Flores wir kommen…

Tag 11: 24.08.2023

Ich habe geschlafen, irgendwie. Den anderen ging es da auch nicht anders. Duschen war jetzt nicht so das Hotelding. Der Strahl der aus dem Duschkopf kam war nicht geeignet den ganzen Körper mit wohltuendem Nass zu überhäufen, maximal zum Händewaschen. Aber : die Toiletten haben funktioniert. Es ist kurz nach 7 Uhr morgens , Niko kommt vom Hafen und meint, dass dort noch nix los wäre. Ich mache mich fertig, packe mein Krims Krams zusammen und laufe zum Hafen. Der ist gleich um die Ecke. Als ich den riesigen Parkplatz für LKW überquere spricht mich ein Einheimischer an. Er will wissen , ob ich Tickets kaufen will. Ja klar will ich. Er geht mit mir in ein neu aussehendes Abfertigungsgebäude. Dort stehen einige Einheimische um einen „Kasten“ mit einer Luke dran. Der „Kasten“ entpuppt sich als Schalter. Mein einheimischer Freund sagt mir auf schlechtem englisch dass er die Formalitäten erledigen würde für uns. Da bin ich froh darüber, da alle Hinweise in indonesisch sind und ich davon kein Wort deuten kann. Er sagt, er benötige alle Pässe und 440.000 Rp. Also 110.000 Rp.pro Person ( das sind umgerechnet etwa 7 EUR , 1 EUR = 16.000 Rp.).Inzwischen trifft auch Niko wieder ein, ich sag ihm er soll die Mädels holen und das Gepäck. Mein einheimischer Freund verschwindet mit unseren Pässen und den 440.000 Rp. in der Traube um den „Kasten“. Ich bin bis zu diesem Moment der einzige Nicht -Indonesier und werde neugierig beäugt. Die Abfertigungshalle füllt sich langsam und tatsächlich tauchen erste Nichteinheimische auf. Ein Mann etwa gleichen Alters spricht mich auf englisch an. Allgemeines Bla bla … Konversation ohne Inhalt , dann spricht er mit jemanden auf deutsch. Ich hatte schon so etwas vermutet und spreche ihn daraufhin mit „Landsmann“ an und wir freuen uns augenblicklich beide, dass es am Ende der Welt auch Deutsche gibt 🙂 . Auch ihm wurden die Pässe und 330.000 Rp. abgenommen ( er ist nur zu dritt unterwegs). Niko , die Mädels und das Gepäck treffen ein. Mit fragenden und besorgten Blicken beobachten Sie das Treiben und vor allem nach dem Verbleib unserer Pässe. Mein einheimischer Freund macht mir Zeichen das alles in Ordnung wäre. Inzwischen hat er den Schalter gewechselt , dort geht es zu wie auf einer Viehbörse. Verhandeln die dort die Ticketpreise ? Kein Ahnung. Die Mädels werden unruhig. Was ist denn nun mit den Tickets und wo sind verdammt noch mal unsere Pässe. Mein einheimischer Freund ist vollends in der Traube verschwunden, mein neuer deutscher Bekannter findet das alles sehr amüsant. Er hat sein Pässe auch nicht … Immer mehr Leute treffen ein. An allen Schaltern bilden sich Trauben vom Menschen. Eine Frau mit Rucksack und breitem Lächeln kommt auf uns zu und sagt (auf deutsch) ob wir wüssten wo man sich anstellen müsse , wenn man schon Tickets hat. Woher hat die denn die Tickets ? Der Schalter war doch zu ? Die Frage bleibt offen , denn noch ein deutsches Pärchen mittleren Alters stößt zu uns und der weniger gut gelaunte Ehemann der lächelnden Deutschen von vorhin. Ein Schiffshorn gibt laute Töne von sich, die Fähre ist da. Juhu… Ich seh den Amerikaner von gestern ,er grüßt mich freundlich und wirft mir ein „habe ich doch gesagt zu „. Er meint offenbar die Fähre. was für ein Glück. Bevor ich in einen Freudentaumel verfallen kann, reißt mich die Realität auf den Boden der Tatsachen zurück. Keine Tickets , keine Pässe und die Fähre hupt ununterbrochen… Mein neuer deutscher Bekannter steht weiterhin neben mir und findet immer noch alles sehr lustig. Seine Frau offenbar aber nicht so sehr … und auch die Mädels aus unserer Crew sind „not amused“. Dann kommt plötzlich mein einheimischer Freund aus dem Gemenge mit den Tickets und den Pässen. Hey was ist denn das? Auf den Tickets stehen zwei falsche Namen ? Ich heisse auf einmal „Hans“ und Niko „Wigan“. Die Namen der Mädels stimmen. Ich frag nach, der Einheimische sagt nur alles ok, das kontrolliert kein Mensch. Hä? Warum dann die Pässe ???  Egal wir nehmen unsere Koffer und eilen mit den anderen Deutschen zum Fähranleger. Dort herrscht schon emsiges Treiben, Einheimische, einige Backpacker , wir und dutzende von LKW`s , Bussen und anderen Fahrzeugen mühen sich Richtung Fähre. Dann ein Kontrollpunkt. Ein Uniformierter mit grimmigen Blick will die Tickets sehen, er fragt nicht nach Pässen, Namen oder sonst was. Er will nur sehen, dass wir Tickets haben. Die Mole bis zum Fähranleger ist gefühlte 2 Km lang, dann sind wir endlich auf der Fähre. Wir wuchten das Gepäck die steile schmale Treppe rauf. In der ersten Etage sind die Sitzplätze , ähnlich wie bei uns in den Wartezonen der Behörden , dann sind dort noch Gestelle wo man Matten drauf legen kann. Die Matten kann man kostenlos ausleihen vom Schiffspersonal. Weiter hinten ist die „Bisnisklass“ … Dort sind einige Reihen mit sehr bequemen Ledersitzen , ähnlich denen in einem Flugzeug aber mit mehr Sitzabstand. Wir ergattern noch freie Plätze und setzen uns . Das Ertönen des Basshorns der Fähre zeigt an, dass es losgeht. Wr sind bereit , ahoi !

