananen mit Schokososse. Wie geil ist das denn… Wir lassen es uns gut gehen und tauschen die heutigen Erlebnisse aus. Viktor ist ein sehr interessierter Gesprächspartner und lässt sich unsere Handy-Fotos zeigen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Abendbrotzeit. Die Crew deckt flott den Tisch. Alles sieht wieder so lecker aus. Es gibt sogar gegrillten Fisch ( den hatte der Skipper heute geangelt!). Wir lassen es  uns schmecken. Nach einem ausgiebigen Abendbrot schauen wir uns wieder den super-schönen Sonnenuntergang an. Hier auf dem Meer ist das was ganz besonderes. Es macht die Idee die Runde Karten zu spielen.Wir sind alle dafür… Sarah hat ein Uno-Spiel dabei. Wir spielen ein paar Runden und haben unseren Spass dabei, auch Dank Viktor. Die Spielkönigin des Abends ist Sarah. Ich habe wenigstens einmal gewinnen können. Viktor und Niko haben meistens verloren. Die Armen…Kurz bevor wir zu Bett gehen gibt es noch ein Briefing für den morgigen Tag. Viktor erzählt uns in allen Einzelheiten den Ablauf. Wir schlafen aus , frühstücken und fahren dann zur eigentlichen Attraktion des Komodo-Nationalparks : den Waranen , oder wie man hier sagt den Komodo-Dragons. Das wird so 1…2 Std. dauern. Danach fahren wir noch zwei Hotspots an , eine Insel und eine Schnorchelbucht um dann so gegen zwei Uhr nachmittags in den Hafen von Labuan Bajo zurück zu kehren.

Tag 3 der Bootstour (Taka Makassar – Labuan Bajo)

Rinca Island und die Komodo Dragons

Das Boot kann nicht direkt an der Rinca-Insel fest machen, wo die Warane zu Hause sind. Wir müssen das Beiboot nehmen. Der Skipper macht das Beiboot am Steg fest und wir laufen zum Eingangstor. Hier steht eine große Skulptur von einem Komodo-Dragon. Welcome in the Komodo-Nationalpark. Wir sollen warten. Dann kommt ein Parkranger in Uniform.Er erzählt uns etwas über den Park, die Dragons und gibt ein paar Sicherheitshinweise an die wir uns bitte halten sollen. Die Komodo-Dragons sind die älteste noch lebende Echsenpopulation der Erde. Sie werden bis zu 4m groß. Sie sind nicht ganz ungefährlich für Menschen. Der Biss eines Warans kann für einen Menschen tödlich enden. Erstens haben die Dragons extrem viel Kraft in den Beißerchen, das heißt die können wie ein Krokodil zu beißen und einem die Gliedmaßen abreißen und zum anderen siedeln sich auf den Zähnen der Warane ziemlich viele Bakterienkolonien an. Das ist absolutes Gift für uns Homo Sapiens. Mit den Erkenntnissen beginnen wir unseren Rundgang. Es sind gefühlt 40 Grad im Schatten und der Park ist sehr staubig und überseht mit kargen Bäumen, Sträuchern und anderem Bewuchs. Wir wählen die mittlere Strecke, die ist ca. 2,5 Km lang. Mir läuft der Schweiß den Rücken herunter, unser Ranger geht mal nach links, mal nach rechts. Dann kommt uns eine kleine Gruppe mit einem anderen Ranger entgegen. Die beiden Ranger tauschen sich aus und dann gehen wir schnellen Schrittes weiter in die Richtung aus welcher die Gruppe eben kam. Unser Ranger wird schneller und schneller. Mitten im Dickicht steht eine weitere Gruppe mit gezückten Kameras und Handys. Ich schaue in die Richtung und vermag nichts zu erkennen. Dann sagt Niko , dort ,da ist was und tatsächlich, gut getarnt liegt da vor uns in ein paar Metern Entfernung ein ausgewachsener Waran und lässt sich von dem Treiben der Touris überhaupt nicht beeindrucken. Ein stattlicher Bursche , regungslos liegt er da im Unterholz , fast nicht erkennbar. Unser Ranger warnt uns noch einmal eindringlich davor nicht zu dicht heran zu gehen. Die Viecher sind nicht nur brutal stark sondern auch sehr schnell. Bis zu 40 Km/h können die los flitzen. Der Ranger meint , wir sollen ein wenig näher herankommen an den Waran, dann könnte er ein Foto von uns allen machen.Ich bin skeptisch und hoffe dass der Drache gut gefrühstückt hat. Letztendlich geht alles gut, Warani hat keinen Bock auf uns und wir haben ein cooles Foto mehr im Kasten. Dann geht es quer durch die Botanik zurück zum Startpunkt. Unser Ranger hat es offenbar eilig. Mir ist es Recht, ich will einfach nur aus der Sonne raus.Schatten gibt es nämlich in dieser kargen Einöde nicht. Ausser ein paar Wildschweinen und Rehen sehen wir keine Viecher mehr. Es ist wohl Paarungszeit und da haben die Spezies keinen Bock auf Touris. Das ginge mir wohl auch nicht anders , wäre ich ein Drache. Grins… Am Startpunkt angelangt spult der Ranger seine wahrscheinlich tausendmal einstudierte Abschiedszeremonie ab. Wir wären ein cooles Publikum gewesen, er hätte viel Freude mit uns und bla bla bla…Wir machen noch mal anständig winke winke und dann geht er von dannen. Viktor fragt uns ob wir gleich zum Boot oder noch etwas rumgucken wollen. Am Eingang des Waranparks haben sich etliche Händler mit Zelten niedergelassen . Sie verkaufen alles was sich irgendwie verkaufen lässt, natürlich alles im Zeichen der Warane. Mir würde schon ne kalte Waran-Cola reichen. Aber eine Coke tut es natürlich auch…Wir sammeln uns und traben zum Beiboot. Der Skipper wartet schon auf uns und ratz fatz sind wir wieder Richtung Schiff unterwegs. Viktor erläutert uns während der Überfahrt, dass wir noch zwei letzte Hotspots anfahren bevor es zurück nach Labuan Bajo geht.

