
Tag 13 … Canyons, Deserts und Metropolen – USA 2019
Tucson und der Saguaro-Nationalpark
Es ist heiß in der Sonora-Wüste und Tucson liegt ja mittendrin. Die Nacht in unserem Hotel, das Stay Tucson Inn & Suites war Dank der gut funktionierenden Klimaanlage sehr angenehm. Wir waren gestern spätabends noch bei einem Taco Bell und haben uns jeder ein Tex-Mex-Menü gegönnt. Und da waren immer noch 38 Grad. Krass…
Der Tag beginnt erst einmal mit einem Frühstück, dazu haben wir an der Rezeption so rote Bändchen erhalten. Wir sind gespannt was uns erwartet, so etwas in der Art kannten wir bisher nicht von unseren US-Touren. Und: Überraschung gelungen! In einem nett eingerichteten Frühstücksraum in der 2.Etage des Hotels , gab es vieles was es sonst nicht gibt. Natürlich nicht vergleichbar mit deutschen Frühstücksbuffets aber trotzdem sehr reichhaltig und der Kaffee hat auch gut geschmeckt, was sonst hier eigentlich ein Unding ist!
Wir frühstücken also ausgiebig und sprechen dabei ab, was wir uns heute alles ansehen werden. Ganz oben steht natürlich der Saguaro – Nationalpark mit dem Wahrzeichen des Westens, den Saguaro-Kakteen ,die es nur hier in der Sonora-Wüste gibt. Zudem ist von Interesse Old Tucson , die alte Westernstadt, die bis heute als Filmkulisse zahlreicher Westernklassiker diente und noch dient. Schließlich wollen wir noch der alten Missionskirche San Xavier Del Bac einen Besuch abstatten. Laut Reiseführer ein Muss wenn man hier ist. Vielleicht ist noch ein Besuch der Innenstadt von Tucson drin und ein Besuch des Prima Air & Space Museums, dem größten seiner Art in den USA. Den Nachmittag wollen wir im Hotel verbringen, hier gibt es einen schönen Pool und abends zum Sonnenuntergang noch mal rauf in die Berge zum zweiten Abschnitt des Saguaro-Nationalparks.
Da es bereits am Morgen extrem heiß ist (39 Grad) und die Temperaturen sich tagsüber auf 40…45 Grad einpegeln , dazu eine fast gnadenlose Sonneneinstrahlung mit einem stets relativ böigen Wind einhergeht, der wie ein heisser Fon auf der Haut wirkt, beschließen wir keine Wanderaktivitäten (Trails) durchzuführen. Gesundheit geht vor…
Wir starten Richtung Westen und folgen ein Stück der Interstate 10. Nach etwa 20Km biegen wir auf einen dreispurigen Highway ab, der durch die Tucson-Estates (schöne Wohnanlagen der besser betuchten Mittelschichten) führt und kontinuierlich an Höhe gewinnt. Einzelne Exemplare der skurrilen Naturwunder stehen stumm in voller Pracht und Schönheit am Straßenrand und scheinen darauf hinzuweisen, was noch kommen mag. Nach weiteren 8 Km windet sich die inzwischen einspurige Kinney-Road die Bergkette der Brown Mountains hinauf und es werden immer mehr Kakteen, man kann schon von Kakteen-Wälder sprechen.So etwas haben wir wahrlich noch nie gesehen…
Auf dem Weg zum Nationalpark passiert man als erstes die Western-und Filmstadt Old Tucson.
Der Eintritt kostet uns 40 Dollar.Ganz schön happig… ! Nach dem bezahlen tauchen wir in eine längst vergangene Welt der Westernzeiten ein. Alles wirkt wie in anderen Ghosttowns oder Westernstädten , sehr pittoresk und typisch amerikanisch verkitscht. Dennoch hat trotzdem alles etwas spannendes , denn hier wurden ja auch zahlreiche Westernklassiker gedreht. Gleich gegenüber dem Eingang zur Stadt, befindet sich ein Museum. Wirklich gut gemacht ,wird hier dokumentiert und dargestellt wie sich die alte Westernstadt zu einer Filmkulisse entwickelt hat und welche Filme hier gedreht wurden: „High Chaparral“, „Ok-Corral“, „Sie nannten ihn Hombre“, „Butch Cassidy und Sundance Kid“ , die Serie „westlich von Santa Fe“ … um mal einige zu nennen und viele andere mehr. Besonders Westernfilmlegede John Wayne hat hier viel gedreht.
Wir schauen uns die Stadt genauer an und entdecken immer mehr Details der alten Zeit. So unter anderen eine originalgetreue Schule aus dem 19.JH, einen Store (Laden) wie er zu jener Zeit üblich war, das Haus des Sheriffs mit dem Gefängnis, diverse „Betriebe“ wie den des Hufschmieds, des Gerbers und Sattlers usw. Sehr ansprechend ist das Gerichtsgebäude (Courthouse) im Originalzustand. Hier sind viele Originalrequisiten zu sehen, wie den 41er Repetierer (Gewehr) „Betsy“ von Davy Crockett dem berühmten Trapper, oder der originale Haftbefehl von „Billy The Kid“, oder den Sheriffstern von Sheriff und Deputy State Marschall Pat Garrett… Klar, dass man hier länger verweilt. Außerdem hat das Gebäude einen tollen Nebeneffekt: es ist klimatisiert!!!
Irgendwann ist Schluss mit „Western“ und wir müssen weiter. Der heisse Wüstenwind trifft uns mit voller Breite als wir schön klimatisiert das Courthouse verlassen. Bloß schnell zum Auto zurück!
Es geht nun weiter den Berg rauf und ein paar Minuten später sind wir am Park angekommen. Der Park lässt sich gut mit dem Auto ergründen. Kontrolliert werden wir nicht und so können wir ungehindert hineinfahren.Es gibt einen ca.10Km langen asphaltierten Loop (Rundweg) welcher durch den Park führt. An diversen Turn Outs (Parkbuchten) kann man halten, aussteigen und Fotos schießen. Das tun wir auch ausgiebig. Die Fotomotive scheinen hier unendlich zu sein.
Gegen 13.00 Uhr verlassen wir den Park und fahren zur katholischen Missionskirche San Xavier Del Bac . Die Kirche ist strahlendweiss und hebt sich wunderbar vom blauen Himmel ab. Wir erfahren einiges über die Kirche im angeschlossenen Museum und sitzen später auch andächtig im Kirchensaal. Nach ein paar Fotos geht es zum Hotel. Die Hitze ist fast nicht zum Aushalten. Wir denken an Deutschland und den Umstand, dass es dort kaum Klimaanlagen gibt und sind froh dass wir gerade im Amiland sind. Nichts für Ungut…
Den Nachmittag verbringen wir am Pool. Hier tummeln sich bereits zwei, drei mex. Familien.
Kurz bevor die Sonne unter geht, fahren wir noch in den Ostteil des Parks um noch ein paar Fotos zumachen.Nach Einbruch der Dunkelheit geht es zum Hotel zurück. Die Pima Airbase mit seinen hunderten ausrangierten Flugzeugen und die Innenstadt von Tucson haben wir leider nicht mehr geschafft.
So langsam fallen die Augen zu, es wird Zeit zu schlafen.
Good night !
Ende Tag 13