Tag 6 …Canyons, Deserts und Metropolen – USA 2019

Bryce Canyon – Grand Estalate National Monument – Provo

 

5.00 Uhr morgens, es ist arschkalt. Da ich keine lange Jogginghose mit habe fröstele ich.Der Reißverschluss von meinem Schlafsack ist bis zur Hälfte offen.Deswegen die Kälte.Mühsam versuche ich den Schlafsack ganz bis oben zu schließen. Irgendwann gelingt es mir, jetzt wird es gleich wärmer. Niko liegt eingemummelt in seinem Schlafsack und schläft ganz fest. Gut so. In Gedanken bin ich bei unserem Hotel des heutigen Zielortes Provo. Endlich wieder ein richtiges Bett und ein Bad! Niko meint dazu, dass man sich besonders auf etwas „normales“ freuen würde, wenn man es entbehrt oder es eben gerade nicht verfügbar ist. Wie Recht er doch hat. Aber eines weiß ich bestimmt: ein Dauercamper werde ich nicht!! Nie und nimmer.c

Offenbar treibt die nächtliche Kälte sämtliche Camper aus den Zelten, denn plötzlich gibt es überall betriebsame Hektik. Ich mach mich noch mal lang und versuche noch ein bisschen zu dösen.Aber das klappt nicht wirklich, irgendsoein Held versucht seit geraumer Zeit direkt neben uns seine Harley anzuschmeissen. Das Teil will aber irgendwie nicht und nach einer gefühlten Ewigkeit und diversen Flüchen blubbert die Maschine wie ein alter Schiffsdiesel vor sich hin. Und na klar, der Typ dreht wie blöde am Gasgriff, Niko wacht auf und ist erstmal stinkesauer wegen dem Harley-Mann.Na toll !

Wir beschließen nicht hier zu frühstücken , packen in Windeseile alles zusammen und verstauen alles im Ford. Hauptziel ist die Stadt Provo im Norden von Utah. Auf dem Weg dorthin wollen wir noch einen kleinen Abstecher in den Eskalate National Monument Statepark vornehmen. Besonders attraktiv hier : der Pee-k-a boo und der Spooky-Canyon.

Los ging es dann zunächst über die altbekannte Interstate 15 Nord Richtung Salt Lake City. Nach etwa 1h Fahrt bogen wir ab auf den Highway 12. Dort ging es dann Richtung Osten weiter durch relativ öde Landstriche und jede Menge kleinerer Orte. Zu dieser Zeit war hier kaum Verkehr auf der Straße. Ein Stück später erreichten wir einen Abzweig auf eine Schotterpiste. Diese mussten wir fast 50Km fahren. Ich glaube ich bin in meinem Leben noch nie auf  so einer schlechten Straße gefahren!!!! Das war krass. Nur Schotter, Schlaglöcher und Spuren von irgendwelchen Kettenfahrzeugen die die Straße regelmäßig planieren. Manchmal war kaum mehr drin als Schrittgeschwindigkeit und die Staubfahne die wir hinter uns her zogen war kilometerlang. Je näher wir dem Ziel kamen desto mehr völlig verdreckte Autos begegneten wir. Schließlich erreichten wir den „Parkplatz“ am Estalate National Monument. Ab hier ging es nur zu Fuß weiter. Zunächst musste man über ein steiles Felsplateau hinabklettern.

Das ging relativ einfach, weiter ging es durch eine Ebene wieder steil hinauf auf eine Bergkette. Danach erfolgte erneut ein steiler Abstieg über Felsen und Sandwege.  Der Rest bis zu den Slot- Canyons war kein Problem, man musste sich nur durch den losen Sand quälen, ähnlich wie an einem Strand.

Dann standen wir vor dem Eingang des Pee-Ka-Boo-Canyons. Um in diesen zu gelangen muss man noch eine 4m hohe Felswand überwinden. Für mich war hier kein Reinkommen, im linken Bein hatte ich durch meine Zerrung am Oberschenkel kaum Kraft und konnte mich somit nicht mehr richtig abstoßen, infolgedessen war hier erstmal Schluss. Niko schaffte den Aufstieg problemlos und wir trennten uns. Nach einigen Minuten kam Niko voller Begeisterung über das was er sah sah zurück und wir zogen zum Spooky-Canyon. Der Weg war fast eben und so kamen wir trotz steigender Hitze am Canyon an. Hier konnte ich zunächst problemlos mit hineinlaufen, doch nach 50m war auch hier für mich Schluss. Meine Körperproportionen ließen es einfach nicht zu, ich wäre sonst im Canyon stecken geblieben. Da wir das nicht wirklich riskieren wollten, trat ich teilweise kriechend (!!!) den Rückmarsch an. Am Eingang des Canyons wartete ich dann im Schatten bis Niko zurück kam.

Der Weg zum Auto zurück war noch mal eine Herausforderung aber es ging alles gut ! Nun hieß es noch die Sandpiste zurück zu fahren. Das war mal die Chance für Niko mit unserem „Monster“ zu fahren und ich konnte ein wenig Augenpflege betreiben

Nach gefühlten Ewigkeiten war endlich der Highway erreicht. Ein kurzer Fahrerwechsel und ich übernahm wieder das Ruder. Über die Highways 12,24 und 89 querten wir fast vollständig den landschaftlich wunderschönen Norden von Utah bis wir zum Einbruch der Dämmerung die Interstate 15 erreichten. In Begleitung eines tollen Sonnenunterganges fuhren wir unserem Tagesziel Provo entgegen.Da die Interstate 15 fast durchgängig mit „80“ (=130 Km/h) befahren werden kann , erreichen wir unser Hotel, das Ramada Wyndham noch vor Einbruch der Dunkelheit.

Nachdem Einchecken noch schnell die Klamotten aus dem Auto holen, duschen und ab ins Bett. Der Tag war sehr lang… Bye, bye bis bald und good night

 

ENDE Tag 6

 

 

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