
Fähre nach Gili Air
7.Tag , 20.8.2023
Fährtickets buchen … eine Nachbetrachtung
Eine Fähre zu buchen gleicht in Indonesien einem Hürdenlauf mit hohen Hürden, sehr hohen Hürden. Im Internet bekamen wir bei allen Fähranbietern (und das sind schon einige) immer die Auskunft , so kurzfristig wäre das nicht möglich. Ganz toll ! Gut ,dann müssen wir das halt auf die klassische Tour versuchen. Ramona und ich suchen per Fussmarsch ( etwas über 25min. vom Hotel aus) die Fähranbieter am Hafen auf. Die Büros haben zwar noch offen , aber Tickets bekommen wir keine mehr . Alles ausgebucht ! Ein Anbieter gibt uns die Option mit der Fähre nach Lemborgan rüber zu machen , dort ca. 3…4 h warten und dann auf gut Glück nach Gili Air. Das scheint uns etwas zu dürftig … Nee, dann lieber noch ne Nacht in Nusa Penida und in Ruhe 1 Tag später übergesetzt. Kurz und gut, wir haben das dann so gemacht , mussten aber für eine Nacht das Hotel wechseln. Ich habe bereits darüber berichtet.
Die Überfahrt nach Gili Air
Wir sind pünktlich eine Stunde vor Abfahrt der Fähre am Büro des Fahrunternehmens gewesen (semaya one fast ferries). Es sammelten sich immer mehr Traveller am Sammelpunkt (Hotel Semaya One).
Trotzdem dauerte es Ewigkeiten bis die Fähre endlich kam. Natürlich mit Verspätung , was sonst! Inzwischen waren die Wolken verschwunden und der Planet brannte unbarmherzig auf alle unbedeckten Körperteile. Tropisch heisse 30 Grad sind hier auch am Meer bei einer kleinen Brise schweisstreibend.Dann endlich durften die Passagiere den Steg betreten. Über ein ziemlich wackliges Exemplar von einem Steg ging es samt Gepäck zum Schiff. (bei leichtem Wellengang). Am Anleger, einer überdachten Plattform, wurde das Gepäck an einer zentralen Stelle abgelegt und die Crew des Fährschiffes kümmerte sich um alles Weitere. Während das Gepäck verladen wurde, mussten die Passagiere einzeln in das Boot gelangen. Eine recht kleine Luke war der Einstieg. Das Boot schlingerte und war mal dicht dran und mal vergrößerte sich der Abstand zwischen Plattform und Boot um einige cm. Wer Spaghat und den Feldabschwung gleichzeitig beherrschte war hier deutlich im Vorteil! Nun ,wir gelangten alle ohne Blessuren in das Innere des Bootes.
Dort herrschte Chaos, weil es sehr eng zuging und jeder noch irgendwie versuchte einen Platz zu ergattern. Links Reihen mit 4 Sitzen und rechts Reihen mit 4 Sitzen.
Irgendwie schafften wir es in dem Gemenge bis ganz nach hinten und hatten 4 Plätze ! What a feeling …
Nach weiteren 35min. hatten dann alle einen Sitzplatz, saßen wie die Ölsardinen und harrten der Dinge die nun noch kommen würden. Nachdem alles Gepäck verstaut war und sogar im Gang neben den Sitzen abgestellt wurde, gönnte sich die Crew erstmal ein kühles Bintang…Dann endlich röhrten die 4 Yamaha-Außenborder mit jeweils 200 PS. Gleichmäßig , immer mehr Fahrt aufnehmend zog das Boot los und pflügte durch das Meer. 2 Stunden später plötzlich mitten auf dem Meer Ruhe, kein Dröhnen mehr der Motoren. Betriebsame Hektik machte sich breit. Fragende Blicke unter den Passagieren. Einige der Crew-Mitglieder nutzten die Zwangspause um sich noch ein Bintang zu gönnen. Der „Chefmechaniker“ kam schließlich mit einem ordinären Schraubendreher, drehte mal dort und mal da und siehe da, alle Motoren liefen wieder. Die Yami-Motoren heulten wild auf und schoben die Fähre mit ungeheurer Kraft Richtung Gili-Inseln. An der ersten Haltestelle Gili Tramwangan mussten wir unsere sicheren Plätze räumen. Wir sollten auf das Oberdeck.
Da gab es aber keine Sitze, alle mussten sich auf den Decksboden setzen. Wieder ganz groß
es Kino. Dann endlich mit 2Std. Verspätung waren wir endlich in Gili Air angekommen. Zum Hotel sind wir zu Fuss samt Gepäck.Die Insel ist kpl. autofrei. Entweder man nutzt eines der vielen Pferdefuhrwerke oder nimmt ein Moped oder Fahrrad. Nach etwas mehr als 20min. kamen wir am Hotel an.Dort wurden wir mit einem kühlen Getränk begrüsst und erhielten die Zimmerschlüssel. Die Zimmer sind alle Bungalows und im tropischen Stil eingerichtet.
Eine richtig coole Anlage! Schade , dass wir nur in paar Stunden hier sind.
Turtle Beach
Niko und Sarah wollten noch einmal schnorcheln, da es hier viele Schildkröten geben soll.Die Tour sagten sie dann aber ab. Wir gingen getrennt zum Turtle Beach.
Auch hier soll es jede Menge Schildkröten geben. Leider war das Meer durch ein kleines aufkommendes Unwetter aufgewühlt und es gab eine sehr starke Brandung. Da war nichts zu machen… Schade. Wir trafen uns an einem der vielen Cafes am Strand und beratschlagten was wir nun noch am Abend unternehmen würden. Zudem mussten wir noch über die morgige Tourfortsetzung sprechen , da es sehr zeitig morgen früh losgehen sollte. Eine lange Busfahrt stand bevor und es musste etwas Reiseproviant besorgt werden.
Ein Desaster kommt selten allein
Vorsichtshalber wollten wir auch noch etwas Bargeld vom Automaten abheben. Beim ersten ATM hatten wir kein Glück , beim zweiten ATM hatten wir einfach nur Pech. Während Ramona ihre Bankkarte in den Schlitz des Automaten steckte, fiel der Strom aus und für Sekunden war der ATM vom Netz getrennt. Das reichte aus, dass er die Karte nicht mehr herausgab. Eine sehr freundliche Einheimische bekam das Treiben mit und bot sich an uns zu helfen. Sie kontaktierte die Servicehotline des ATM-Betreibers und der Bank , aber da war nichts zu machen. Die Karte sei gecrasht worden , wurde uns gesagt. Keine Chance sie jemals wieder zu erhalten. Da blieb nichts weiter übrig als die Karte und das Konto sperren zu lassen. Zum Glück funktionierten ja noch meine beiden Karten… Wir besorgten noch eine Kleinigkeit zum knabbern für die morgige Fahrt und ein paar Flaschen Wasser.
Wieder im Hotel hielten wir uns eine Weile im Pool auf, genossen die tolle Abendstimmung (hier ist es um sieben schon stockdunkel) und tranken noch ein Bier an der Hotelbar. Wir sprachen noch ein paar Dinge für den morgigen Tag mit Niko und Sarah ab und dann war es auch schon wieder Zeit zu Bett zu gehen.
Good night…