Die Fährüberfahrt verläuft sehr ruhig. Es ist wenig Wellengang und merkt kaum das die Fähre in Bewegung ist. Der Ausblick ist schön , immer weder sind Inseln zu sehen, auch die Komodo Islands wo wir ja noch hinwollen mit unserem gecharterten Boot. Auf dem Oberdeck sieht es aus wie auf einem Kreuzfahrtschiff, hier tummeln sich die Deutschen und der Amerikaner. Mir ist das hier zu heiß, auf dem „Ruhedeck“ ist deutlich angenehmer. Die Zeit vertreiben wir uns mit Beobachten, Schlafen , Fotografieren . An einem Kiosk kann man sich etwas zu Essen holen (sogar Fertignudelsuppen aufwärmen lassen) , Kaffee trinken, Bier , Wasser oder Cola für sehr kleines Geld erwerben. Nach ca. 8 Stunden kommt die Insel Flores in Sichtweite. Immer mehr Boote , große und kleine , Yachten und andere tummeln sich vor der Hafeneinfahrt. Dann ein großer weißer Leuchtturm  und ein „welcome in Labuan Bajo „, wir sind in Flores angekommen. Insel Nr. 6 ist erreicht.

Nachdem wir das Schiff verlassen haben gehen wir die kurze Strecke zum Hotel zu Fuß. Die Hitze ist drückend , der Schweiß läuft den Rücken herunter. Ich will nur noch unter die Dusche. Der Mann an der Rezeption ist zwar sehr freundlich aber irgendwie überfordert. Niko und Sarah haben ihr Zimmer über whats app gebucht , ich habe unsere Zimmer über Hotels.com geordert, die von Expedia zur Verfügung gestellt wurden. Dies brachte den guten Mann aus dem Gleichgewicht. Mit viel Zureden und tausendfacher Erläuterung haben wir es dann endlich geschafft. Jetzt nur nur noch aufs Zimmer. Wenig später stand ich gefühlt eine Stunde unter der Dusche und ließ das kalte Wasser über mich laufen. Was für eine Wohltat! ... Nach der Erfrischung gingen wir ein wenig die Hafenstadt erkunden. Hier merkt und sieht man deutlich, dass die Stadt Labuan Bajo eine Touristenstadt ist. Vor allem junge Backpacker aus aller Welt fallen auf. Abendbrot essen wir im Hotel. Es schmeckt sehr gut. Bei einem Bier lassen wir den Abend ausklingen. Morgen gehts auf`s Boot , wir sind ziemlich aufegeregt. Morgen wissen wir mehr …

 

 

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