Kanawa-Island

Einer davon ist Kanawa-Island. Das Beiboot bringt uns an den Steg der Insel. Diese ist als wir ankommen noch menschenleer. Wir bewegen uns ins azurblaue Wasser und gehen unter Wasser. Nach einigen Metern zeigen sich unendlich viele Korallenriffe mit tausenden von Fischen. Ich sehe jede Menge Seesterne , Seegurken, Riesenmuscheln, Krebse usw. Sarah bekommt sogar einen Stachelrochen zu sehen. Das Glück habe ich leider nicht, aber die Unterwasserkorallenwelt ist auch ohne Rochen beeindruckend. Die Zeit vergeht wie im Flug, inzwischen kommen immer mehr Beiboote mit Besuchern die das gleiche vorhaben wie wir. Viktor gibt das Zeichen zum Aufbruch, wir haben noch einen Hotspot.

Kelor-Island

Das ist eine kleine Insel mit einer Anhöhe ,die man über einen fast senkrecht verlaufenden Steig erklimmen muss. Aber Achtung es gibt keine Geländer, Seile oder ähnlichess zum Festhalten oder Abstützen. Die Treppen sind weitgehend Naturtreppen und  lassen sich selbst für geübte Kletterer nur schwer erklimmen. Dazu kommt , dass der feine Sand auf, neben und zwischen den Stufen immer wieder zum fast Abrutschen führt, vor allem wenn man wie ich mit „Slicks“ unterwegs ist.Ich komme ohne fremde Hilfe fast kaum vorwärts, runterwärts ist es nicht besser. Dennoch wider allen Strapazen für die eigentlich recht kurze Strecke ist oben angekommen der Ausblick grandios. So ein typisches Instagramm-Panorama breitet sich vor einem aus. Tief beeindruckt machen wir unsere Fotos und posen ein wenig herum. Dann geht es wieder runter zum Beiboot. Der Stopp war nur kurz. Mit dem Beiboot geht es zum Boot zurück. Die Crew hat ein letztes Mal ein tolles Mittag gezaubert, wir lassen es uns schmecken. Dann heisst es Koffer packen, der Hafen von Labuan Bajo ist in Sichtweite. Wir verabschieden uns von der Bootscrew. Vorher machen wir noch ein Mannschaftsfoto mit unseren Tour-Shirts. Viktor und der Skipper bringen uns samt Gepäck ein letztes Mal mit dem Beiboot zur Hafenpier. Dort wuchten wir die Koffer an Land und verabschieden uns herzlich von Viktor. Kurze Zeit später sind wir wieder m Komodo Harbor Hotel. Niko und Sarah stellen fest, dass sie diesmal ein anderes Hotel haben als wir und müssen nun ein anderen Weg nehmen. Da wir morgen nach Bali fliegen , wollen wir uns noch einmal zum Abschied im Hotel der beiden treffen. Nach einer erfrischenden Dusche und dem Wechseln der Klamotten machen wir uns auf den Weg zum Hotel von Team 1. Es ist ein Stück zu laufen und es geht ziemlich bergan. Niko und Sarah erwarten uns bereits. Es ist ein schönes Hotel, wo vor allem viele junge Leute unterkommen. Die Stimmung ist toll und wir tauschen eifrig unser gemeinsam erlebtes aus. Ja und dann heisst es Abschied nehmen. Fast 14 Tage waren wir mit den beiden zusammen und haben tolle Tage miteinander verbracht. Die Zeit mit unserem Sohn und Sarah haben wir genossen. Ein wenig wehmütig brechen wir zu unserem Hotel auf. Morgen beginnt eigentlich schon der erste Schritt in Richtung Heimat. Ich verdränge diesen Gedanken schnell , wir haben ja noch ein paar Tage auf Bali…

 

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