
Tag 15…Canyons, Deserts und Metropolen – USA 2019
Joshua Tree Nationalpark, Palm Springs
Die letzte Nacht im Zelt war gar nicht so unangenehm. Klar, eine Isomatte ist natürlich keine Matratze und dementsprechend „zerknautscht“ fühlt man sich , wenn man aufwacht! Das ist heute um 6.00 Uhr. Einige Mitcamper sind schon fleißig beim zusammenbauen , andere frühstücken oder schlafen noch. Es sind ungefähr 8-10 Mitcamper da, einige sind nachts noch angekommen. Alle sind nett, man grüßt sich, winkt sich zu oder sagt einfach hallo.
Der „Zeltplatz“ ist sehr schön auf zwei Ebenen angelegt. Die Wege sind asphaltiert, es gibt eine Trinkwasserentnahmestelle, ein sehr sauberes Toilettenhäuschen mit Waschbecken ,Müllcontainer , Infotafeln mit Hinweisen…Jede Parzelle hat eine Sitzgruppe mit Tisch und eine Feuerstelle. Die Parzellen sind durch natürliche Sträucher und Hecken von einander abgegrenzt. Alles ist sehr grosszügig gestaltet und man tritt sich dadurch nicht gegenseitig auf die Füße. Diese Plätze sind sehr einfach ausgestattet (kein Strom, kein Licht, oft auch keine Toiletten) aber trotzdem sehr beliebt . Sie werden ausschliesslich von der staatlichen Nationalparkverwaltung (BLM) verwaltet und betreut.
Wir packen zügig alles zusammen, wollen schnell weg. Heute müssen wir unser Auto auf Vordermann bringen, denn morgen ist Abgabetag. Zudem müssen wir uns noch etwas einfallen lassen, was wir mit unserem Campingzeug machen. Mitnehmen nach Deutschland scheidet wohl eher aus…
Joshua Tree Nationalpark
Klar, wenn wir hier schon mal sind, dann fahren wir auch noch mal durch den Park (Wir waren 2016 schon hier gewesen). Um diese Zeit morgens ist noch kein Betrieb, daher ist man fast alleine in dem riesigen Parkgelände.
Erster Stopp ist an den Golla-Kakteen, im Golla-Garden. Tausende dieser Kakteenarten säumen hier die Straße, das gibt tolle Fotomotive .
Zudem hat man von hier einen fantastischen Blick auf den Sankt Andreas-Graben, der hier mitten durch den Park geht. Nach weiteren Stationen an den Felsen und den Joshua-Baum-Hainen geht es zum Ort 29 Palms (witziger Name) zum Auftanken (3,69 Dollar die Gallone!!!) und schließlich nach einer kurzen Rücktour in den Park zum Ort Yucca-Valley ,wo wir im Dennys etwas essen. Exakt 38min. später erreichen wir Palm Springs.
Palm Springs
Der Ort der reichen amerikanischen Pensionäre, etwa so groß wie Wittenberg, zeigt sich von seiner besten Seite. Blauer Postkartenhimmel, strahlender Sonnenschein bei 43 Grad im Schatten, Unmengen von schönen Yucca-und Dattelpalmen, schicke Häuser und das alles vor grandioser Gebirgskulisse mit Bergen bis 3000m. Wat willste mehr…
Unser Hotel ist schnell gefunden , der Check In geht auch sehr flott. Die Dame an der Rezeption ist sehr freundlich und wir dürfen sogar vorzeitig auf unser Zimmer! Das ist auch hier in den Staaten nicht selbstverständlich!
Nachdem wir alles aus dem Auto ins Zimmer geschleppt haben, besprechen wir den „Tagesplan“. Als erstes muss unser Expedition wieder salonfähig gemacht werden und danach müssen wir unsere Campingausrüstung noch irgendwie loswerden. Wir recherchieren wie die Weltmeister im Internet und finden eine Lösung. Zunächst klappern wir die Waschanlagen ab. Erst die fünfte überzeugt uns. Der Preis ist mit mind. 20 Dollar nicht günstig, aber hier wird das Auto noch mit der Hand poliert und der Innenraum gleich mit gereinigt. Und das hat unser durstiger Weggefährte dringend nötig. Nach einer Stunde ist der Wagen fertig. Und der sieht wieder aus wie gerade vom Fließband gekommen. Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet! Toll. Erstes Problem gelöst.
Niko hat im Internet Hinweise zu einer gemeinnützigen Organisation gefunden, die sich in den USA sozial engagiert und so eine Art Sozialkaufhaus betreibt. Hier kann man Dinge die man los werden will oder nicht mehr braucht kostenlos abgeben. Da es in Palm Springs eine Filiale von „Goodwill“ gibt, sind wir da hin und haben Zelt, Schlafsäcke und Hocker dort abgegeben. Zweites Problem auch gelöst.
Nachdem die Probleme gelöst waren, sind wir noch schnell zum Walmart Getränke holen gefahren (die mörderische Hitze saugt dir förmlich jeden Tropfen aus dem Körper) und haben uns danach noch mit einem Bad in der schönen Poolanlage im Hotel belohnt.
Nun ist der Tag auch schon wieder um und morgen geht’s nach Los Angeles zurück. So langsam aber sicher heißt es Abschied nehmen . Aber jetzt wird erst einmal das Licht ausgemacht und an der Matratze gehorcht.
Gute Nacht Welt!
Ende Tag 15